Am 20. Mai 1932 hielt Adolf eine Rede im Klotzberg-Stadion (wenn man auf »Satellit« umschaltet, sieht man’s). Die damals arbeitslosen Eltern meines Vaters verkauften bei dieser Veranstaltung Weck und Würstchen. Ich selbst habe in meiner Teenager-Zeit dort an einigen Leichtathletik-Veranstaltungen teilgenommen. Inzwischen gibt’s da nur noch eine Wiese.
An der Hauptstraße im Stadtteil Idar wurde gebaut, weswegen überall Haufen von Pflastersteinen herumlagen. Als der spätere »GröFaZ« (größter Führer aller Zeiten, so nannte ihn unser Geschichtslehrer, »Pappi« Cremer immer) mit seiner Wagenkolonne durch Idar fuhr, sei so ein Pflasterstein in seine Richtung geflogen und die Wagenkolonne habe Gas gegeben und sei davongebraust, habe ich mir sagen lassen.
Man beachte auf dem Photo: es sind keine Hakenkreuze zu sehen. Obwohl die Nationalsozialisten schon recht früh das Hakenkreuz zu ihrem Parteiabzeichen machten, schien es vor der Reichstagswahl doch opportun zu sein, damit nicht so an die Öffentlichkeit zu gehen. Erst nach der Reichstagswahl 1933 wurde die Hakenkreuzflagge neben der schon aus dem Kaiserreich bekannten Schwarz-Weiß-Roten Flagge zur Nationalflagge erklärt.
Einige Jahre später sieht man da Hakenkreuz. Wo die Aufnahme gemacht wurde, weiß ich nicht. Es scheint sich um ein Kasernengelände, entweder in Idar-Oberstein oder im nahegelegenen Baumholder zu handeln. Das Drama um einen Bekloppten, der sich das nach dem Ersten Weltkrieg und unmenschlichen Reparationen am Boden liegende Selbstbewußtsein der Deutschen und Österreicher und die wirtschaftliche Misere der 20er und 30er Jahre zunutze zu machen wußte, konnte seinen Lauf nehmen. Hurra!!
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