Mittwoch, 29. April 2020

Coronahypnosetag 90: Chaos!

Seit vielen Wochen begleitet mich nun dieses Virus in meinem Job, in meinem Alltag, in meiner Freizeit – und in meinen Gedanken. Wahrscheinlich geht es vielen Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten ähnlich. Deshalb finden Sie hier ein paar zentrale, persönliche Beobachtungen – aufgelistet ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Ausgewogenheit. Möglich, dass Sie sich in der einen oder anderen wiederfinden.
x
Experten
x
Bisher war es meistens so, dass ich nach einer gewissen Zeit zu einem Thema eine Meinung hatte. Sie war nicht unumstößlich, sie war diskutierbar, aber ich hatte eine Position, eine Haltung.
x
Bei Corona änderte sich diese anfangs fast stündlich. Das hat mich, die ich versuche, mich umfassend zu informieren, total verunsichert, mich ohnmächtig fühlen lassen. Nahezu täglich bekam ich widersprüchliche Informationen, auch von Menschen, die sich allesamt „Experten“ nennen und nennen dürfen. Ich selbst bin weder Virologin noch Medizinerin und auch keine sonstige Naturwissenschaftlerin. Was mich in gewisser Weise abhängig macht von den Experten. Leider haben auch die Experten nahezu täglich ihre Einschätzungen verändert (hier und hier).
x
Lange Zeit lag der Schwerpunkt in der Berichterstattung ausschließlich auf Naturwissenschaften, weder Sozial- noch Geisteswissenschaftler hat man gehört. Erst spät(er) meldeten sich vereinzelt Verfassungsrechtler, Ökonomen, Soziologen und Psychologen zu Wort.
x
Wer als Experte gehört wird oder werden darf, entscheidet wohl der Herr Spahn oder die Kanzlerin. Jedenfalls habe ich abweichende Stellungnahmen anfangs nur in alternativen Medien wahrgenommen sowie in Kulturformaten (Aspekte, TTT) und erstaunlicherweise bei Markus Lanz. Nicht jedoch im Heute Journal oder der Tagesschau. Im Moment sehe ich in Letzteren ein wenig Bewegung. Nach sieben Wochen „Brav-sein“!
x
Auch Gesundheitsminister Spahn scheint nicht alles, was „seine“ Experten ihm nahelegen, für bare Münze zu halten: Kürzlich wurde er dichtgedrängt im Klinik-Fahrstuhl gesichtet, zwar mit Mundschutz ausgestattet, der wiederum soll aber nicht vor Ansteckung schützen. Weiß er also mehr als wir? Seine kryptische Aussage kürzlich im Bundestag: „wir werden einander viel verzeihen müssen“ lässt jedenfalls einigen Raum für Spekulationen. Auch Frau Kramp-Karrenbauer scheint keine furchtsame Person zu sein. Jedenfalls nicht, wenn sie mediale Aufmerksamkeit beim persönlichen Empfang von Masken am Flughafen benötigt.

mehr:
siehe auch:
- xxx (Post, )
x

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen