Vom 5.-8. März fand an der Freien Universität Berlin der Kongress "Krieg um die Köpfe – der Diskurs der Verantwortungsübernahme" statt, an dem ca. 150 Menschen, großenteils Fachleute und Studierende aus Psychologie und Psychotherapie, teilnahmen (dazu siehe auch: Krieg um die Köpfe: Der Psychologe Klaus-Jürgen Bruder über die Mechanismen und die Kritik an der ideologischen Mobilmachung). Telepolis hat aus diesem Anlass mit dem Sozialpsychologen Klaus Ottomeyer über den Zusammenhang zwischen Militarisierung und Neoliberalismus sowie die Behandlung von traumatisierten Kriegsflüchtlingen gesprochen.
mehr:
- Die neoliberale Identitätskrise fördert die Kriegsbereitschaft (Dagmar Schediwy, Telepolis, 12.03.2015)
Zitat:
»Es gibt ökonomische und politische Interessen am Krieg und an der Aufrüstung. Der militärisch-industrielle Komplex sucht nach dem Kalten Krieg nach neuen Märkten.«
»Die neoliberale Identitätskrise hat zu einer extremen Normenrelativierung und moralischen Unsicherheit geführt, weil alles und jedes vermarktet wurde. Viele wollen zurück in eine überschaubare moralische Ordnung und sichere Identität. Da bieten sich neu errichtete nationale und religiöse "Großzelte", wie es der Psychoanalytiker Vamik Volkan nennt, für eine Einfach-Identität an. Mit narzisstischen Führergestalten in ihrer Mitte, eine Konstellation, die Sigmund Freud einmal als "Schiefheilung" bezeichnet hat.«
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