Montag, 6. Juli 2020

Philanthrokapitalismus, Publik-Private-Partnership, die kommende Corona-Impfung und ein völlig unbestechlicher SPIEGEL…

Europa überweist Bill Gates 7,3 Milliarden!!! {6:30}

en Flieshardt
Am 06.07.2020 veröffentlicht 
Quellenangaben zum Inhalt des Videos:
https://ec.europa.eu/commission/press...
GPMB = https://apps.who.int/gpmb/about.html
CEPI = https://de.wikipedia.org/wiki/Coaliti...
GAVI = https://de.wikipedia.org/wiki/Gavi,_d...
FIND = https://en.wikipedia.org/wiki/Foundat...
COVID 19 Therapeutics Accelerator = https://www.gatesfoundation.org/TheOp...
Text, weitere Quellenangaben und Links auf YouTube

Finanz-Talk im Kopf von Bill Gates | Die Anstalt {8:22}

ZDF Comedy
Am 09.06.2020 veröffentlicht 
Herr Uthoff möchte einen Blick in den Kopf von Bill Gates werfen, um herauszufinden, warum die WHO so stark von privaten Geldgebern gesteuert wird. Dürfen Wohltäter investieren und die Werbetrommel bemühen, wenn es um die Weltgesundheit geht? Bestimmt. Doch spätestens da wird es kritisch: Nachdem die Staaten Anfang der Neunzigerjahre ihrer Pflichtbeiträge für die WHO eingefroren hatten, wurden die privaten Geber die Nummer Eins auf der Liste der Einnahmequellen. Somit kann die Finanzierung an Bedingungen geknüpft werden, die nicht immer lobenswert sind. Wenn also Steuergeld eingesammelt, an private Pharmakonzerne weitergegeben und in eventuelle) Endprodukte verwandelt wird - ist de Impfstoff dann für alle da? Ihre Anfrage wird bearbeitet! 


Eine kürzlich durchgeführte Analyse der Seattle Times ergab, dass die Gates Foundation fast 70 Millionen US-Dollar für direkte Zuschüsse an Medienorganisationen oder für Medientraining und -forschung ausgegeben hat, um die Berichterstattung über globale Gesundheits- und Entwicklungsprobleme zu verbessern und zu gestalten. Die Stiftung teilte der Times jedoch mit, dass der BBC-Zuschuss anders sei als der Zuschuss, den sie an Nachrichtenorganisationen wie ABC und PBS vergeben habe.
"Dieser Zuschuss unterstützt nicht die Kapazität der BBC zum Sammeln von Nachrichten", sagte Chris Williams, Sprecher der Gates Foundation, in einer E-Mail an die Times . "Dieser Zuschuss ist im Wesentlichen öffentliche Bildung."
[Die Gates Foundation vergibt 20 Millionen US-Dollar an den BBC World Service Trust, philanthropynewsdigest.org, 07.03.2011, – Google-Übersetzer, unter Berufung auf: Sandi Doughton, Die Gates Foundation spendet 20 Millionen US-Dollar an BBC Charity Arm, Seattle Times, 03.03.2011]
Manipulation von medizinischen Themen in der Wikipedia | #41 Wikihausen {1:19:38 – Start bei 25:36 
– Fiedler: »Der SPIEGEL hat, wie andere Zeitschriften auch, das große Problem, mit sinkender Auflage zu kämpfen.«}

wikihausen
Am 30.06.2020 veröffentlicht 
Der Spiegel meint, dass eine Spende von 2,3 Mio. Euro keinen Einfluss auf den Inhalt der veröffentlichten Artikel hat. Ist das so? Wir schauen uns zwei Beispiel-Artikel zu Bill Gates an. Einer aus dem Jahr 2007, einer aus dem Jahr 2018.
Der Benutzer "Julius Senegal" ist ein ebenso auffälliger wie umtriebiger Schreiber in den Pharmaartikeln der Wikipedia. Er ist vergleichbar mit Kopilot, der seine Weltsicht in den politischen Artikeln fast immer durchdrücken konnte.
Während Impfungen im Allgemeinen sicherlich sehr sinnvoll sind, so muss man bei einzelnen Impfstoffen evtl. vorsichtig sein. Vor allem dann, wenn diese nicht genügend auf Nebenwirkungen getestet sind wie z.B. der Impfstoff Pandemrix, der im Zusammenhang mit der Schweinegrippe massenhaft verabreicht wurde.
Julius Senegal hat hier eine andere Sicht auf die Dinge.
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Haben Sie den Film "die dunkle Seite der Wikipedia" gesehen? Wissen Sie davon, dass in der Wikipedia etwas nicht stimmt?
Die Wikipedia ist nicht nur das, was sie zu sein scheint. Es ist mehr als ein Lexikon. Es ist auch ein Scheinlexikon. Eine kleine aber effektive Meinungsmanipulationsmaschine. In gewissen Bereichen wird das Lexikon zum Pseudolexikon und wird in diesen Sparten schon seit Jahren von einer kleinen Gruppe, bestehend aus ca. 200 Personen, dominiert. Das einzig verbliebene Etwas, das so aussieht wie ein Nachschlagewerk, befindet sich in der Hand von Dogmatikern und Leuten, die rund um die Uhr in die Wikipedia schreiben, aber keine Qualifikation auf den Gebieten haben, über die sie schreiben.
Ihnen ist in der Wikipedia noch nichts aufgefallen? Dann kann es sein, dass Sie bisher nur Artikel gelesen haben, in denen es um Naturwissenschaften und Technik und nicht um Geld, Weltanschauungen, Politik und Geostrategien ging.
Wir beleuchten in jeder Folge einen Artikel von den dunklen Seiten der Wikipedia und zeigen auf, was dort nicht stimmt. Folgen Sie mit uns in die Abgründe einer Meinungsmanipulationsmaschine. 

weitere Links und Text auf YouTube



Screenshot des Markus-Fiedler-Videos bei 27:50
Die TAG-Spende erreichte New York jedoch unter dem Schatten des Zweifels. Denn nur Tage zuvor war der strahlende Ruf der Stiftung [Anm.: Bill & Melinda Gates Stiftung] erstmals in die Schlagzeilen geraten: Während sie einerseits Abermilliarden zur Bekämpfung von Krankheit und Armut auf der ganzen Welt ausgebe, investiere sie andererseits den Löwenanteil ihres Vermögens in Konzerne, die diese Ziele sabotierten – Umweltverpester, Ausbeuter, Sozialsünder.

Peinliche Vorwürfe, die sich bei genauerer Lektüre der öffentlich zugänglichen Gates-Bilanzen tatsächlich auch bestätigen. So umfasst das fragliche GatesPortfolio, dessen Finanzdetails auf der Website der Stiftung einsehbar sind, Investments in BP, Exxon Mobil, Merck und Schering Plough – allesamt wegen Ethikverstößen oft in der Kritik.

[Zitate aus dem Spiegel von 2007, Abruf am 07.06.2020, (Marc Pitzke, Wirbel um Stiftung – Gates tut Gutes mit schlecht gemachtem Geld, spiegel.de, 13.07.2007) obiges Video von Markus Fiedler, Screenshot 
bei 27:50]
siehe dazu auch:
Bill Gates Stiftung – Schlechtes Geld schadet gutem Ruf (Marc Pitzke, Manager Magazin, 15.01.2007) 

Grad mal seit einem guten halben Jahr fließt das Geld aus Seattle in die Hamburger Hafencity, von der Stiftung des milliardenschweren Atominvestors Bill Gates zum vom Auflagenschwund gebeutelten „Spiegel“: Als die Zeitschrift kurz vor dem Jahreswechsel den Slogan „Atomkraft? Ja bitte“ auf dem Titelblatt druckt (Strahlend grün). Und dann noch exklusiv vermeldet, dass „Forscher das AKW neu erfinden“.
Auf sieben Seiten wird im Weiteren die Möglichkeit einer „Renaissance der Kernenergie“ mittels angeblich neuartiger „Kernreaktoren der Zukunft“ skizziert. Nachdem der Atomausstieg hierzulande als „deutscher Irrweg?“ hinterfragt und als „eingehandelte Erblast“ klassifiziert ist, wird es regelrecht prosaisch: „In einer Welt, die den Klimawandel als Apokalypse beschreibt, wandelt sich die Atomkraft vom Teufelswerk zum rettenden Geschenk der Natur.“ Zwar räumt der „Spiegel“-Autor frühere Probleme mit dem „Geschenk der Natur“ ein: sind die bisherigen Atommeiler doch teuer, hinterlassen Unmengen strahlenden Mülls, der eine oder andere ist gar explodiert. Doch das alles war gestern – denn es gebe im Labor nun Atomreaktoren, die all die Nachteile angeblich nicht haben. Und diese Meiler kämen nicht zuletzt aus dem Hause Gates.

Der neue „Spiegel“-Sponsor scheint im Zuge der Klimadiskussion für sein schon ein Jahrzehnt eher dümpelndes Nuklear-Start-Up „Terrapower“ Morgenluft zu wittern. Assistiert von dem altgedienten „Spiegel“-Autor. Der höchst selbst hatte vor neun Jahren – damals finanzierte Gates das hanseatische Medienhaus noch nicht – schon einmal über derlei „innovative Kleinreaktoren“, einen „neuen Reaktortypus“, berichtet, auch von Gates „Terrapower“. Seinerzeit mutmaßte der Journalist noch geradezu argwöhnisch: „Die Atomkraftbranche will sich mit zivilen Mini-Meilern in die Zukunft retten.“ Das war 2010. Heute legt sich derselbe Schreiber sogar in einem den neuen Artikel online ergänzenden, durchweg mit Animationsmaterial von Gates‘ Firma „Terrapower“ bebilderten Videostatement persönlich ins Zeug: „Ich glaube, es liegt eine Chance in der Kernenergie, die auch Deutschland nicht auf alle Zeit ungenutzt lassen sollte.“ Auch die Schlagzeile „Forscher erfinden das AKW neu“ ignoriert den Artikel aus dem Jahr 2010.

[Oliver Ness,
Spiegel-Gate(s), mmm.verdi.de, 08.01.2020 – Anmerkung: Im Ness-Artikel ist das Inhaltsverzeichnis des Spiegel 51/2019 verlinkt, ich habe direkt zu dem darin aufgeführten Spiegel-Artikel verlinkt; zum gleichen Sachverhalt gibt es auch noch einen Podcast für Abonnenten]

Atomkraft? Ja bitte! Warum diese zunächst falsch anmutende Forderung tatsächlich richtig sein könnte, hören Sie im SPIEGEL-Podcast (49:17).
[Olaf Heuser, Christina Pohl, Sagen, was ist. Der SPIEGEL-Podcast – Wie uns die Kernenergie retten soll, 28.12.2019]  


Die Metamorphose ist phantastisch: Kein Mensch erinnert sich an den Kapitalisten Carnegie, der halbjährige Urlaube machte, während das Militär gegen seine streikenden Arbeiter vorging. Stattdessen sichert ihm die New Yorker Carnegie Hall den Nimbus des großen Menschenfreunds. Ähnliches gilt für seine rechte Hand, den berüchtigten "Arbeiterfresser" Henry Clay Frick. Heute lebt sein Name fort als edler Stifter der berühmten Frick Collection in New York. Die Encyclopaedia Britannica widmete ihm in ihrem Lexikoneintrag mehr Zeilen für seine Kunstsammlungen als für seine Karriere als Industrieller. Und in denen stand er im trauten Verkehr mit Tizian, Vermeer und El Greco, mit Goya, Gainsborough und Velázquez.

Philanthropie ist also ein Zauberstab, der rücksichtslose Egoisten in Vorbilder des Altruismus verwandeln kann. Dass sich Bill Gates seiner bedient, verwundert nicht. Vermutlich sieht er sich als legitimen Nachfolger der großen Heroen des amerikanischen "Gilded Age". Vermutlich nicht ganz zu unrecht – steht die digitale Revolution der industriellen in ihrer Bedeutung kaum nach. Und ist sein Lebensweg – aus Papas Garage zum reichsten Mann der Welt – nicht die zeitgemäße Version des American Dreams?

Vor zwei Jahren noch sprach William Gates Senior gegenüber der Sunday Times von dem Druck der Kritik, der auf seinem Sohn lastete wegen seines immensen Reichtums und dem man mit der Stiftungstätigkeit begegnen wollte. Heute setzt der Vater noch eins drauf. Sein "Daily Telegraph"-Porträt ist überschrieben: "Bill's not in it for the money". Willliam Gates liegt äußerst viel daran, zu zeigen, dass sein Sohn das gigantische Software-Imperium nicht wegen des Geldes aufbaute, sondern um das erwirtschaftete Vermögen der allgemeinen Wohlfahrt zukommen zu lassen. Wer also Microsoft-Produkte kauft, tut damit ein gutes Werk. Denn die gigantischen Profite des Konzerns sind der Quell neuer Humanität.

[
Kai Michel, Was ist schlecht daran, wenn Bill Gates Gutes tut?,
Telepolis, 05.09.2001]

Screenshots des Markus-Fiedler-Videos ab 29:05

In diesem Büro lassen sich die Probleme der Welt schnell vergessen. Der enorme Schreibtisch ist leergeräumt, durchs Fenster sieht man die Idylle des US-Nordwestens: die Ausläufer Seattles, der funkelnde Lake Washington, im Dunst die Berge.

Doch Bill Gates sitzt mit dem Rücken zur Aussicht. ''Bin ich gewohnt", murmelt er. Und zum Sinnieren hat er sowieso keine Zeit.

Der zweitreichste Mann der Welt redet ungern über sich oder seine Gefühle. Auch sein Privatbüro bei Seattle offenbart nur wenig Persönliches: vereinzelte Familienfotos, ein paar Souvenirs von Reisen, kaum Kunst. Stattdessen sind die hellen Edelholzregale mit Sachbüchern gefüllt - über Armut, Hunger, Seuchen. Die Probleme der Welt eben. Die Probleme, die er lösen will. […] Doch am Herzen liege ihm vor allem eines, fügt Gates hinzu: "Dafür zu sorgen, dass keine Kinder mehr sterben."
Seit 18 Jahren verschenkt der dreifache Vater sein Vermögen. Die Bill and Melinda Gates Foundation (BMGF), die er mit seiner Ehefrau leitet, ist die weltgrößte Privatstiftung, sie steckte bisher fast 50 Milliarden Dollar in Gesundheits- und Entwicklungsprojekte in mehr als 130 Ländern. Der Großteil stammt aus Gates eigener Tasche oder vom legendären Investor Warren Buffett, der sich 2010 anschloss.
Gates ist der spendabelste Spender der Welt. Und ein Gegenpol zum Geiz eines Donald Trump, dessen Popularitätswerte Gates in jüngsten Umfragen locker schlägt. Ein guter Amerikaner.
Trotzdem bleiben Leute wie Gates vielen suspekt: ihr Reichtum ein Resultat der Ungleichheit, ihre Wohltätigkeit ein Feigenblatt, weil sie Symptome bekämpft statt Ursachen und erst recht nicht das kaputte System. Das sind die gängigen Vorurteile. […]
Die Stiftung propagiere "neoliberale Wirtschaftspolitik und konzernfreundliche Globalisierung", schrieb die Gruppe Global Justice Now: Selbsternannte Wohltäter wie Gates trieben die Welt nur weiter in die falsche Richtung, statt ihr zu helfen.

"Niemand behauptet, dass Philanthropie die Lösung ist, um die Ungleichheit zu beenden", hält Gates dagegen. Das sei eine politische Aufgabe, die man etwa durch Steuerreformen angehen sollte - jedoch nicht Reformen wie die Trumps, die fast nur Reichen nutze. Einstweilen wolle er tun, was er als Privatier tun könne.

"Dies sind frustrierende Zeiten'', räumt Gates ein. […]
 
[
Zitate aus dem Spiegel von 2018 (Marc Pitzke, Zu Besuch bei Bill Gates – Rastlos in Seattle, spiegel.de, 18.09.2018), Abruf am 07.06.2020, obiges Video von Markus Fiedler, Screenshot bei 30:20] 

In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Zusammenarbeit der Bundesregierung mit privaten Stiftungen listet das BMZ 62 aktuelle bzw. kürzlich abgeschlossene Kooperationsprojekte auf, darunter allein 13 mit der Bill & Melinda Gates Foundation.[9] Durch die Kooperation mit der Gates-Stiftung hat diese Form der Entwicklungszusammenarbeit eine neue Dimension erreicht – sowohl in quantitativer, als auch in qualitativer Hinsicht.
Kehrseite der Medaille in den Blick nehmen
Bisher herrschte häufig ein unerschütterliches Vertrauen in die positive Rolle philanthropischer Stiftungen. Während immer wieder von spektakulären Großspenden durch Milliardäre und ihre Stiftungen berichtet wird, bleiben die damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen unerwähnt. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen sieht Stiftungen als unverzichtbares Element der Zivilgesellschaft und stellt fest:
„Für die Bewältigung der aktuellen und künftigen Herausforderungen unseres Gemeinwesens ist die Zivilgesellschaft nicht erst im Zusammenhang mit Finanznöten der öffentlichen Hand unverzichtbar geworden. Stiftungen sind zunehmend wichtige Akteure in diesem Feld: als Impulsgeber, finanzielle Säule, Projektträger und Innovationsschmieden. (...) Auch aus ordnungspolitischer Sicht nimmt ihre Bedeutung permanent zu. Bürgerinnen und Bürger stützen durch ihr Engagement, das sie freiwillig – über ihre Steuerpflicht hinaus – in und mit Stiftungen leisten, die Demokratie. So werden gesellschaftliche Aufgaben zunehmend durch Stiftungen initiiert und getragen.“[10]
Stiftungen dürfen aber keinesfalls über einen Kamm geschoren werden. Sie unterscheiden sich in ihrem Entwicklungsverständnis, ihren Prioritäten, und ihrer politischen Einflussnahme und Wirkung.

Es stellt sich die Frage, ob tatsächlich die Demokratie gestärkt wird, wenn gesellschaftliche Aufgaben dem guten Willen einiger ultrareicher Milliardäre wie Bill Gates und ihren Stiftungen überlassen werden. Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international, sieht darin eher eine Art „Refeudalisierung von Politik.“[11]

Der Philanthro-Boom kommt nicht aus heiterem Himmel. Er ist auch eine Folge neoliberaler Wirtschafts- und Fiskalpolitik. Die Soziologin Linsey McGoey von der Universität Essex weist darauf hin, dass ein direkter Zusammenhang zwischen wachsender Vermögensakkumulation, regressiven steuerlichen Maßnahmen und der Finanzierung philanthropi- scher Aktivitäten besteht: „Die Philanthropie mag wachsen, aber nur im Kontext massiv zunehmender Ungleichheit.“[12]
[…] Reformbedarf besteht auch bei einer Politik, die die Anhäufung von Privatvermögen erst ermöglicht und damit massive Einbußen öffentlicher Einnahmen in Kauf genommen hat – und weiterhin nimmt.

Ähnliches gilt auch für die internationale Wettbewerbspolitik. Sie konn- te nicht verhindern, dass Bill Gates mit seinem Microsoft-Konzern ein Quasi-Monopol im Bereich der Informationstechnologien gescha en und entsprechende Gewinne abgeschöpft hat – aus denen sich wiederum das Kapital der Gates-Stiftung speiste. Die Europäische Kommission und der Europäische Gerichtshof haben Microsoft wegen Benachteiligung der Konkurrenz und überhöhter Preise wiederholt mit Rekordstrafen belegt (2004/2007: 497 Mio. Euro, 2006: 280,5 Mio. Euro, 2012: 860 Mio. Euro, 2013: 561 Mio. Euro). Dem Image des dafür verantwortlichen Firmengründers als eines uneigennützigen Philanthropen haben die Vergehen offensichtlich nicht geschadet.

Und dennoch setzen Entwicklungspolitiker angesichts stagnierender öffentlicher Mittel auch auf globaler Ebene ihre Hoffnung auf die Philanthropie.[…]
 

[Jens Martens Karolin Seitz, Gestiftete Entwicklung? – Die Kooperation zwischen der deutschen Entwicklungspolitik und privaten Stiftungen, misereor.de, Januar 2017, PDF]    

Werner Rügemer hat seine eigenen Erfahrungen mit Public-Private-Partnership-Konstrukten gemacht: 


"So wird der privatisierte Staat zum unmittelbaren Exekutor der minderheitlichen Interessen von privaten Eigentümern", kommentiert Rügermer die Entwicklung. Schon der Bundesrechnungshof habe davor gewarnt, dass durch die Privatisierung wichtiger Aufgaben die Gestaltungskompetenz des modernen Staates eingeschränkt werde. So wurde etwa die Kölner Kanalisation samt Stadtwerken für zwei Milliarden Euro an die Fidelity Bank in Oklahoma verkauft und dann zurück gemietet. Der Haken an der Sache laut Rügemer: Die Städte trügen trotzdem alle infrastrukturellen Risiken. Und gutgläubige Politiker hätten meist nicht einmal die bis zu 2000 Seiten dicken Verträge gelesen.

Werner Rügemer hat auch aufgedeckt, dass die drei marktbeherrschenden Rating-Agenturen Eigentum von Hedge- und Investmentfonds der Banken sind, die eben von Gefälligkeits-Bewertungen der Agenturen profitieren. Die Macht der Beraterunternehmen habe sich inzwischen verselbstständigt, kritisiert er. Ursprünglich waren sie in der Zeit des US-Präsidenten Roosevelt per Gesetz als Kontrollinstanz gegen Bilanzfälschung und als Reaktion auf den Börsencrash von 1928 ins Leben gerufen worden. Wirtschaftsberatungsunternehmen aber würden heute von denjenigen Aktiengesellschaften bezahlt, die sie prüfen sollen, sagte Rügemer. Der Geprüfte wähle den Prüfer aus, der häufig gleichzeitig der Steuerberater des Unternehmens sei und satte Gewinne mache. "Das ist ein pervertiertes System!", schimpfte Rügemer. Und deshalb habe das Frühwarnsystem 2008 bei der großen Banken- und Weltwirtschaftskrise versagt.

[
Sigrid Schuer, Von der Macht der Beratungsunternehmen Der Ausverkauf des Staates, Weser-Kurier, 23.03.2018 – Hervorhebungen von mir]
mehr dazu:
- Werner Rügemer gewinnt gegen das IZA. Wir gratulieren! (Post, 22.01.2019) 


Coronastory 2: Kritiker unerwünscht - War der Lockdown komplett sinnlos? {24:16}
Punkt.PRERADOVIC
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
Teil 2 der Coronastory von Punkt.Preradovic. Prof. Homburg, Prof. Bhakdi, Prof. Wittkowski – allesamt verdiente Wissenschaftler. Allerdings mit Meinungen, die der offiziellen oftmals widersprechen. Vor allem, was den Lockdown, das komplette Runterfahren der Wirtschaft angeht. Und das hat Konsequenzen. Facebook, Youtube, Vimeo – diese Anbieter löschen oder sperren unsere Videos zum Teil. Faktenchecker glauben, die Aussagen der Experten widerlegen zu können. Oder sie bezeichnen sie einfach als „unbelegt“. Aber die Offiziellen sind aufgeschreckt, Talkshows diskutieren unsere Inhalte. Die Diskussion um die R-Zahl, hier hat sie begonnen. Punkt.Preradovic hat einen ganz besonderen Blick auf die Corona-Krise. Und deshalb hier unsere besondere Chronologie - Lohnt sich anzuschauen. Vor allem, wenn man alle Seiten kennen möchte.
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siehe auch:
Fundgrube: Die Frankfurter Rundschau im Verschwörungs-Modus (Post, 04.06.2020)

Folgendes Zitat bezieht sich auf das Fiedler-Video (ab Min.)

Nur Häme für die Proteste
Es ist unglaublich traurig, dass nun ausgerechnet die dritte Generation von Spiegel-Reportern, deren erste Generation dieses Nachrichtenmagazin in den 60er Jahren zu einem „Sturmgeschütz der Demokratie“ gemacht hatte, sich diesen Protesten nur mit Häme zu widmen versteht. Unter der Überschrift „Verschworene Gesellschaft“, bei Spiegel online unter der Headline „Die unheimliche Macht der Verschwörungstheoretiker“ zu finden, arbeiten sich vier Journalisten tapfer an einem Sammelsurium sämtlicher gängiger Verschwörungstheorien ab.

Im Zentrum der Betrachtung stehen prominente Namen wie Xavier Naidoo oder Attila Hildmann, welche in der aktuellen Situation laut Spiegel „die Chance sehen, in den Mainstream zu gehen“. Dass auch diese Ansicht als Verschwörungstheorie betrachtet werden könnte, bleibt in dem Artikel außen vor. Ob ein Sänger wie Naidoo, der in Anbetracht der Zahl seiner Fans schon lange zum Mainstream zählt, tatsächlich auf eine derartige Gelegenheit warten musste, fragt der Artikel nicht. Vielmehr sinnieren die Schreiber darüber, ob das 9.000 Mitglieder starke Facebook-Netzwerk „Solidarität mit Xavier Naidoo“ tatsächlich all das glaube, was Naidoo über „kinderblutkonsumierende Reiche erzählt“.

Dass das alles, obwohl vom Spiegel unter dem Stichwort „Coronakrise“ veröffentlicht, recht wenig mit dem Virus und seinen vielfältigen Folgen zu tun hat, liegt auf der Hand. Vielmehr zielt der Artikel ganz offensichtlich darauf ab, potenzielle Coronademoteilnehmer schon im Vorfeld von ihrem Vorhaben abzubringen: Wer möchte schließlich mit Leuten und Theorien in einen Topf geworfen werden, die von einem sich als führend wähnenden Medium als „im internationalen Sumpf des Irrsinns unterwegs“ gebrandmarkt werden?
 
  Gates-Stiftung: 2,5 Millionen Dollar für den Spiegel Dass derartiges Raunen ausgerechnet von einem Medium kommt, welches mit insgesamt 2.537.294 US-Dollar von der Bill and Melinda Gates Foundation gefördert wurde, dürfte für das Wachstum neuer Verschwörungstheorien der ideale Dünger sein. Diese im Dezember 2018 erfolgte Zahlung ist im Geschäftsbericht der Gates-Foundation unter der Überschrift „How we work“ als „Grant“ (Stipendium; Zuschuss) ausgewiesen und soll folgendem Zweck dienen: „to report on social divides around the world and to convey an understanding of how to overcome them“. Der Spiegel legt diese Tatsache am Ende seines Artikels mit wenigen dürren Worten offen, ohne freilich Zahlen zu nennen. Dort heißt es: „Die Gates-Stiftung finanziert weltweit auch journalistische Arbeiten. Beim Spiegel unterstützt sie das Projekt ‚Globale Gesellschaft‘, das über soziale Ungerechtigkeit vor dem Hintergrund der Globalisierung berichtet. Die redaktionellen Inhalte entstehen ohne jeden Einfluss der Stiftung.“
Gates-Stiftung: 2,5 Millionen Dollar für den Spiegel

Dass derartiges Raunen ausgerechnet von einem Medium kommt, welches mit insgesamt 2.537.294 US-Dollar von der Bill and Melinda Gates Foundation gefördert wurde, dürfte für das Wachstum neuer Verschwörungstheorien der ideale Dünger sein. Diese im Dezember 2018 erfolgte Zahlung ist im Geschäftsbericht der Gates-Foundation unter der Überschrift „How we work“ als „Grant“ (Stipendium; Zuschuss) ausgewiesen und soll folgendem Zweck dienen: „to report on social divides around the world and to convey an understanding of how to overcome them“. Der Spiegel legt diese Tatsache am Ende seines Artikels mit wenigen dürren Worten offen, ohne freilich Zahlen zu nennen. Dort heißt es:
„Die Gates-Stiftung finanziert weltweit auch journalistische Arbeiten. Beim Spiegel unterstützt sie das Projekt ‚Globale Gesellschaft‘, das über soziale Ungerechtigkeit vor dem Hintergrund der Globalisierung berichtet. Die redaktionellen Inhalte entstehen ohne jeden Einfluss der Stiftung.“ […]

Ausführlich referiert der Beitrag denn auch die Verschwörungstheorien zu Bill Gates, wobei besonders die zirkulierenden Übertreibungen hervorgehoben werden, was offenbar die Absurdität jeglicher Kritik zusätzlich unterstreichen soll. Die Frage, welche Qualifikation Gates als Virenexperten ausweist, sucht man im Artikel vergebens. Auch die Tatsache, dass die (vorerst) auf Eis gelegte Idee eines verpflichtenden Immunitätsausweises ursprünglich nicht von Jens Spahn stammte, sondern durch Bill Gates in die Welt gesetzt wurde, ist dem Spiegel kein Anlass für kritische Fragen.
Gates und die WHO

Der Besuch des Softwaremilliardärs beim deutschen Gesundheitsminister schon im Jahre 2018 bleibt ebenso unhinterfragt wie Gates‘ Aussage, den zu entwickelnden Corona-Impfstoff nach einer extrem verkürzten Entwicklungszeit „letztendlich sieben Milliarden Menschen verabreichen“ zu wollen. Wie dies ohne Impfzwang funktionieren sollte, sagte Gates in den über neun Minuten, welche die Tagesthemen ihm für sein Statement einräumten, leider nicht. Eine weitere Frage ist der Einfluss von Gates auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), zu welcher seine Stiftung finanziell mehr als zwölf Prozent des Gesamtbudgets beiträgt.

Einem guten Spiegel-Journalisten hätte sich die Frage aufgedrängt, was Gates bei diesem Engagement umtreibt, obwohl seine Stiftung bei Coca-Cola, McDonalds und Walmart riesige Aktien-Pakete hält. Die aktuellsten Zahlen vom 31. März 2020 zu diesen Beteiligungen hätten die Reporter den Veröffentlichungen der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC entnehmen können. Die dort hergestellten oder vertriebenen Produkte tragen mitnichten zur Weltgesundheit bei.

Das sind Fragen, die sich jeder denkende und vernunftbegabte Bürger stellen darf und muss, ohne sogleich als „Verschwörungstheoretiker“ ausgeknipst zu werden. Das gilt für Journalisten nicht minder.
 
[Gerhard Strate, „SPIEGEL“-FÖRDERUNG DURCH BILL GATES - Der ideale Dünger für neue Verschwörungstheorien, Cicero, 22.05.2020 – Beachte auch die Replik des Spiegel unter dem Artikel]


Auch das Gutachten 2005 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen stellt fest: »Ärzte sind sich zwar der werbenden, verzerrenden Darstellung der produktbezogenen Information bewusst. Sie leugnen jedoch – trotz gegenteiliger empirischer Befunde – häufig, dass diese ihr Verhalten beeinflussen. Sie glauben vielfach an ihre persönliche Immunität gegenüber den Marketingmaßnahmen der Industrie…«
Es ist kennzeichnend für die »gefühlte Unabhängigkeit« von Ärzten, dass sie laut Umfrage zu 61% der Meinung sind, dass Industriewerbung und Kontakte ihs eigenes Verschreibungsverhalten nicht beeinflussen würde, nur 16 % dies jedoch für ihre KollegInnen annehmen (!). Daraus folgt, dass Aufklärung und Aus-, Fort-, und Weiterbildung vor allem an der »Pharma(früh)sozialisation« ansetzen und Gegenstrategien entwickeln muss. […] 
Die Profite der Pharmakonzerne, ob in Prozentsatz des Unternehmensvermögens oder nach Ertrag sind mit die höchsten aller Branchen. Die Gewinne der 10 größten US Pharma-Unternehmen beliefen sich im Jahr 2002 auf $ 35,9 Mrd. Das ist mehr als die Hälfte der 69,6 Mrd. Gewinne aller in der Liste des Fortune Magazin aufgeführten 500 größten US-Unternehmen.
Allein Pfitzer mehr als verdoppelte 2006 seinen Gewinn auf 19,3 Mrd. $ (8,1 Mrd. in 2005) bei einem Umsatz von 48,4 Mrd.  (37,5 Mrd. in 2005). Seit 2002 ist der der Durchschnittspreis einer Tablette um 63 % gestiegen. […]   
Die Behandler im Psychiatriesystem sind zu Marionetten der Pharmaindustrie geworden. Sie wird mit manipulativen Informationen zu einem bestimmten Verschreibungsverhalten gebracht. 40% der Ausgaben der Industrie sind für Pharmamarketing 17.000 Pharmareferenten mit 25 Mill. Kontakten pro Jahr kosten 2 Mrd. € jährlich. Die Kosten tragen die Krankenversicherten 
[Quelle: V. Aderhold, D. Lehmkuhl, Material zum Verhältnis Psychiatrie und Pharmaindustrie, in: Der Mast muß weg, 1/2008, Hervorhebungen durch die Verfasser, PDF, sehr lesenswert!]

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