Es gibt Städte, in die kann man nicht ziehen, ohne dass man immer wieder nach dem Grund gefragt wird. Kabul ist so eine Stadt. Als ich vor etwas mehr als einem Jahr entschied, für eine Weile in Afghanistan als Journalistin zu arbeiten, begann auf einmal jedes Gespräch darüber mit den Worten: „Ronja, warum zur Hölle Kabul?“ Inzwischen höre ich diese Frage seltener. Offenbar wirkt meine Entscheidung umso rationaler, je länger ich dort bin. Stattdessen fragen mich die Leute nun: „Ronja, wie ist es, ein Kopftuch zu tragen?“
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- Wer wirklich was vom Leben weiß (der Freitag, 03.09.2014)
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