Samstag, 2. April 2016

Heute vor 99 Jahren – 2. April 1917: Woodrow Wilson vor dem US-Kongresss

Das Zaudern der kommenden Weltmacht

Für den seit 1913 amtierenden 28. US-Präsidenten Woodrow Wilson [1856-1924] war es auch persönlich eine bittere Pille, den Kongress am 2. April 1917 um die Zustimmung zum Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg zu bitten. Der Demokrat aus Virginia hatte noch 1916 seine Wiederwahl mit dem Slogan »He kept us out of warl« gewonnen, obwohl in den USA eine erbitterte Debatte über das Für und Wider tobte. Wilson vertrat die »Monroe-Doktrin«, die den USA Abstinenz in nichtamerikanischen Konflikten verordnete. 


Der im Februar 1917 wiederaufgenommene uneingeschränkte UBoot-Krieg der deutschen Kriegsmarine, die bereits im Mai 1915 den Dampfer »Lusitania« mit 120 US-Bürgern an Bord versenkt hatte, führte dazu, dass die öffentliche Meinung allmählich umschwenkte und die Intervention aufseiten der Westmächte forderte. Im Januar 1917 entschlüsselte der US-Geheimdienst außerdem die » Zimmermann-Depesche« des deutschen Außenministeriums. Diese stellte Mexiko im Falle eines Kriegseintritts der USA deutsche Hilfe bei der Wiedergewinnung seiner im 19. Jahrhundert an die USA verlorenen Territorien in Aussicht. Und so musste Wilson letztlich keine große Überzeugungsarbeit leisten: Beide Häuser des Kongresses stimmten dem Kriegseintritt mit großer Mehrheit zu. 

Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016 

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