Samstag, 15. August 2015

Patriot-Raketenabwehr: Einsatz in der Südtürkei wird beendet

Bundeswehr zieht Soldaten und Raketenabwehrsysteme aus Kahramanmaraş ab

Die Bundeswehr beendet den Einsatz zur Abwehr von ballistischen Raketen in der Türkei, gab das Verteidigungsministerium heute Vormittag bekannt. Das Bundestagsmandat für den Einsatz von zwei Raketenabwehrsystemen "Patriot" in der Südtürkei bei Kahramanmaraş laufe Ende Januar 2016 ab und werde nicht verlängert.

Nach Angaben der Bundeswehr sind dort, etwa hundert Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, derzeit etwa "250 deutsche Soldatinnen und Soldaten" im Nato-Einsatz mit dem Ziel die Bevölkerung vor syrischen ballistischen Raketen zu verteidigen.

Die Begründung des Einsatzes stützte sich von Anfang an auf eher hypothetische Annahmen und war symbolpolitisch motiviert, um den Bündnispartner Türkei zu unterstützen.
mehr:
- Patriot-Raketenabwehr: Einsatz in der Südtürkei wird beendet (Thomas Pany, Telepolis, 15.08.2015)

Verlegung PATRIOT nach Kahramanmaras [5:24]

Veröffentlicht am 26.02.2013
Nach dem Transport des Flugabwehrraketensystems PATRIOT in die Türkei muss das ganze Material nun an den Einsatzort gebracht werden. Insgesamt 203 Fahrzeuge, 84 Anhänger und 132 Container gehen dafür auf die Straße. Eine solch lange Marschkolonne erfordert genaueste Planung, hohe Konzentration, und eine gute Zusammenarbeit mit den türkischen Sicherheitskräften.

siehe auch:
- General schubst Soldatin? Königshaus beklagt Türkei-Einsatz (n-tv, 02.03.2015)
Der Patriot-Einsatz in der Türkei verläuft für die Bundeswehr offenbar ganz anders als erwartet. Ernste Beschwerden dringen an die deutsche Öffentlichkeit: Bei einem Truppenbesuch stößt der Wehrbeauftragte angeblich auf "unhaltbare Zustände".
- Türkeieinsatz der Bundeswehr – Einen Übergriff hat es nie gegeben (taz, 04.03.2013)
Die türkische Armee hat die Vorwürfe aus Deutschland wegen einer angeblich schlechten Behandlung und Unterbringung des Patriot-Kontingents der Bundeswehr zurückgewiesen. Die Vorwürfe entsprächen nicht der Wahrheit, erklärte der Generalstab in Ankara am Sonntagabend. Den angeblichen körperlichen Übergriff eines türkischen Generals gegen deutsche Feldjäger habe es nie gegeben, erklärte die Armeeführung. Der Generalstab bestätigte aber die Restriktionen, was deutsche Fahnen angeht.
- Bundeswehr in der Türkei – „Zwei völlig verschiedene Kulturen“ (taz, 02.03.2013)
Der Bundeswehr-Einsatz in der Türkei wird nach Einschätzung des Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) von Spannungen begleitet. Die Zusammenarbeit mit türkischen Soldaten werde von deutscher Seite „überwiegend als problematisch empfunden“, schrieb Königshaus in einem am Samstag bekannt gewordenen Bericht an den Verteidigungsausschuss des Bundestags. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) bestätigte „gewisse Probleme“.

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