Freitag, 13. März 2020

«AMERICA FIRST» ist die Politik der USA schon seit 1823

«Langzeitstrategie und unipolarer Anspruch»: Ein Blick auf 200 Jahre Strategie-Geschichte der USA – mit zahlreichen Fakten.
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(cm) Der deutsche Publizist Wolfgang Bittner macht in seinem Buch «Der neue West-Ost-Konflikt – Inszenierung einer Krise» darauf aufmerksam, dass der Anspruch der USA auf die Rolle der weltweiten Führungsmacht nicht erst unter Donald Trump entstanden ist, sondern eine lange Geschichte hat. Insbesondere auch Barack Obama, der sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden ist, hat die Anmassung der USA, Weltpolizist zu sein und andere Wirtschaftsmächte unter Kontrolle zu halten, mehrmals öffentlich bestätigt. Infosperber bringt hier ein Kapitel aus Wolfgang Bittners Buch als Gastbeitrag.
Nach Auffassung ihrer Machteliten sind die Vereinigten Staaten von Amerika «the land of the free and the home of the brave» («das Land der Freien und die Heimat der Tapferen»), wie es auch die Nationalhymne verkündet. Und «God’s Own Country» («Gottes eigenes Land») ist dazu berufen, die Welt zu beherrschen. Zur Durchsetzung dieses unipolaren Anspruchs haben sie seit dem 19. Jahrhundert eine Langzeitstrategie entwickelt, wozu die Aufrechterhaltung einer übermässig hochgerüsteten Armee und die Einrichtung zahlreicher Militärstützpunkte in aller Welt gehören.

Dabei ist nicht zu übersehen, dass die US-amerikanische Gesellschaft in weiten Teilen und bis in den Kongress hinein religiös-fundamentalistisch fanatisiert ist. Bis in die Gegenwart ist hier die Wahlverwandtschaft zwischen Puritanismus und Kapitalismus, eine «ökonomische Prädestinationslehre» – wen Gott liebt, den lässt er reich werden – tief verwurzelt. Darüber hinaus sind viele der Hardliner offensichtlich der Ansicht, dass alles, was den USA nützt, letztlich der ganzen Welt zugutekommt, woraus sich ihr Anspruch auf globale Vorherrschaft ergibt.

Dieser durch nichts gerechtfertigten Hybris folgte auch die Politik des mit einem gewinnenden Lächeln daherkommenden Präsidenten Barack Obama, der in einer Rede vor der Militärakademie in Westpoint die USA als die «einzige unverzichtbare Nation» bezeichnete, als Dreh- und Angelpunkt aller Allianzen von Europa bis Asien, «unübertroffen in der Geschichte der Nationen» (Siehe Fussnote 1). Damit bekundete Obama, was schon lange praktizierte Politik der Vereinigten Staaten war, die seit dem 20. Jahrhundert ihren imperialen Anspruch auch gegenüber Europa, insbesondere Deutschland, durchzusetzen verstanden.

Diese Machtpolitik hatte ihren Anfang spätestens 1823, als Präsident James Monroe dem US-Kongress die Grundzüge einer langfristigen Aussenpolitik der Vereinigten Staaten vorstellte: Keine Duldung der Einmischung anderer Länder auf dem amerikanischen Doppelkontinent, zugleich Schutz- und Interventionsanspruch der USA in Lateinamerika (2). Damit legten die USA die Hand auf Mittel- und Südamerika.

mehr:
- Trumps «AMERICA FIRST» ist die Politik der USA schon seit 1823 (Wolfgang Bittner, Info-Sperber, 13.03.2020)
siehe auch:
Propagandaregen: Die ideologische Mobilmachung der Republik (Post, 25.08.2019)
USA: Bewahrung der Weltdominanz (Post, 24.08.2019)
USA zeigen überraschende Merkmale eines Drittweltlandes (Axel Hechelmann, Augsburger Allgemeine, 16.08.2019)
INTERAKTIVE WELTKARTE – Von 1899 bis heute: Welche US-Präsidenten wo Kriege führten (Axel Hechelmann, Augsburger Allgemeine, 21.06.2019)
Das US-Imperium überzieht die Welt mit Krieg. Absichtlich. Zwei aufschlussreiche Belege. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 18.12.2018)
Die US-imperiale Strategie, der »Zwang« Kriege führen zu müssen und die Manipulation der öffentlichen Meinung oder Fehler oder Absicht? (Post, 16.12.2018)
Von 1945 bis heute - 20 bis 30 Millionen Menschen von den USA getötet (Manlio Dinucci, voltaire.net, 21.11.2018)
USA über 200 Kriege seit ihrer Gründung (beobachter.ch, 10.02.2016)
Die Kriege der USA (initiative.cc, 13.02.2010)
- US-Militäreinsätze nach dem Zweiten Weltkrieg (der Freitag, 19.10.2001)



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…die USA sind seit dem Zweiten Weltkrieg durch Angriffe auf andere Länder für den Tod von 20-30 Millionen Menschen verantwortlich.
(Mausfeld-Vortrag »Warum schweigen die Lämmer?« bei 39:00)

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