Samstag, 19. Januar 2019

Heute vor 100 Jahren – 19.01.1919… Wahlen zur deutschen Nationalversammlung

Geburtsstunde der deutschen Demokratie 

Seit der Abdankung des deutschen Kaisers am 9. November 1918 regierte in Deutschland der Rat der Volksbeauftragten aus Sozialdemokraten und Unabhängigen Sozialdemokraten. Da das Gremium nicht durch Wahlen legitimiert war, setzte sein Vorsitzender Friedrich Ebert (SPD) am 19. Januar 1919 Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung durch. Erstmals durften auch Frauen und Soldaten wählen. Gewählt wurde nach dem Verhältniswahlrecht; es gab keine Sperrklausel – wie etwa heute bei der Wahl zum Deutschen Bundestag. So mussten sich acht Parteien die 423 Mandate teilen. 
Bei der Wahl zur Nationalversammlung durften sich erstmals in Deutschland auch Frauen
in die Wählerlisten eintragen
Mit Abstand stärkste Kraft wurde die SPD mit 37,9% der abgegebenen Stimmen (165 Sitze), gefolgt vom katholischen Zentrum mit 19,7% (90 Sitze) und der linksliberalen DDP mit 18,5% (75 Sitze). Die rechtskonservative DNVP erreichte 10,3% (43 Sitze), die linke USPD kam auf 7,6% (22 Sitze). 

Um eine handlungsfähige Regierung zu bilden, ging die SPD mit Zentrum und DDP eine Koalition ein, die »Weimarer Koalition«. Da in Berlin die Unruhen anhielten, wich die Nationalversammlung ins beschauliche Weimar aus, wo sie sich am 6. Februar konstituierte – und damit der Republik den Namen gab. Am 11. Februar wurde der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann (1865-1939) zum Regierungschef (Reichsministerpräsident) der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland gewählt. 
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019

Kaiserreich und Weimarer Republik - Das Jahrhundert der Frauen - Teil 1 {13:41}

Antje Damm
Am 27.11.2013 veröffentlicht 
Kaiserreich und Weimarer Republik.
Als Weimarer Republik wird der Abschnitt der deutschen Geschichte von 1918 bis 1933 bezeichnet, in dem erstmals eine parlamentarische Demokratie in Deutschland bestand. Diese Epoche begann mit der Ausrufung der Republik am 9. November 1918 und endete mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933.
Die Weimarer Republik entstand im Zuge der Novemberrevolution. Ihren Namen erhielt die erste auf nationalstaatlicher Ebene verwirklichte deutsche Republik nach der thüringischen Stadt Weimar, dem ersten Tagungsort der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung.

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