Auf der Straße kämpft sich hupend eine Blechlawine voran, während auf dem Bürgersteig Mensch den Menschen voran schiebt: "Es ist gut, in Kolkata zu sein. Hier kann ich mal durchatmen. Selbst der Fluss ist sauber, das Essen hat eine hohe Qualität und es gibt sogar eine Metro-Linie", sagt Herr Bishwas im Viertel BBG Bagh in Kolkata.
Mit dem Fluss meint Bishwas den Hugli, der eine Verschmutzung von bis zu 1,5 Millionen Kolibakterien pro Zentiliter aufweist - in Indien sind nur 500 erlaubt. Und da schwimmen noch Fische drin, die gefangen und auf dem Markt verkauft werden.
Auch so dörflich ist es hier nicht: Kolkata ist die zweitlauteste Stadt der Erde und es leben 24.000 Menschen auf einem Quadratkilometer - in Berlin sind es knapp 4000. Doch es gibt keinen Grund, den Psychiater zu rufen: Herr Bishwas kommt aus der Altstadt Dhakas, wo bis zu 135.000 Menschen auf einem Quadratkilometer wohnen. Der Burigangafluss, einen Steinwurf entfernt, ist eine stinkende, schwarze Kloake - wie alle Flüsse der Hauptstadt Bangladeschs. Dafür sorgen nicht nur die Pharmaindustrie und die Ledergerbereien, sondern auch Tausende von kleinen Fabriken. In einigen werden von ungeschützter Menschenhand mit Chemikalien Plastikgüter hergestellt, in anderen Gummisandalen – und in weiteren von Kinderhand Luftballons in giftigen Laugen gefärbt.
Schon jetzt wissen wir, dass die 18-Millionen-Metropole Dhaka wegen der Nebenwirkungen seiner "Exportschlager" in 20 Jahren ohne Grundwasser dastehen wird – und trotzdem hört der Irrsinn nicht auf: Weiterhin strömen Menschen aus den ländlichen Gegenden des Landes in die Hauptstadt, vorwiegend aus dem Norden des Landes. Dort stehen die Felder entweder unter Wasser oder vertrocknen. Dafür verantwortlich ist jedoch nicht nur das sich verändernde Klima. In der Regenzeit öffnet der Nachbar Indien die Schleusen der gestauten Flüsse, wie den Tista, die nach Bangladesch fließen. In der trockenen Zeit stoppen sie den Zulauf.
In Dhaka versuchen die Landbewohner dann einen Job in der etwa 4 Millionen Billigarbeiter starken Billig-Textilindustrie zu finden, was den Arbeitgebern im Streit mit den Gewerkschaften sehr gelegen kommt. Andere dagegen versuchen sich als Unternehmer, weil sie so mit bis zu drei Dollar am Tag doppelt so viel verdienen können wie als Näher oder Näherin: Menschen schmelzen über kleinen Feuern das Zink der gesammelten Zinkkohle-Batterien heraus, um es für etwas mehr als einen Dollar pro Kilo zu verkaufen. Sie hantieren mit verfaulten, chrombelasteten Lederresten, die sie zu Hühner-und Fischfutter verarbeiten, oder wühlen den ganzen Tag auf den zahlreichen Müllhalden der Metropole nach Plastikresten.
mehr:
- Bangladesch: Hungerbeseitigung mit schweren Nebenwirkungen (Gilbert Kolongo, Telepolis, 22.11.2017)
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Städte am Limit Dhaka Die Wassermetropole Reportage über Dhaka Teil 1 {14:45}
Veröffentlicht am 25.06.2013
Claudia Hermelins
Dhaka (bengalisch: ঢাকা, Ḍhākā; früher anglisierend Dakka, Dacca) ist die Hauptstadt Bangladeschs und mit 6.080.671 Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 11.490.872 in der Agglomeration (Stand 1. Januar 2005) vor Chittagong und Khulna die größte Stadt des Landes. Sie ist auch die Hauptstadt der gleichnamigen Division (Verwaltungseinheit). Dhaka liegt an einem Seitenarm des Flusses Dhaleswari im Herzen der größten Jute-Anbauregion der Welt. Das umliegende Gebiet ist sehr dicht bevölkert und wird von starken Monsun-Überschwemmungen heimgesucht.
"Neues aus Bangladesch." - Mit offenen Karten | ARTE {12:12}
Veröffentlicht am 07.05.2017
der Wolpertinger.
Die Hauptstadt von Bangladesch ist Dhaka. Das Land hat eine Fläche von 144.000 km2. Das entspricht etwa einem Viertel der Fläche Frankreichs. Den größten Teil des Landes bildet ein Deltagebiet, das sich durch den Zusammenfluss zweier im Himalaja entspringender Flüsse gebildet hat: Ganges und Brahmaputra. Dank der von den beiden Flüssen angeschwemmten Sedimente ist das Delta eine der fruchtbarsten Regionen der Welt.
Die Verwaltungsgliederung des föderalen Staates entspricht in etwa der Verbreitung seiner wichtigsten Sprachen: Pandschabi, Paschtu, Sindhi und Belutschisch. Über 96 % der Pakistaner sind Muslime, 87 % davon Sunniten. Pakistan ist weltweit das Land mit der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung, nach Indonesien und vor Indien.
Die Wirtschaft floriert: Bangladesch konnte in den letzten Jahren ein durchschn. Wachstum von 6,3 % aufweisen. Der Grund dafür ist in erster Linie der hohe Binnenkonsum, denn das Land hat 161 Millionen Einwohner. Bangladesch ist weltweit der am dichtesten besiedelte Flächenstaat: 1118 Bewohner je km2.
Der wichtigste Wachstumsfaktor ist die Textilindustrie. Sie ist der größte Industriesektor des Landes und macht allein 80 % des Exportvolumens aus.
Die geographische Lage des Landes ist insofern bemerkenswert, als es fast völlig von Indien umschlossen ist. Die Beziehungen zum großen Nachbarn sind zwar von historischen Differenzen geprägt, haben sich aber seit kurzem verbessert. v Bangladesch ist ein nur wenig bekanntes, aber komplexes Land. MIT OFFENEN KARTEN untersucht verschiedene Aspekte des südasiatischen Staates, dessen Wirtschaft sich ebenso rasant entwickelt wie seine Einwohnerzahl. Vor welchen Herausforderungen steht Bangladesch im 21. Jahrhundert vor allem angesichts des Klimawandels?v Mauern dieser Welt: http://www.faz.net/aktuell/politik/25...
Beitragslänge: 12.12 Minuten
Erstausstrahlung: März 2013
Video in französischer Sprache: https://youtu.be/a7tWPl9aR7Y
Literatur: http://ddc.arte.tv/zur-das-thema/neue...
Zur aktuellen Lage in Bangladesch: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aus...
Aktuelle Nachrichten/News aus Bangladesch: https://news.google.com/news/search/s...
Die Bevölkerungs- und Wirtschaftsuhr von Bangladesch:
Reisen nach Bangladesch: https://wikitravel.org/de/Bangladesch...
Spielfilme zum Thema
Original DVD/VOD in der ARTE-Boutique: http://boutique.arte.tv/f8514-dessous... Quelle: ddc.arte.tv/de
Die Verwaltungsgliederung des föderalen Staates entspricht in etwa der Verbreitung seiner wichtigsten Sprachen: Pandschabi, Paschtu, Sindhi und Belutschisch. Über 96 % der Pakistaner sind Muslime, 87 % davon Sunniten. Pakistan ist weltweit das Land mit der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung, nach Indonesien und vor Indien.
Die Wirtschaft floriert: Bangladesch konnte in den letzten Jahren ein durchschn. Wachstum von 6,3 % aufweisen. Der Grund dafür ist in erster Linie der hohe Binnenkonsum, denn das Land hat 161 Millionen Einwohner. Bangladesch ist weltweit der am dichtesten besiedelte Flächenstaat: 1118 Bewohner je km2.
Der wichtigste Wachstumsfaktor ist die Textilindustrie. Sie ist der größte Industriesektor des Landes und macht allein 80 % des Exportvolumens aus.
Die geographische Lage des Landes ist insofern bemerkenswert, als es fast völlig von Indien umschlossen ist. Die Beziehungen zum großen Nachbarn sind zwar von historischen Differenzen geprägt, haben sich aber seit kurzem verbessert. v Bangladesch ist ein nur wenig bekanntes, aber komplexes Land. MIT OFFENEN KARTEN untersucht verschiedene Aspekte des südasiatischen Staates, dessen Wirtschaft sich ebenso rasant entwickelt wie seine Einwohnerzahl. Vor welchen Herausforderungen steht Bangladesch im 21. Jahrhundert vor allem angesichts des Klimawandels?v Mauern dieser Welt: http://www.faz.net/aktuell/politik/25...
Beitragslänge: 12.12 Minuten
Erstausstrahlung: März 2013
Video in französischer Sprache: https://youtu.be/a7tWPl9aR7Y
Literatur: http://ddc.arte.tv/zur-das-thema/neue...
Zur aktuellen Lage in Bangladesch: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aus...
Aktuelle Nachrichten/News aus Bangladesch: https://news.google.com/news/search/s...
Die Bevölkerungs- und Wirtschaftsuhr von Bangladesch:
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Original DVD/VOD in der ARTE-Boutique: http://boutique.arte.tv/f8514-dessous... Quelle: ddc.arte.tv/de
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