Montag, 15. Juni 2015

Warum Mitgefühl gut für die Wirtschaft ist

Die Buchmacher Meditation gehört heute zum Alltag vieler Manager. Aber der Buddhismus kann den Kapitalismus auf ganz andere Weise verändern als durch die Vereinnahmung seiner Profiteure

Trügerisch ist jenes Glück, das allein auf dem Kontostand basiert. Stets muss Nachschub her und so läuft sich der Mensch im kapitalistischen Hamsterrad die Fersen wund. Warum? Weil die Wirtschaftstheorie uns lange eintrichterte: Maximierung macht glücklich. Dafür dürften wir gegen uns und unsere Umwelt vorgehen.

Mittlerweile gesteht die Forschung dem Menschen zu, von Natur aus ein soziales und mitfühlendes Wesen zu sein. Wir sind gar nicht so egoistisch. Für diese Botschaft allein hätte es kein weiteres Buch gebraucht. Was Mitgefühl in der Wirtschaft. Ein bahnbrechender Forschungsbericht dennoch lesenswert macht, ist die Idee, den Fehlern unseres Wirtschaftssystems mit den Lehren des Buddhismus beizukommen.

Zwar ist im Silicon Valley und an der Wall Street die Vereinnahmung des Buddhismus für den Kapitalismus in vollem Gange: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos meditierten die Manager und für Google sind spirituelle Praktiken Bestandteil einer Arbeitskultur, die Freiheit suggeriert und im Gegenteil Zeit, Raum und nun eben den Geist seiner Mitarbeiter vollständig usurpiert.

mehr:
- Warum Mitgefühl gut für die Wirtschaft ist (Nora Maria Zaremba, der Freitag, 10.06.2015)
Mitgefühl in der Wirtschaft. Ein bahnbrechender Forschungsbericht Tania Singer, Matthieu Ricard, Michael Wallossek (Übersetzung). Knaus 2015, 256 S., 16,99 €

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