Freitag, 13. März 2020

Das ohrenbetäubende Schweigen der MSM: Da muß was passiert sein!

Massenvernichtungswaffen, Atompläne, Qaida-Connection: Um den Irak-Feldzug zu rechtfertigen, ließ US-Präsident Bush munter Kriegsgründe erfinden. Jetzt tauchte erstmals ein Memo des Pentagons auf, das zeigt, wie die Administration ihre Beamten drängte, wohlfeile Analysen anzufertigen.

Washington/Los Angeles – Die Anschläge vom 11. September 2001 waren gerade vier Monate her, als Paul Wolfowitz langsam die Geduld verlor: "Wir scheinen keine besonderen Fortschritte zu machen, Geheimdienstinformationen über die Verbindungen zwischen dem Irak und al-Qaida zusammenzutragen", schrieb der damalige Vize-Verteidigungsminister in einem Memo an Staatssekretär Douglas J. Feith, die Nummer drei im Pentagon. Man schulde Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine Analyse zu dem Thema, forderte Wolfowitz.

Das Memo wurde zum Anstoß für die vermeintliche Beweisführung über Verbindungen zwischen dem Regime von Saddam Hussein und dem Terrornetzwerk. Es ist Teil eines nun vollständig veröffentlichten Berichts des Pentagon-Generalinspekteurs Thomas Gimble. Bereits im Februar hatte Gimble Teile des Berichts vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats vorgestellt und nachgewiesen, dass führende Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums vor dem Irak-Krieg Geheimdienstinformationen zuspitzten. Zwar sei das Vorgehen der Gruppe um Staatssekretär Feith nicht gesetzeswidrig gewesen, sie habe der Regierung um Präsident George W. Bush aber eine ungenaue Bewertung der vorhandenen Geheimdienstinformationen gegeben, kritisierte Gimble seinerzeit.

Die bislang geheimen Teile des 121 Seiten starken Sonderberichts enthüllen Berichten der "Washington Post" und er "Los Angeles Times" zufolge nun neue Details, wie Staatssekretär Feith und seine Leute es schafften, widersprüchliche Informationen einfach beiseite zu wischen und die Regierungsspitze davon zu überzeugen, es gebe eindeutige Beweise über Verbindungen zwischen dem Saddam-Regime und Terroristen. Diese angebliche Zusammenarbeit und den vermeintlichen Besitz von Massenvernichtungswaffen hatte die US-Regierung als Hauptgründe für ihren Irak-Feldzug im Jahr 2003 angeführt.

mehr:
- Irak-Feldzug Pentagon-Memo zeigt, wie US-Regierung Kriegsgründe konstruieren ließ (phw, SPON, 06.04.2007)


Folgendes Interview von Amy Goodman (»Democracy Now«) mit Ex-General Wesley Clark fand ungefähr einen Monat vorher, am 02.03.2007, statt:
Kriege gegen den Irak, Iran, Syrien und Libyen seit langem geplant {2:30}
Infokanal
Am 20.03.2011 veröffentlicht 
In einem Interview mit Amy Goodman von "democracy now" spricht Vier-Sterne-General Wesley Clark sich darüber aus, was wir von den Kriegseinsätzen im Mittleren Osten halten dürfen. 

siehe auch:

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Sibel Deniz Edmonds (* 1970 im Iran) ist eine ehemalige US-amerikanische Übersetzerin arabischsprachiger Texte beim Federal Bureau of Investigation (FBI), die in der Folge eine der bekanntesten Whistleblower in den USA wurde. Wenige Tage nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurde sie als Dolmetscherin vom FBI eingestellt und arbeitete an der Übersetzung von Überwachungs-Tonbändern in Zusammenhang mit den Terroranschlägen. Sie wurde im März 2002 entlassen, nachdem sie verschiedene Vorfälle von Unterschlagung von Beweismitteln, Landesverrat und Amtspflichtverletzung meldete. Seitdem erhob sie wiederholt Anschuldigungen gegen korrupte Pentagon-Angestellte im Zusammenhang mit unerlaubter Atomwaffen-Proliferation der USA, zuletzt in einer Enthüllungs-Serie der Londoner Sunday Times. Sie ist die Gründerin der National Security Whistleblowers Coalition (NSWBC). 2004 wurde sie ausgezeichnet mit dem Sam Adams Award und 2006 mit dem P.E.N./Newman’s Own First Amendment Award.
[
Sibel Edmonds, Wikipedia, abgerufen am 13.03.2020]
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Sibel Edmonds – “weitaus explosiver als die Pentagon Papers” (Mathias Bröckers, broeckers.de, 15.06.2011)

Bröckers-Artikel, Sibel Edmonds betreffend:
- Search Results for: sibel edmonds (Stand: 13.03.2020)


In Interviews mit diesem Autor Anfang März behauptete Edmonds, dass Ayman al-Zawahiri, der derzeitige Chef von Al-Qaida und Osama bin Ladens Stellvertreter, unzählige regelmäßige Treffen mit dem US-Militär und dem Geheimdienst in der US-Botschaft in Baku, Aserbaidschan, hatte Beamte zwischen 1997 und 2001 im Rahmen einer Operation namens "Gladio B". Al-Zawahiri, wie sie anklagte, sowie verschiedene Mitglieder der Familie bin Laden und andere Mudschaheddin wurden in NATO-Flugzeugen in verschiedene Teile Zentralasiens und auf den Balkan transportiert, um an vom Pentagon unterstützten Destabilisierungsoperationen teilzunehmen.
[Nafeez Mosaddeq Ahmed, 
Sonderbericht | Warum wurde ein Bericht der Sunday Times über die Beziehungen der US-Regierung zum Al-Qaida-Chef aufgespießt?, ceasefiremagazine.co.uk, 17.05.2013 – Google-Übersetzer]

Im Dezember 2004 bloggten wir hier aus dem Fragenkatalog, den Familienangehörige von 9/11-Opfern aufgestellt hatten:

"6) Warum wurde die FBI-Übersetzerin Sibel Edmonds, die behauptet Wissen über die Vorwarnungen zu haben, per Gericht von Generalstaatsanwalt Aschroft und einen von Bush ernannten Richter zum Schweigen verurteilt ?"

Nach dem 11.9. 2001 hatte Frau Edmonds für das FBI zuvor abgehörte Telefonate transkribiert, und war im Zusammenhang mit den 9/11-Hijackern auf illegale Waffen-und Drogengeschäfte gestoßen, die offenbar von höherer Stelle in den USA abgesegnet waren. Als sie davon Meldung machte wurde sie gemobt und nach sechs Monaten entlassen. Sie berichtete über diese Zusammenhänge vor verschiedenen Ausschüßen des Parlaments und der 9/11-Untersuchungskommission – unter Auschluß der Öffentlichkeit weil laut Pentagon die nationale Sicherheit dadurch bedroht war. Seitdem wurde ihr eine "gag order" (ein Maulkorb) auferlegt – sie darf nicht über ihr Wissen sprechen. Wir haben diesen Fall hier im Blog schon des öfteren erwähnt (Sibel Edmonds in die Suche links eingeben) – jetzt aber hat sie gegenüber der Londoner "Times" enthüllt, um was es bei diesen Waffengeschäften ging: um die Weitergabe von KnowHow für Atomwaffen, bei der die NATO-Partner Türkei und Israel die Intermediäre spielten, doch der Chef des pakistanischen Geheimdiensts ISI General Mahmud der Adressat war. Jener Mann, der am Morgen des 11.9. in Washington mit dem späteren CIA-Chef Porter Goss frühstückte und in dessen Auftrag einige Monate zuvor 100.000 Dollar an Mohamed Atta angewiesen würden waren.

Laut Sibel Edmonds sind einige Top-Leute der Bush-Regierung in den Fall verwickelt, ein Name, Marc Gosmann, die Nr. 3 im State Deparment, ist bisher durchgesickert. Eine der abgehörten Schlüsselfiguren rief Gossman nach dem 11.9. an, nachdem einige israelische Spione festgenommen worden waren, die angesichts der brennende Türme gefeiert hatten: "Sie müssen freigelassen werden, sonst könnten sie alles erzählen." Ohne vom FBI verhört worden zu sein wurden die als Umzugsfirma getarnten Mossad-Agenten kurz darauf in aller Stille abgeschoben.

[11.9.2001: Das Schweigen ist ohrenbetäubend, stock-channel.net/stock-board/archive, Nukes & Spooks, Eintrag vom 08.01.2008,  21:34]


- Ein transatlantischer Rehabilitationsversuch von George W. Bush (Post, 13.03.2020)

mein Kommentar:
Zwischen der SPON-Meldung vom 06.04.2007 und dem Artikel von Hannes Stein in der Welt 

Naher Osten: Warum Bush jr. mit seinem Irak-Feldzug richtig lag (Hannes Stein, die Welt, 20.12.2015)


muß etwas in den deutschen Medien passiert sein!
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