Freitag, 3. April 2020

Corona – Andere Länder, andere Maßnahmen

Die Welt kämpft gegen das Coronavirus, doch mit unterschiedlichen Waffen. Wer kämpft wie dagegen? Anke Plättner diskutiert mit Christiane Meier (ARD-Korrespondentin New York), Hélène Kohl (französische Journalistin), Christian Stichler (ARD-Korrespondent Stockholm) und Nico Fried (Süddeutsche Zeitung).
mehr:
- Andere Länder, andere Maßnahmen: Die Welt in der Corona-Krise (Phoenix-Runde, 04.02.2020 – Video verfügbar bis: 04.02.2025)
siehe auch:
Coronavirus: Auf dem einen Auge blind (Post, 01.04.2020)
- Wann kommen verlässliche Zahlen? (Post, 01.04.2020)
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Coronavirus Nachrichten zur weltweiten Lage: Schweden +++ USA +++ Türkei {15:10}

DW Deutsch
Am 02.04.2020 veröffentlicht 
Nicht nur Deutschland, die Welt ist im Ausnahmezustand. Und doch gibt es mit Schweden ein Land in Europa, das sich dem allgemeinen Trend drastischer Ausgangsbeschränkungen widersetzt. Den Menschen in Schweden wird lediglich empfohlen, Abstand voneinander zu halten und von zu Hause zu arbeiten. Zwar gibt es auch in Schweden längst 4.400 Corona-Infozierte und fast 200 Tote, Geschäfte und Restaurants haben aber noch geöffnet und von strengen Verboten hält die zuständige schwedische Gesundheitsbehörde derzeit wenig.
In den USA erklärt Donald Trump wiederum schon längst nicht mehr, dass das Virus unter Kontrolle sei. Stattdessen bereitet der US-Präsident die Amerikaner auf harte Zeiten vor. Schließlich haben die Vereinigten Staaten mit inzwischen über 188.000 Infizierten mehr Fälle als jedes andere Land der Welt. Hinzu kommen über 4.000 Tote. Russland hilft den USA jetzt mit einer Lieferung von medizinischer Ausrüstung und Atemschutzmasken, während das Weiße Haus laut einer Prognose mehr als 100.000 Todesfälle im Land befürchtet.
Auch in der Türkei verbreitet sich das Virus derzeit sehr schnell. Vor einer generellen Ausgangssperre schreckt Staatschef Erdogan dennoch zurück. Der will die Wirtschaft am laufen halten. Offiziellen Angaben zufolge sind in der Türkei 13.500 Menschen infiziert und 214 gestorben. Schulen und Gotteshäuser sind geschlossen. Geschäfte, Fabriken und Büros aber nicht. Bis auf weiteres gibt es ein Ausgehverbot nur für die über 65-Jährigen im Land.

Virologe Streeck kritisiert bei Lanz Corona-Maßnahmen {20:33}

ZDFheute Nachrichten
Am 01.04.2020 veröffentlicht 
Der Virologe Streeck sagt, das Hauptproblem in der aktuellen Diskussion seien fehlende Daten und Fakten, um Entscheidungen zu treffen. Die Wirkung der Maßnahmen vor der Kontaktsperre sei nicht ausreichend überprüft worden, außerdem fehlten Richtlinien für eine Exit-Strategie, so Streeck. Er betont jedoch, es sei zum jetzigen Zeitpunkt auch falsch, alle Maßnahmen wieder zurückzudrehen.
Im stark von Corona-Fällen betroffenen Kreis Heinsberg haben Prof. Streeck und sein Team diverse Oberflächen getestet und kein aktives Virus nachweisen können: Weder auf Handys, Türklinken, Waschbecken noch Katzen, selbst bei hoch infektiösen Familien. Er betont daher, es gebe stand jetzt keine Gefahr, beim Einkaufen, jemand anderen zu infizieren. Die bisherige Forschung zeige: Vor allem große Menschenmengen mit viel Kontakt seien eine Gefahr, also beispielsweise Partys und Fußballspiele.
Prof. Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn. Er wird mit seinem Team im Kreis Heinsberg jetzt noch genauer untersuchen, wie sich das Virus ausgebreitet hat. Er will auch der Frage nachgehen, wie hoch die Dunkelziffer von nicht erkannten Krankheitsfällen ist. Davon, dass das RKI keine solche Studie geplant hatte, zeigte er sich überrascht.
In der Debatte über Mundschutz positioniert sich Streeck klar und sagt, entlang der Empfehlungen der WHO, dass ein flächendeckender Mundschutz nicht angemessen sei. Vor allem deshalb, weil die Schutzausrüstung etwa bei Menschen im medizinischen Bereich dringender benötigt würde.
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