Freitag, 19. Oktober 2012

Heute vor 60 Jahren – 20. Oktober 1952: Briten verhängen Ausnahmezustand in Kenia

Freiheitskämpfer oder Terroristen? 

 Seit 1920 war Kenia eine britische Kronkolonie. Die fruchtbarsten Ländereien fielen an weiße Siedler, die einheimische Bevölkerung musste in Reservaten leben und Zwangsarbeit für die Kolonialherren leisten. Schon in den 1920er-Jahren regte sich in Zentralkenia, im Land der Kikuyus, erster Widerstand gegen die Fremdherrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Bewegung in einen Guerilla-Krieg über und mündete 1952 in den sogenannten Mau-Mau-Krieg
Die Briten verhaften verdächtige Mau-Mau-Rebellen, 1954



 Die Briten reagierten mit militärischen Aktionen und harten Polizeimaßnahmen auf den offenen Aufstand: Heute vor 60 Jahren, am 20. Oktober 1952, verhängten sie den Ausnahmezustand in ihrer ostafrikanischen Kolonie. In wenigen Tagen wurden 8000 Kikuyus festgenommen und fast die gesamte Zivilbevölkerung in Lagern interniert, wo auch Folterungen auf der Tagesordnung standen. Die Rebellen griffen Farmen und Polizeistationen an, töteten Siedler und farbige »Kollaborateure«. Ende 1954 war der Aufstand militärisch niedergeschlagen, der Ausnahmezustand und die Lager bestanden jedoch noch bis 1959/60. Seine Unabhängigkeit erhielt Kenia schließlich 1963 – der Aufstand hatte dazu wesentlich beigetragen. 



 Was am 20. Oktober noch geschah: 
 1971: Bundeskanzler Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012




Brandts berühmtes Ja-Nein-Interview, Friedrich Nowottny hatte ihm nämlich vorher angekündigt, das Interview dürfe nicht länger als 1:30 Min. lang sein.


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