Samstag, 15. August 2015

Polarisierende Debatte über Rassismus in den USA

Zunehmender Extremismus und ein geschärfter Blick für systemische Diskriminierung prägen die polarisierende Debatte über Rassismus in den USA

Sie sind weiß, zumeist bärtig und schwer bewaffnet - die Oath Keepers ("Hüter des Schwurs"), eine aus ehemaligen Polizisten und Soldaten zusammengesetzte private Miliz, machte die Straßen der aufgewühlten amerikanischen Kleinstadt Ferguson unsicher, in der am 10. August wieder einmal der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, nachdem bei dem Jahrestag des Todes von Michael Brown erneut ein unbewaffneter Afroamerikaner von Polizisten erschossen wurde.

Und selbstverständlich sind die selbst ernannten Verteidiger der amerikanischen Verfassung, deren Name auf den von Militärpersonal und Polizeibeamten zu leistenden Amtseid anspielt, nur gekommen, um zu "helfen" und in Ferguson das zu verteidigen, was die rechtsextreme Miliz unter "Bürgerrechten" versteht.

Unter den verfassungsgegebenen Rechten, die die Oath Keepers bewaffnet verteidigen möchten, befindet sich das Recht auf Besitz - insbesondere auf Waffenbesitz - an erster Stelle. Die Milizionäre patrouillierten bereits im vergangenen November bewaffnet auf den Hausdächern Fergusons, um angeblich Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.

Diesmal begleiteten sie ein konservatives Reporterteam nach Ferguson, um dieses vor Übergriffen zu beschützen. Er habe mit den Demonstranten diskutiert und ihren bedeutet, dass die "patriotische" weiße Miliz nur deswegen in Ferguson sei, "um die Bürgerrechte zu verteidigen", erklärte ein Mitglied der Oath Keepers gegenüber der BBC.

Einige der Demonstranten, die auf den Straßen Fergusons gegen Polizeibrutalität und den allgegenwärtigen Rassismus protestierten, schilderten das Vorgehen der "Verfassungsschützer" etwas anders:

mehr:
- Die Verselbstständigung der Ressentiments (Thomasz Konicz, Telepolis, 05.08.2015)

Armed Militia Vows To Protect Ferguson [2:10]

Veröffentlicht am 25.11.2014
Armed members of the Oath Keepers, an anti-government militia, have travelled to Ferguson to help board up and guard local businesses. The group's leader, who gave his name only as Sam, wore military fatigues while carrying a pistol and a custom-made, semi-automatic rifle fitted with a silencer. 

Ferguson Man Has a Change of Heart About Oath Keepers [1:33]

Veröffentlicht am 11.08.2015
The truth comes out. 

mein Kommentar:
Gottseidank hat in Deutschland noch der Staat das Gewaltmonopol!

siehe auch:
- Heute vor 23 Jahren – 29. April 1992: Schwere Rassenunruhen in Los Angeles nach Freispruch von Polizisten (Post, 29.04.2015)

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