Dienstag, 3. November 2015

Bool {True, False} : Zum 200. Geburtstag von George Boole

Vor 200 Jahren wurde George Boole geboren, der als Mathematiker und Philosoph die Grundlagen für eine Aussagenlogik und Wahrscheinlichkeitsberechnung formulierte.
"Kannst du addieren?", fragte die Weiße Königin. "Was ist eins und eins und eins und eins und eins und eins und eins und eins?" "Ich weiß nicht", sagte Alice, "ich habe den Faden verloren!" Mit dieser eleganten Verbeugung vor seinem Vorbild George Boole, die Lewis Carroll in Alice im Wunderland versteckte, verwies der Mathematiker Charles Dodgson auf den Aufbruch des Universalrechners: Einen funktionierenden Speicher vorausgesetzt, können sie alles berechnen, denn sie verlieren den Faden nicht.

Von England nach Irland

George Boole wurde am 2. November 1815 als Sohn eines Schuhmachers und einer Kammerzofe im englischen Lincoln geboren. Früh zeigte er ein Talent für Sprache und konnte ab dem 16. Lebensjahr als Lehrer unterrichten und seine Eltern ernähren. Mit 19 konnte Boole seine eigene Schule eröffnen.

Sein Aufstieg in die örtliche Gesellschaft begann 1841 mit einer Arbeit zur Invariantentheorie, "Exposition of a General Theory of Linear Transformations". Im Jahre 1847 veröffentlichte Boole seine erste Arbeit zur Aussagenlogik, The Mathematical Analysis of Logic. Dieses Werk brachte ihm einen Ruf als Mathematik-Professor an das neu gegründete Queen's College im irischen Cork ein – heute das University College Cork, wo Booles Geburtstag gefeiert wird. In Cork verfasste er 1854 sein Hauptwerk An Investigation of the Laws of Thought on which are founded the mathematical theories of logic and probalities. George Boole starb am 8. Dezember 1864 an einer Lungenentzündung, die von seiner Frau unter dem Einfluss der homöopathischen Ideen von Samuel Hahnemann behandelt wurde.

Vom Logikkalkül zur Schaltalgebra

Die von Boole formulierten Aussagen zum algebraischen Logikkalkül führte über die Arbeiten von Charles Dodgson zur Symbolischen Logik und John Venn zur graphischen Darstellung nach Verbessungen des Kalküls durch Charles Pierce und Ernst Schröder zur Booleschen Algebra. Auf Basis dieser Algebra entwickelte Claude Shannon im Jahre 1937 in seiner Masterarbeit A Symbolic Analysis of Relay and Switching Circuits die Schaltalgebra, die von elektromechanischen Relais-Systemen zum Rechnen genutzt wird.

mehr:
- Bool {True, False} : Zum 200. Geburtstag von George Boole (Detlef Borchers, Telepolis, 02.11.2015)

Forgotten Genius - George Boole: Part 2 [5:16]

Hochgeladen am 08.04.2008
A documnetary about George Boole. Founder of Boolean algebra and forefather to the digital age
Music: Chopin: Nocturne in e minor op. 72 - Pianist Sean Bennett" von Sean Bennett

UCC George Boole 200 - George Boole's Legacy [2:50]

Veröffentlicht am 03.02.2015
To find out more about George Boole 200 and George Boole's legacy see http://georgeboole.com/boole/legacy/

An Investigation of the Laws of Thought - George Boole [2_20]

Veröffentlicht am 11.03.2015
In 2015, University College Cork celebrates the bicentenary of George Boole, 1815-64. 
Born in Lincoln, Boole was a mathematical genius who was largely self-taught. His appointment as the first Professor of Mathematics at this college in 1849 provided the opportunity to develop his most important work, An Investigation of the Laws of Thought.
Contact Boole Library Special Collections at library@ucc.ie or http://booleweb.ucc.ie
Find out more about the celebrations at http://georgeboole.com/


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