Zum Verkauf teurer Medikamente war jedes Mittel recht. Ärzte liessen sich gerne bestechen. Ein 730-Millionen-Vergleich in den USA.
x
Der Pharmakonzern Novartis hat zwei Anklagen der US-Staatsanwaltschaft eines Bezirks von New York mit einem Vergleich beendet. Dabei musste Novartis nach Angaben der NZZ unter anderen folgende Vergehen während der Jahre 2000 bis 2014 zugeben:
- An vielen Novartis-Anlässen mussten gut bezahlte Referenten gar kein Referat halten.
- Von 2002 bis 2011 organisierte Novartis Hunderte von Anlässen auf Weingütern und in Golfclubs, Angelausflüge und Hibachi-Grilltafeln.
- Im Jahr 2008 organisierte Novartis im US-Bundesstaat Maryland eine Veranstaltung mit einem einzigen Arzt im Publikum, zahlte dem ärztlichen Referenten 1000 Dollar und gab 448 Dollar pro Person für Essen und Alkohol aus.
- Novartis zahlte Ärzten – vor allem Spezialisten –, die viele Novartis-Medikamente verschrieben, Zehntausende oder sogar Hunderttausende Dollar an Honoraren.
- Novartis versuchte, schriftliche Spuren dieser und anderer Bestechungspraktiken wenn möglich zu vermeiden. Ausgerechnet der «Chief Compliance Officer» von Novartis in den USA empfahl dem Novartis-Personal in Schulungen: «If you don't have to write it, don't. Consider using the phone.»
mehr:
- Novartis ist Wiederholungstäterin: Bestechung und Schmiergelder (Urs P. Gasche, Info-Sperber, 04.07.2020)
siehe auch:
- Medizinische Diagnosen und das liebe Geld (Post, 17.08.2019)
x
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen