Kulturvertreter fürchten nach ähnlichen Vorfällen um die Kunstfreiheit. Übertrieben? Vielleicht. Doch gewinnt die Vorstellung, jeder könne selbst entscheiden, was weg muss, offenbar an Boden. Nicht mehr Argumente sollen darüber entscheiden, was als sexistisch zu gelten hat, sondern die Gefühle der Betroffenen.
Hochsensibilität liegt gerade schwer im Trend. Die Google-Suchanfragen nach diesem Begriff sind seit 2012 deutlich emporgeschnellt. Auch das Interesse für Feminismus hat in diesem Zeitraum leicht zugenommen. In einem stetigen Abwärtstrend begriffen ist dagegen Antisemitismus. Einen außergewöhnlichen Verlauf nimmt die Sexismus-Kurve. Das Interesse an diesem Begriff ist durchgängig sehr niedrig, schnellt aber alle paar Jahre, immer wenn eine neue Anti-Sexismus-Kampagne die Medien beherrscht, für kurze Zeit zu steilen Gipfeln empor.
Angesichts der grassierenden #MeToo-Hysterie ("Sexismus") verwundert es daher nicht, wenn schon die Darstellung weiblicher Nippel und knapp bekleideter Hinterteile auf ein paar Bildern in der Göttinger Uni-Mensa geeignet ist, einen kollektiven Aufschrei auszulösen. Die von Marion Vina gezeichneten Bilder waren Teil der am 20. Oktober eröffneten Ausstellung "Geschmackssache" des Künstlerkollektivs "KomiTee".
mehr:
- Beim Sexismus und der Zensur soll das Ich entscheiden (Hans-Dieter Rieveler, Telepolis, 23.11.2017)
Gefunden in „Geschmackssache“ in Göttingen: Ausstellung sexistisch und antisemitisch? ( Christoph Oppermann, Britta Bielefeld, Göttinger Tageblatt, 06.11.2017) |
Veröffentlicht am 07.11.2017
dark555x
Mensa in göttingen: studentenwerk hängt anzügliche bilder ab
Dienstag, 07.11.2017 17:01 Uhr In Göttingen ist ein Streit darüber entbrannt, wie weit Kunst gehen...
Dienstag, 07.11.2017 17:01 Uhr In Göttingen ist ein Streit darüber entbrannt, wie weit Kunst gehen...
siehe auch:
- Realität, Interpretationen und Koordinatensysteme (Post, 05.11.2017)
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