Freitag, 16. März 2018

Stephen Hawking ist tot, und Kip Thornes Frau war stinkig

[Quelle: Thibault Prévost, Stephen Hawking To Travel To Space (At Last), konbini]


Der britische Astrophysiker war eine Projektionsfläche für die Sehnsucht nach Übermenschlichem - und der einzige globale Popstar der Wissenschaft. Ein Nachruf. 

Was für ein genialer Titel. "Kurz", also handhabbar, dazu eine "Geschichte", also spannend und womöglich historisch. Und als Thema die "Zeit", die wohl wertvollste Ressource im Leben jedes Menschen. "Eine kurze Geschichte der Zeit", verfasst von Stephen Hawking, wurde eines der erfolgreichsten Bücher der Welt, zweifellos auch dank des Titels. 

Hinzu kam eine geniale Formel des Autors, keine physikalische Gleichung, aber umso gewinnbringender. Sie lautete: Jede mathematische Gleichung halbiert die Zahl der Leser. Also gab es keine Formeln in der kurzen Geschichte der Zeit. Das dritte Element des Erfolgs war der Autor selbst: Gefesselt in einem schwindenden, zunehmend leblosen Körper schien hier ein allen irdischen Niederungen enthobenes Genie seine womöglich letzten Einsichten zu verbreiten. 
mehr: 
- Zum Tod von Stephen Hawking Supergenieorakel mit Showtalent (Patrick Illinger, Süddeutsche Zeitung, 14.03.2018)

siehe auch:
- NACHRUF AUF STEPHEN HAWKING – Die unglaubliche Geschichte (Robert Gast, Spektrum, 14.03.2018) 
- Tod von Stephen Hawking: Danke, Stephen! (Ulrich Schnabel, ZON, 14.03.2018)

Irgendwann einmal habe ich in irgendeinem Hawking-Buch was darüber gelesen, daß es im Rahmen einer Wette um ein Jahresabo der Zeitschrift »Penthouse« ging. Das fand ich klasse:
- "Penthouse" und Schwarze Löcher: Die Wetten des Stephen Hawking (Thomas Kramar, Die Presse, 14.03.2018)
Unerwarteterweise habe ich die Stelle nach nunmehr fast 20 Jahren nochmals gefunden:



Doch wie soll man jemals ein Schwarzes Loch entdecken, wo es doch per definitionem kein Licht aussendet? Es ist, als suche man eine schwarze Katze in einem Kohlenkeller. Glücklicherweise gibt es doch eine Möglichkeit. Schon John Mitchell hatte in seinem grundlegenden Aufsatz aus dem Jahre 1783 darauf hingewiesen, daß ein Schwarzes Loch nach wie vor mit seiner Gravitation nahe gelegene Objekte beeinflußt. Astronomen kennen zahlreiche Systeme, in denen zwei Sterne umeinander kreisen, wobei sie sich gegenseitig mit ihrer Schwerkraft anziehen. Es sind aber auch Systeme bekannt, in denen nur ein sichtbarer Stern um einen unsichtbaren Begleiter kreist. Natürlich kann man daraus nicht bedenkenlos schließen, daß der Begleiter ein Schwarzes Loch sei – es könnte einfach ein Stern sein, dessen Licht zu schwach ist, um von uns wahrgenommen zu werden. Doch bei einigen dieser Systeme, zum Beispiel bei Cygnus X-i (Abb. 20), handelt es sich auch um starke Röntgenquellen. Dieses Phänomen läßt sich am besten damit erklären, daß von der Oberfläche des sichtbaren Sterns Materie weggeblasen wird. Wenn sie dann auf den unsichtbaren Begleiter fällt, gerät sie in spiralförmige Bewegung (ähnlich dem Wasser, das in den Abfluß läuft) und wird so heiß, daß sie Röntgenstrahlen aussendet (Abb. 21). Dieser Mechanismus ist nur möglich, wenn das unsichtbare Objekt sehr klein ist, so klein wie ein Weißer Zwerg, ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. Aus der beobachteten Bahn des sichtbaren Sterns läßt sich die geringste mögliche Masse des unsichtbaren Objektes errechnen. Im Falle von Cygnus X-i liegt sie ungefähr bei dem Sechsfachen der Sonnenmasse. Nach dem Chandrasekharschen Grenzwert ist die Masse des unsichtbaren Objektes zu groß, als daß es sich um einen Weißen Zwerg handeln könnte, und sie ist auch zu groß für einen Neutronenstern. Deshalb, so scheint es, haben wir es mit einem Schwarzen Loch zu tun.
Abb. 20: Der durch den Pfeil gekennzeichnete Stern auf dem Foto ist 
Cygnus X-I, von dem man vermutet, er bestehe aus einem 
Schwarzen Loch und einem normalen Stern, die einander umkreisen.   
Es gibt andere Modelle zur Erklärung von Cygnus X-i, die ohne Schwarzes Loch auskommen, doch sie sind alle ziemlich weit hergeholt. Trotzdem habe ich mit Kip Thorne vom California Institute of Technology gewettet, daß Cygnus X-i kein Schwarzes Loch enthält. Damit habe ich eine Art Versicherung abgeschlossen. Ich habe viel Arbeit in die Theorie der Schwarzen Löcher investiert. Die ganze Mühe wäre umsonst, wenn sich herausstellen würde, daß es sie gar nicht gibt. Aber dann bliebe mir wenigstens der Trost, eine Wette gewonnen zu haben, und ich würde vier Jahre lang kostenlos die Zeitschrift Private Eye beziehen können. Wenn es Schwarze Löcher gibt, wird Kip ein Jahresabonnement von Penthouse bekommen. Als wir die Wette 1975 abschlossen, waren wir uns zu 80 Prozent sicher, daß Cygnus ein Schwarzes Loch sei. Heute würde ich sagen, daß unsere Sicherheit 95 Prozent beträgt, doch endgültig entschieden ist die Wette noch nicht.
Abb. 21

Wir haben heute Anhaltspunkte dafür, daß unsere Galaxis und zwei Nachbargalaxien, die Magellanschen Wolken, weitere Schwarze Löcher in Systemen wie Cygnus X-i enthalten. Doch gibt es mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit noch viel mehr Schwarze Löcher; in der langen Geschichte des Universums müssen sehr viele Sterne ihren gesamten Kernbrennstoff verbraucht haben und zusammengestürzt sein. Die Zahl der Schwarzen Löcher kann sogar größer als die der sichtbaren Sterne sein, die allein in unserer Galaxis etwa hundert Milliarden beträgt. Die zusätzliche Gravitationskraft einer so großen Zahl von Schwarzen Löchern könnte eine Erklärung für die Rotationsgeschwindigkeit unserer Galaxis liefern – die Masse der sichtbaren Sterne reicht dazu nämlich nicht aus. Einige Hinweise sprechen auch dafür, daß es im Mittelpunkt unserer Galaxis ein sehr viel größeres Schwarzes Loch gibt mit einer Masse, die ungefähr einhunderttausendmal so groß ist wie die der Sonne. Sterne der Galaxis, die dem Schwarzen Loch zu nahe kommen, werden durch den Unterschied der Gravitationskräfte, die auf die zu- und die abgewandte Seite einwirken, auseinandergerissen. Ihre Überreste und das Gas, das von anderen Sternen weggeschleudert wird, fallen in das Schwarze Loch hinein. Wie bei Cygnus X-i wird sich das Gas spiralförmig nach innen bewegen und erhitzen, wenn auch nicht ganz so stark wie im oben geschilderten Fall. Es wird nicht heiß genug werden, um Röntgenstrahlen zu emittieren, könnte sich aber als die starke Quelle von Radiowellen und Infrarotstrahlen erweisen, die im Zentrum der Galaxis zu beobachten ist.
Es wird vermutet, daß es ähnliche, aber noch sehr viel größere Schwarze Löcher mit Massen, die das Hundertmillionenfache der Sonnenmasse aufweisen, im Mittelpunkt von Quasaren gibt. Die enormen Energiemengen, welche diese Objekte emittieren, lassen sich nur auf Materie zurückführen, die in solche supermassiven Schwarzen Löcher fällt. Während sich die Materie spiralförmig in das Schwarze Loch hineinbewegt, veranlaßt sie es zu einer Rotation in gleicher Drehrichtung und damit zur Entwicklung eines Magnetfeldes, ähnlich dem der Erde. Durch die einfallende Materie werden in der Nähe des Schwarzen Loches sehr energiereiche Teilchen erzeugt. Das magnetische Feld wäre so stark, daß es diese Teilchen zu Jets bündeln könnte, die entlang der Rotationsachse des Schwarzen Loches, das heißt in Richtung seines Nord- und Südpols, nach außen geschleudert würden. Tatsächlich sind solche Jets in einigen Galaxien und Quasaren beobachtet worden.
Es ist auch denkbar, daß es Schwarze Löcher mit sehr viel kleineren Massen als der der Sonne gibt. Solche Schwarzen Löcher könnten nicht durch Gravitationskollaps entstehen, weil ihre Masse unter der Chandrasekharschen Grenze läge. Sterne von so geringer Masse könnten sich gegen die Schwerkraft behaupten, auch wenn ihr Kernbrennstoff verbraucht ist. Schwarze Löcher von geringer Masse könnten sich nur bilden, wenn ihre Materie durch sehr hohen äußeren Druck zu enormer Dichte komprimiert werden würde. Solche Bedingungen könnten durch die Explosion einer sehr großen Wasserstoffbombe entstehen: Der Physiker John Wheeler hat einmal ausgerechnet, daß man mit allem schweren Wasser aus den Weltmeeren eine Wasserstoffbombe bauen könnte, welche die Materie in ihrem Mittelpunkt so komprimieren würde, daß ein Schwarzes Loch entstünde. (Es bliebe allerdings niemand übrig, der es beobachten könnte.) Realistischer ist die Möglichkeit, daß sich solche Schwarzen Löcher mit geringer Masse unter den hohen Temperaturen und Druckverhältnissen des sehr frühen Universums gebildet haben. Das setzt jedoch voraus, daß das frühe Universum nicht vollkommen gleichmäßig und einheitlich gewesen ist, weil nur eine kleine Region von überdurchschnittlich hoher Dichte in dieser Weise zu einem Schwarzen Loch komprimiert werden könnte. Doch wir wissen, daß es Unregelmäßigkeiten gegeben haben muß, weil sonst die Materie im Universum auch heute noch vollkommen gleichförmig verteilt wäre, statt in Sternen und Galaxien zusammengeballt zu sein.
Ob die Unregelmäßigkeiten, die erforderlich waren, um Sterne und Galaxien entstehen zu lassen, zur Bildung einer größeren Zahl solcher urzeitlichen Schwarzen Löcher geführt haben, hängt natürlich von den näheren Umständen im frühen Universum ab. Deshalb könnten wir wichtige Informationen über die sehr frühen Stadien des Universums gewinnen, wenn es uns gelänge festzustellen, wie viele urzeitliche Schwarze Löcher es gegenwärtig gibt. Sie könnten nur anhand ihres gravitativen Einflusses auf andere, sichtbare Materie oder auf die Ausdehnungsbewegung des Universums entdeckt werden – ihre Masse beträgt mehr als eine Milliarde Tonnen (die Masse eines großen Berges). Doch im nächsten Kapitel werde ich zeigen, daß Schwarze Löcher am Ende gar nicht wirklich schwarz sind: Sie glühen wie ein heißer Körper, und je kleiner sie sind, desto intensiver ist ihre Glut. So paradox es klingt: Es könnte sich herausstellen, daß kleinere Schwarze Löcher leichter zu entdecken sind als große.

[Stephen Hawking, Eine kurze Geschichte der Zeit, Rowohlt, Reinbek,1988, S. 123f.]
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Eine Weltformel oder eine Theorie von Allem (englisch theory of everythingToE oder TOE) ist eine hypothetische Theorie, gebildet aus theoretischer Physik und Mathematik, die alle physikalischen Phänomene im bekannten Universum verknüpfen und präzise beschreiben soll. Mit der Zeit ist der Begriff in die Popularisierungen der Elementarteilchenphysik eingeflossen, die zu einer Theorie erweitert werden soll, die durch ein einziges, allumfassendes Modell die Theorien aller grundlegenden Wechselwirkungen der Natur erklären würde.
Weltformel, Wikipedia, abgerufen am 16.03.2018]
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Stephen Hawking - Ein persönlicher Nachruf | Harald Lesch {6:50}

Am 14.03.2018 veröffentlicht
Terra X Lesch & Co  
Harald Lesch zu den Leistungen des berühmten Astrophysikers, der am Todestag von Galileo Galilei geboren wurde und an Einsteins Geburtstag nun gestorben ist.
Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit objektiv media.
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Mehr Informationen zu Terra X findet ihr hier - http://www.terra-x.de
"Leschs Kosmos" gibt es auf dieser Seite - https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos
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Grafiken: Kurzgesagt - In a Nutshell

So trauert die Welt um Stephen Hawking – Big Bang Theory, Simpsons, Katy Perry {2:00}

Am 14.03.2018 veröffentlicht
BILD      
Supermann für die Ewigkeit.
Stephen Hawking (76), das vielleicht größte Genie unserer Zeit, ist tot. Sein unstillbarer Wissensdurst, sein gigantischer Intellekt und seine Fähigkeit, komplizierte Zusammenhänge in einfachen Worten zu erklären, haben den Physiker berühmt gemacht.
Sein unbescheidenes Ziel lautete, „das Universum ganz und gar zu verstehen“.
Menschen weltweit trauen um das Jahrhundert-Genie:
Eddie Redmayne verkörperte Hawking im Film „The Theory of Everything“ Auch bei den Simpsons wurde Stephen Hawking als Comic-Figur hin und wieder porträtiert.

Star Trek Pokerspiel - Data, Stephen Hawking, Isaac Newton, Albert Einstein {2:45}

Am 08.09.2011 veröffentlicht
Bnjamin Hofi  
Aus der Episode "In den Händen der Borg" -
BESUCHT MEINE PAGE UNTER http://trekkies.jimdo.com/

The Big Bang Theory - Sheldon trifft Stephen Hawking (deutsch) {1:29}

Am 29.12.2014 veröffentlicht
PrecogDE
Sheldon trifft Stephen Hawking.
Sheldon meets Stephen Hawking.
Staffel 5x21 -- Noch so ein Weichei (The Hawking Excitation)v ---
Stephen Hawking besucht die Universität und hat Howard für die Wartung seines Rollstuhls engagiert. Als Howard Sheldon davon erzählt, will dieser Hawking unbedingt treffen und ihm seine neueste Abhandlung über das Higgs-Boson zukommen lassen, da er in ihm einen Gleichgesinnten und den vielleicht einzigen Menschen auf der Welt sieht, der ihm intellektuell ebenbürtig ist. Howard will es Sheldon, der keine Gelegenheit auslässt ihn wegen seines fehlenden Doktortitels zu verspotten und seiner Karriere als Ingenieur nur mit Arroganz und Herablassung begegnet, aber nicht so einfach machen. Er nutzt die Gelegenheit, es Sheldon heimzuzahlen und dieser muss die eine oder andere lästige Aufgabe für Howard erledigen (zum Beispiel Howards Mutter beim Shopping begleiten) und sogar als Frau gekleidet an der Universität erscheinen. Schließlich erlaubt Howard ihm aber, Stephen Hawking (dem er Sheldons Abhandlung längst heimlich hat zukommen lassen) zu treffen und beide sprechen über Sheldons vermeintlich bahnbrechendes Werk. Jedoch macht Hawking ihn auf einen einfachen Rechenfehler gleich zu Beginn seines Werks aufmerksam, und als Sheldon beschämt erkennt, dass er seinem Idol eine fehlerhafte Arbeit zu lesen gegeben hat, wird er vor Hawking ohnmächtig. Quelle: Wikipedia  

A Brief Interview with Stephen Hawking {2:05}

Am 30.12.2013 veröffentlicht
Piled Higher and Deeper (PHD Comics)
We asked Stephen Hawking one question, and his answer was amazing.
Watch our interview with one of Prof. Hawking's students: https://youtu.be/PmblnllMEJw
Visit Prof. Hawking's website: http://www.hawking.org.uk/
PRE-ORDER our new book: http://bit.ly/WeHaveNoIdea
Subscribe to PHD TV: http://youtube.com/subscription_cente...
Read this comic about ALS: http://www.scientificamerican.com/art...
Ph.Detours, Episode 12: A Brief Interview With Stephen Hawking
Producer and Host: Alexandra Lockwood
Series Producer/Camera: Matt Siegler
Created by/Camera: Jorge Cham
Produced by Piled Higher and Deeper http://phdcomics.com
Sincere thanks to: Caltech (http://caltech.edu), Kip Thorne, Tom Mannion, JoAnn Boyd and Prof. Hawking.

Pink Floyd - Keep Talking Hawking {9:26}   Text (songtexte.com)   Übersetzung (songtexte.com)

Am 23.12.2014 veröffentlicht
Manu Eldar
Taken from "The Endless Division River Bell"

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