Sonntag, 30. November 2014

US-Politiker in China: Rhetorik der Arroganz

Wenn US-Politiker sich außenpolitisch wie Elefanten im Porzellanladen benehmen: Anstatt auf die Befindlichkeiten anderer Kulturen Rücksicht zu nehmen, wird knallhart der Weltmachtanspruch verteidigt.
Man muss sich einmal in die Lage der Chinesen hineinversetzen. Ihre Zivilisation fußt auf 5.000-jähriger Geschichte. Ihr historisches Selbstverständnis drückt sich bereits im Namen ihres Staates aus: Zhōngguó – Reich der Mitte. Als solches haben sie sich immer verstanden. Sie sind stolz auf ihre Kultur, ihre Sitten, ihre Traditionen, ihre Erfindungen. Sie denken in langen Zeiträumen. Heute hat China mit 1,4 Milliarden Menschen mehr Einwohner als ganz Europa und Nordamerika zusammengenommen.

Für die Chinesen war das 19. und frühe 20. Jahrhundert eine Epoche der Demütigungen: Opiumkriege, Hungersnöte, westliche Interventionen und schließlich der japanischer Überfall während des Zweiten Weltkrieges. Doch nun hat China einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufstieg vollbracht und ist auf dem Wege, die USA als Wirtschaftsmacht einzuholen. Das Land ist wieder auf dem Kurs, dorthin zurückzugelangen, wo es über Jahrtausende seinen Platz hatte.

mehr:
- Politik und Diplomatie – US-Politiker in China: Rhetorik der Arroganz (Die freie Welt, 28.11.2014)

mein Kommentar:
Die USA haben seit Jahren große und zunehmende gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Propaganda der alleinigen Führungsposition wesentlich die Funktion des Kaschierens hat. 

Die einzige sozialpolitische Maßnahme ist: Wegsperren. In den USA sitzen pro 1000 Einwohnern mehr im Knast als in jedem anderen Land der Welt, inklusive Nordkorea und China. Und obwohl so viele Menschen in den USA eingesperrt sind – ist ein interessantes Geschäftsmodell – private Gefängnisse –, da kann man richtig Geld mit verdienen , ist die Haupttodesursache für junge Amerikaner Mord. Jedes Jahr werden über 30.000 Amerikaner auf offener Straße erschossen. Das sind über 80 am Tag. 80 Tote am Tag, das nennen die im Irak Bürgerkrieg. Das ist in den USA auch: Kapitalismus im Endstadium ist Bürgerkrieg. (Volker Pispers: "... bis neulich 2014", Post, 18.11.2014)

Zum anderen laufen von Seiten Chinas und Russlands seit Jahren Versuche, sich vom Dollar als Leitwährung unabhängig zu machen. auch die BRICS-Staaten versuchen zunehmen, sich von der US-amerikanischen Wirtschaft unabhängiger zu bewegen (Gründung der New Development Bank und des Contingent Reserve Arrangement, Wikipedia).

Während die USA mittels Überwachung, Freihandelsabkommen und Ukraine-Konflikt versuchen, Ihre Position in Eurasien zu festigen, machen ihnen die BRICS-Staaten, China und Russland Probleme. Man darf gespannt sein, wer das Wettrennen gewinnt…


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