Marie Curie (1867-1934) war nicht nur die erste Frau, die mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, sie erhielt die höchste wissenschaftliche Auszeichnung gleich zweimal- und das in verschiedenen Fächern: 1903 in Physik für ihre Arbeiten zur radioaktiven Strahlung sowie 1911 in Chemie für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium. Die französische Naturwissenschaftlerin polnischer Herkunft wurde zudem 1906 auf den Lehrstuhl für Physik an die Sorbonne berufen und war die erste Professorin an der renommierten Pariser Universität.
Ganz im Sinn der Einschätzung Albert Einsteins ruhte sich »Madame Curie« nie auf ihren wissenschaftlichen und akademischen Lorbeeren aus: »Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.« Während des Ersten Weltkriegs organisierte sie einen ambulanten Röntgendienst zum Wohle Verletzter. Nach dem Krieg stellte sie ihren guten Ruf in den Dienst der Friedenspolitik. Ihr Hauptarbeitsplatz blieb jedoch das Labor, ihre Passion die Forschung. Auf ihre eigene Gesundheit nahm sie wenig Rücksicht, 1934 starb Marie Curie an Strahlenfolgeschäden.
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Gemeinsam mit ihrer achtzehnjährigen Tochter Irène gab sie ab Oktober 1916 sechswöchige Intensivkurse am neuen, nach der von den Deutschen hingerichteten britischen Krankenschwester Edith Cavell benannten Ausbildungskrankenhaus, bei denen Frauen zu Röntgentechnikern (manipulatrices) ausgebildet wurden. Bis Kriegsende schlossen etwa 150 Frauen diese Kurse erfolgreich ab. Die während des Krieges mit dem Einsatz von radiologischen Methoden gemachten Erfahrungen beschrieb Marie Curie in ihrem Buch La Radiologie et la Guerre, das 1921 veröffentlicht wurde. (Marie Curie, Radiologin im Ersten Weltkrieg, Wikipedia)
Die Universität Hamburg zog 1985 in ihrem Begleitheft zur Ausstellung Frauen in den Naturwissenschaften das folgende Fazit:
„Marie Curie ist wegen der von ihr erhaltenen Nobelpreise in Physik (1903, gemeinsam mit Pierre Curie und Becquerel) und Chemie (1911) die wohl bekannteste Physikerin. Weniger bekannt pflegen die Schwierigkeiten zu sein, auf die sie stieß: sie wurde nicht zum Studium an der Warschauer Universität zugelassen, verdiente das Geld für ihre ersten Forschungen als Mädchenschullehrerin, und noch 1911 (!) wurde ihr die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigert. Ähnlich unbekannt scheint auch ihr Engagement beim Völkerbund zu sein: Von 1922 bis 1934 war sie Vizepräsidentin der internationalen Kommission für geistige Zusammenarbeit beim Völkerbund. Auch die Möglichkeiten einer medizinischen Nutzung ihrer Entdeckungen interessierten sie stark.“[88] (Marie Curie, Würdigung und Rezeption, Wikipedia)
Veröffentlicht am 19.04.2013
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