Die gut entwickelte Landschaft an Thinktanks ist der Stolz Washingtons. Sie machen Politikvorschläge, informieren Abgeordnete und Regierungsmitglieder. Ihre Experten mischen sich in die öffentliche Debatte ein. Und vor allem dienen sie als Ersatzbank für die Regierung, wenn die politische Farbe des Präsidenten im Weißen Haus wechselt. Kurz: Sie sind eine wichtige Ressource für die amerikanische Politik.
Deshalb hat ein Artikel der “New York Times” nun wie eine Bombe eingeschlagen. Darin wird aufgezeigt, wie ausländische Regierungen versuchen, über Spenden Einfluss auf Thinktanks zu nehmen und darüber indirekt auch auf die Regierung. Es handelt sich um renommierte Institutionen, die vor allem in den Bereichen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik tätig sind. Illustre Namen wie die Brookings Institution oder das Center for Strategic and International Studies (CSIS) sind darunter…
Quelle 1: Die Welt
Quelle 2: New York Times, Foreign Powers Buy Influence at Think Tanks
[aus den NachDenkSeiten, 09.09.2014]
siehe zu der gleichen Thematik:
- Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus (21.04.2014, mit Video über die Sendung »Qualitätsjournalismus«, Die Anstalt, 29.04.2014)
- Weitere Informationen zur Arbeitsweise des Netzes US-naher bzw. ideologisch gleichgerichteter Medien (NachDenkSeiten, 26.03.2014)
Kritische Zeitgenossen, zu denen die NachDenkSeiten-Leserinnen und
-Leser meist gehören, fragen sich gelegentlich, wie die Gleichschaltung
der Meinungsbildung stattfindet. Mit Staunen hören und lesen wir zum
Beispiel von der „Krim-Krise“, wenn die Vorgänge um die Krim und
um die Ukraine gemeint sind. Zum Beispiel taucht immer wieder die
Version auf, die rechtsradikale ukrainische Swoboda sei nur mit der
Führung unbedeutender Ministerien gesegnet: mit Landwirtschaft und
Umwelt und dem Job eines stellvertretenden Ministerpräsidenten. „Doch
über viel Einfluss verfügen sie im Kabinett nicht.“ (FAS 23.3. S.4) Die
Besetzung des Verteidigungsministeriums durch Swoboda wird
„geschlabbert“. So im Heute Journal in der vergangenen Woche wie in der
FAS vom 23. März. An Zufall kann man da wie bei vielen anderen
Beispielen nicht glauben. Im Hintergrund arbeitet eine gut geschmierte
Manipulationsmaschinerie. – Am vergangenen Freitag und am Donnerstag
hatten wir auf die weit gehende Gleichrichtung vieler unserer Medien
hingewiesen. Jetzt ist die Zusammenfassung der dort erwähnten
Untersuchungen des Medienwissenschaftlers Uwe Krüger im Netz zugänglich.
Außerdem hat uns ein anderer Nachdenkseiten-Leser auf seine
Untersuchungen der „Atlantikbrücke“ aufmerksam gemacht. Albrecht Müller.
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