Montag, 1. September 2008

Münznamen

Groschen

Wegen der gestiegenen Bedürfnisse des Handels reichte der überall gebräuchliche Silberpfennig (Denar) im 13. Jahrhundert als Münznominal einfach nicht mehr aus – größere Silbermünzen mussten her. Das war die Geburtsstunde des Groschens, der als erste Vielfachmünze des Pfennigs geprägt und in Europa verbreitet wurde. Die ersten Groschen wurden um 1200 in den oberitalienischen Handelsstädten unter dem Namen „Grosso“ geprägt, danach in Frankreich als „Gros tournois“. Der Münzname leitet sich von der lateinischen Bezeichnung „denarius grossus“ (dicker Pfennig/Denar) ab. Der in der böhmischen Kanzleisprache übliche Ausdruck „grosch(i)“ führte schließlich zum deutschen „Groschen“. Weitverbreitet waren vor allem die Prager (seit 1300) und Meißner (seit 1338) Groschen, die unter König Wenzel II. (1278-1305) und Markgraf Friedrich II. von Meißen (1323-1349) geprägt wurden. Als Währung blieb der Groschen bis ins 21. Jahrhundert erhalten: In Österreich galt bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002: 100 Groschen = 1 Schilling. Auch hierzulande war der Groschen bis dahin ein Begriff: Mit ihm wurde umgangssprachlich das 10-Pfennig-Stück bezeichnet.


Gulden

Als die Kreuzzüge (1096-1291) und der Handelsverkehr mit dem Orient einst haufenweise Gold nach Italien schwemmten, wurden aus dem Edelmetall auch Münzen geprägt. Im Jahr 1252 führte die Handelsstadt Florenz den sogenannten Floren (Gulden) ein. Er wurde ab dem 14. Jahrhundert zum Vorbild der Gulden nördlich der Alpen und entwickelte sich zur bedeutendsten Goldmünze des Mittelalters. Der Münzname bildete sich aus dem lateinischen Ausdruck „aureus denarius“ (althochdt. „guldin phenninc“ = goldener Pfennig, goldene Münze). Ende des 15. Jahrhunderts entstand als Äquivalent für den goldenen Gulden der silberne Gulden oder Taler. Daher nannte man fortan den bisherigen Gulden einfach Goldgulden. Eine besondere Bedeutung erlangte vor allem der Rheinische Gulden aus Gold, der im 14./15. Jahrhundert gar die Leitmünze in Westeuropa war. Erst mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 verschwand hierzulande die Münzbezeichnung Gulden sowohl für Gold- als auch für Silbermünzen. In den Niederlanden hingegen blieb der Gulden bis zur Einführung des Euro 2002 Währungseinheit (1 Gulden = 100 Cent). Auch die Währung Polens, der Zloty („der Goldene“), geht auf den Gulden zurück.


Heller

Die Heimat des Hellers (auch: Häller, Haller) liegt in der baden-württembergischen Stadt Schwäbisch-Hall. Hier wurden die dünnen Pfennigmünzen aus Silber erstmals unter Friedrich I. Barbarossa (1155-1190) geprägt. Der Münzname leitet sich von der damaligen Reichsstadt „Hall“ ab; „hal“ bedeutete im Mittelhochdeutschen Salzquelle oder Salzwerk, und in der Tat war die Haupterwerbsquelle von Hall früher die Saline, eine Anlage zur Gewinnung von Salz. Der Heller verbreitete sich vor allem im südwestdeutschen Raum. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts wurde er zudem als eine der ersten deutschen Kupfermünzen geprägt. Diese wurden zuletzt 1866 in Hessen herausgegeben. In Österreich war der Heller von 1892 bis 1918 Nominal der Währung, in Deutsch-Ostafrika von 1904 bis 1916. Bis heute ist er übersetzt in den kleinen Münzeinheiten der Währungen Ungarns (Filler), Tschechiens (Haleru) und der Slowakei (Halierov) enthalten.

aus prägefrisch.de
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Gestern abend kam »Auf der Jagd nach dem Schatz der Nibelungen«, eine Kraut-Version von Indiana Jones. Karl der Große, nach dreihundert Jahren der erste, der wieder den Titel »römischer Kaiser« trug (gut zu merken: Kaiserkrönung an Heiligabend 800) soll (so der Film) den Schatz gefunden haben, ist ja auch egal. Was mir neu war, daß Karl der Große mit neun Haupt- und Nebenfrauen sowie vielen Geliebten über 30 Kinder hatte.
Was auch bemerkenswert ist: Die damaligen Herrscher hatten keinen festen Regierungssitz und zogen umher. Karl ließ etwa 30 Pfalzen (also zeitweilige Regierungssitze) bauen.

Und Münzen, was ist mit Münzen?

Karl der Große (747-814) reformierte das ehedem gänzlich uneinheitliche Geldwesen (obwohl damals hauptsächlich noch Tauschhandel getrieben wurde). Die Goldbindung des Geldes wurde aufgegeben, der Silberdenar als reichsweit geltende verbindliche Währung eingeführt (und blieb es auch für zwei Jahrhunderte). Ein Solidus bzw. Schilling waren 12 Denar; ein Pfund (libra), dessen Gewicht gegenüber dem antiken Maß erhöht wurde, entsprach 20 Solidi.

Wem das zu trocken ist: Sarah Palin wird Großmutter, Enkelin Bristol ist minderjährig, unverheiratet und schwanger! (Gott geht’s uns gut!)

1 Kommentar:

  1. Zu den Neuen Männern aus der Nibelungen Geschichte nach Wikipedia:
    ".... Siegfried schiebt die Schuld an dem Zwist auf die Streitsucht der Frauen und betont die Pflicht des Gatten, die Ehefrau zu züchtigen; er werde seine Frau züchtigen und Gunther solle es mit seiner tun. "

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