Warum westliche Narrative über den Iran oft falsch oder Propaganda sind
Dass PR-Agenturen Werbung für Anliegen der Außenpolitik der westlichen Großmächte machen, dürfte seit der Brutkastenlüge oder den Auszeichnungen für die White Helmets bekannt sein. Zumindest für diejenigen, die sich nicht alleine auf die Informationen der Massenmedien und staatlichen Protagonisten stützen. Und so war es auch nicht verwunderlich, als klar wurde, dass das Symbol des "Aufstandes" im Iran von 2018, die junge Frau, die ihr Kopftuch demonstrativ an einem Stock vor sich hält, wieder einmal eine solche PR-Aktion war, diesmal von der US-Regierung.
Am 28. Dezember 2017, dem Tag, als die Proteste gegen die wirtschaftlichen Verhältnisse im Iran durch ausländische Regierungsgegner übernommen wurden, erschien das Bild einer in schwarz gekleideten Frau, die auf einer Erhöhung in einer belebten Straße ihr Kopftuch, ihr Hijab, an einem Stock vor sich hielt. Wie bereits erwähnt, zeigen Bilder, die die ganze Szene abdecken, dass sich praktisch niemand um die Frau kümmerte. Nachdem jedoch das Foto die Person im Westen zu einer Ikone hochstilisiert hatte, wurde sie verhaftet, verhört und dann wieder entlassen.
Die ersten Veröffentlichungen des Fotos wurden von "My Stealthy Freedom" (@masihpooyan) vorgenommen, einem Twitter-Konto, das im Januar 2018 12.000 Follower aufwies. Dieses Konto warb nun im Iran dafür, dass Frauen bewusst gegen die Gesetze des Landes verstoßen sollten und zeigte im Januar ca. mehrere dutzend Nachahmer.
Dass die Veröffentlichung des Fotos mit dem Beginn der in Gewalt umgeschlagenen Demonstrationen begann, ist sicher kein Zufall; auch wenn seit 2014 westliche Medien immer wieder das Kopftuchgebot zum Anlass nehmen, zum "Widerstand" gegen das "Regime" aufzurufen. Die neueste Kampagne wurde durch den iran-feindlichen US-Sender Voice of America (in Farsi) und weiteren US-Medien mit dem Ziel vorangetrieben, einen Regime Change im Iran auszulösen.
mehr:
- Iran: Die Kopftuchikone der USA (Jochen Mitschka, Telepolis, 06.10.2018)
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