Freitag, 11. Oktober 2019

Die Öko-Manipulation

Ein internes Memorandum beweist, dass die herrschenden Eliten seit vielen Jahren den Diskurs über die globale Erwärmung manipulieren.

Ja, es gab schon in der Amtszeit von George W. Bush ein Klima. Und ja, auch der Begriff „Klimaerwärmung“ war bekannt. Auch kann niemand den damaligen Politikern Untätigkeit vorwerfen. Sie gaben sich alle erdenkliche Mühe — um die Tatsachen zu verschleiern. 2002 verfasste Frank Luntz ein Memorandum für das Weiße Haus, in dem der Berater und Meinungsforscher detaillierte Vorschläge für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung machte. Das Papier wurde von Kongressabgeordneten und Regierungsmitgliedern der Republikaner genutzt. Besonders interessant: das Kapitel zur Klimafrage. Hier drohte die rechte Partei, die Meinungsführerschaft an die Demokraten zu verlieren. Umfangreiche Regulierungsmaßnahmen zum Schutz des Klimas wurden vorgeschlagen. Um diese zu verhindern, schlug Luntz den Republikanern bestimmte psychologisch wirksame Argumentationsstrategien zur Volksberuhigung vor. Das Memorandum beweist zweierlei: 1. Angehörige der „Eliten“ kannten schon lange die Gefahren der Klimaerwärmung. 2. Sie bedienen sich ausgefeilter Methoden der Massenbeeinflussung und sind sich des manipulativen Charakters dieser Methoden vollkommen bewusst.

Die Eliten haben so ihre Schwierigkeiten mit Elitenkritik. Und — das ist erfreulich — sie merken inzwischen selbst, dass das Misstrauen in der Bevölkerung wächst, dass immer weniger Menschen glauben, dass „die da oben“ es schon richten werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm den Jahrestag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2019 zum Anlass, gegen ihrer Meinung nach unsachliche Elitenkritik zu wettern: Sie warnte davor, „die Ursache für Schwierigkeiten und Widrigkeiten vor allem und zuerst beim Staat und den sogenannten Eliten“ zu suchen, „denen man sowieso nichts glauben könne und die dem Einzelnen irgendwie nur im Wege sind“.

In ganz Deutschland will Merkel „ein solches Denken“ beobachtet haben. „Setzte sich ein solches Denken durch, führte das ins Elend.“
Die Frage ist jedoch: Besteht das Elend nicht vielmehr darin, dass wir etablierten Politikern und Wirtschaftslenkern zu lange zu viel geglaubt haben? Dies rächt sich jetzt.

Nicht nur, dass wir mit ein paar harmlosen Managementfehlern zu kämpfen haben — das ganze Ökosystem steht infolge der Täuschungsstrategien der Mächtigen und unserer Neigung, diesen auf den Leim zu gehen, vor dem Kollaps. Ein hoher Preis für Gehorsam und Leichtgläubigkeit.

mehr:
- Die Öko-Manipulation (Roland Rottenfußer, Rubikon, 11.10.2019)
siehe auch:
- Ölriese Exxon wegen Falschangaben zum Klimawandel verklagt (Post, 24.10.2018)

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