Ungleichheit Deutschland streitet darüber, ob hier die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht. Derweil produziert die Bundesregierung ihre eigenen Wahrheiten
Vom Abiturball seines Sohnes hat Ulrich Schneider seiner Schwiegermutter gar nicht erst erzählt, sagt er. Schneider ist Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, ein Job, bei dem er sich wohl auch noch eine fünfte Eintrittskarte für den Abiball hätte leisten können. Aber er hatte ja schon die für den Sohn, für seine Frau, seine Tochter und sich nur äußerst widerwillig bezahlt. Nicht weil er geizig wäre. Sondern weil er 60 Euro Eintritt pro Person für einen Abiball als schwer erträglichen Ausdruck dessen empfindet, was tagein, tagaus sein Thema ist und was als solches den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr so prägen dürfte wie niemals zuvor: die steigende Ungleichheit in Deutschland.
Der Abiball liegt mehr als ein Jahr zurück, als Schneider an einem Mittwochabend Ende November in einem kleinen Saal in Potsdam sitzt, vor sich etwa 50 gepolsterte Stühle für das Publikum, alle sind besetzt: Jung, Alt, Frauen, Männer, Schülerinnen, Studenten, Rentner, Mittdreißiger. „Soziale Ungleichheit. Ein Streitgespräch“ hat die brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung die Veranstaltung in ihrem Hause genannt.
mehr:
- Das Boot hat Schlagseite (Sebastian Puschner)
siehe dazu auch:
- Ein postfaktischer Armutsbericht (Post, 16.12.2016)
Der Reichtum wächst - die Armut bleibt. Ulrich Schneider und Pia Zimmermann. [1:19:20]
Pia Zimmermann, MdB
Veröffentlicht am 25.04.2016
Nicht normal, sondern Skandal: Der Reichtum wächst (auch mit weniger als 10 Millionen Boni) – die Armut bleibt.
Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband ist zu Gast bei Pia Zimmermann (DIE LINKE) zum Feierabendgespräch über ein reiches Land und seine armen Menschen.
Nicht nur bei uns in Deutschland ist ein scheinbarer Normalzustand eingerissen, der schlichtweg als gesellschaftlicher Dauerskandal in einer zerrissenen Republik benannt werden muss. Ganz nach der flächendeckend geteilten Devise „Wachstum! Wachstum! Wachstum!“ wird eine Politik gemacht, die „der Wirtschaft“ ordentliche Gewinne verspricht. Diese Politik scheint prima aufzugehen, denn die deutsche Wirtschaft „brummt“, wie man der Zeitung entnehmen kann. Komischerweise kann man ein paar Seiten weiter regelmäßig nachlesen, dass das Wachstum bei „denen unten“ nicht angekommen ist - wieder mal, möchte man hinzufügen. Deshalb ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, warum der Reichtum, der in unserer Gesellschaft produziert wird, auf den falschen Konten nicht nur in Panama landet.
Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband gibt jährlich einen „Armutsbericht“ heraus. Jedes Jahr wird in diesen Berichten benannt, wie es um die steigende Armut in diesem immer reicher werdenden Land steht. Zwar wird Ulrich Schneider gern vorgeworfen, er würde Deutschland und seinen Sozialstaat schlecht reden… Doch warum fallen in einem so finanzstarken Land ständig Leute an, die eines Sozialstaates bedürfen, der dann auch noch abgebaut wird? Warum gelten so viele Leute auch in Wolfsburg als „arm trotz Arbeit“? Und warum gibt es bei uns keine Vermögenssteuer?
Über den aktuellen Armutsbericht, die drohende Altersarmut und die Frage nach Armut und Reichtum in einer „Wohlstandsgesellschaft“ möchte Pia Zimmermann mit Ulrich Schneider bei ihrem nächsten Feierabendgespräch diskutieren.
Alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, mitzureden.
Eintritt frei!
Am 20. April um 18 Uhr
im Alvar-Aalto-Kulturhaus
Porschestraße 51 in Wolfsburg
http://pia-zimmermann.de/
Volker Pispers- November-2012: Wirtschaftskrise und Armut im Raubtierkapitalismus [9:03]
Hetzenjagd
Veröffentlicht am 10.12.2012
Volker Pispers nimmt wiedermal den Raubtierkapitalismus ins Visier!
Donnerstag, 5. Januar 2017
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen