Mittwoch, 24. April 2019

Opfer sexueller Gewalt: Ein Urteil, das als historisch gilt

Ein prominenter Politiker warf Frauen vor zu lügen, weil sie ihm Übergriffe vorwerfen. Jetzt hat ein Gericht die Frauen freigesprochen. Das Urteil gilt als historisch.
In Frankreich hat der grüne Politiker Denis Baupin mehrere grüne Politikerinnen und frühere Mitarbeiterinnen wegen übler Nachrede vor Gericht gezerrt, weil sie ihm sexuelle Belästigung vorwerfen. Sie hatten ihre Vorwürfe vor drei Jahren in «France Inter» und der Onlinezeitung «Mediapart» öffentlich gemacht. Drei Betroffene erstatteten Anzeige gegen Baupin.
«Belästigte, schweigt nicht mehr!»
Jetzt hat ein Bezirksgericht in Paris alle Frauen vom Vorwurf gelogen zu haben freigesprochen, berichtet «Le Monde». Das Gericht verurteilte Baupin sogar wegen Rechtsmissbrauchs. Deshalb muss er nun allen Frauen je 500 Euro Schadenersatz und Genugtuung zahlen (560 Franken). Isabelle Attard, Abgeordnete im französischen Parlament, sprach von einem wegweisenden Urteil für alle Opfer sexueller Gewalt. Baupin sei es nicht gelungen, die Frauen zum Schweigen zu bringen. Ihre Parteikollegin Annie Lahmer twitterte: «Wir haben gewonnen! Belästigte, Begrapschte, schweigt nicht mehr!».
mehr:
- Sieg für Opfer sexueller Gewalt (Frauensicht.ch, 24.04.2019)

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