Donnerstag, 13. August 2020

Corona: Unseren sauberen Journalismus gib uns heute

CORONA-ZAHLEN STEIGEN RASANT: Aus diesen Regionen stammen die Coronavirus-Infektionen wirklich {2:05}

WELT Nachrichtensender
Am 13.08.2020 veröffentlicht 
Das RKI vermeldet besorgniserregende Corona-Infektionszahlen in Deutschland. Die Behörden fürchten den Auftakt einer zweiten Corona-Welle zu erkennen. Doch hinter den nackten Daten versteckt sich ein gefährlicher Trend. WELT Redakteurin Daniela Will hat sich das Zahlenwerk genauer angeschaut.
[Hervorhebungen im Video-Text von mir]
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mein Kommentar:
also: besorgniserregende Infektionszahlen (die Anzahl der Tests wird – damit ist der Nachrichten-Konsument anscheinend überfordert – nicht mitgeteilt)
- Die Behörden fürchten den Auftakt einer zweiten Corona-Welle (kennen wir den Begriff Zweite Welle nicht schon? Wenn es interessiert, der kann bei Wikipedia nachsehen: Spanische Grippe)

zur Einordnung: Seit der 22. KW (also der letzten Maiwoche) pendelt der Prozentwert der positiv Getesteten (in RKI-Sprech »Infektionen«) um 1% der Getesteten herum.


Quelle: Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)
RKI, 05.08.2020 – PDF-Datei, Tabelle 5, S. 12


Wenn man eine Falsch-Positiven-Rate von 1% annimmt (der letzte mir zur Verfügung stehende verlässliche Prüfbericht stammt vom 03.06.2020 und ergab eine Falsch-Positiven-Rate von 1,8%), bedeutet dies für die 31.KW (574.000 Tests) eine zu erwartende Anzahl von 5.700 falsch positiven Tests. Und es wurden 5.551 Personen positiv getestet. Damit haben die an das RKI gemeldeten Zahlen keinerlei Aussagewert! Ich unterstelle der Tatsache, daß seit der 27. KW wöchentlich über 1/2 Million Tests durchgeführt werden, eine Absicht: Nämlich den Wunsch, die Zahlen hochhalten zu können!
siehe dazu:
- Corona: Zahlen im postfaktischen Zeitalter – katastrophisierende Politiker, gleichgeschaltete Medien (Post, 02.08.2020)
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Wenn nun die WELT-Nachrichten ständig steigende Infektionszahlen melden, ist dies der Tatsache geschuldet, daß immer mehr getestet wird. Und das heißt auf deutsch: Wir werden für dumm verkauft! (Allerdings, muß ich zugeben: zum Für-Dumm-Verkauft-Werden gehören zwei!!)
Natürlich wird in den MSM (man kann sich ja mal überlegen, weshalb!) nirgendwo etwas über die Falsch-Positiven-Rate berichtet, es gilt ja (da kommt der Verschwörungtheoretiker in mir zum Vorschein) die Bevölkerung in Angst zu halten. Wer Angst hat, fürchtet um sein Leben und leistet keinen Widerstand!
In jedem Fall beeinflusst die Zahl der Corona-Tests aber die täglich gemeldeten Corona-Fallzahlen des RKI. Wenn deutlich mehr getestet wird, lassen sie sich nicht mehr direkt vergleichen, da mehr Tests automatisch dazu führen, dass absolut gesehen mehr Neuinfektionen entdeckt werden.

So ist die Zahl der Neuinfektionen in der Woche ab dem 16. März (Kalenderwoche 12) von zuvor im Schnitt 889 Infektionen pro Tag auf knapp 3140 gestiegen und hat sich somit fast vervierfacht. Rechnet man mit den Zahlen der Labors, ist sie um gut das Dreifache gestiegen. Die Anzahl der Tests hat sich gleichzeitig beinahe verdreifacht.

Ein Teil der nachgewiesenen Neuinfektionen ist demnach auf die wachsende Testzahl zurückzuführen. Aber auch unabhängig davon wuchs die Zahl der Neuinfektionen. Deutlich wird das beim Blick auf die Woche vom 23. bis 29. März (KW 13): Dort blieb die Zahl der Tests quasi konstant, die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle stieg laut RKI dennoch um etwa 50 Prozent.

Betrachtet man die von den Labors gemeldeten Neuinfektionen, kommt man auf einen Anstieg von ungefähr einem Drittel. Die Labors können für Kalenderwoche 13 allerdings noch rückwirkend Daten erfassen.

[Julia Merlot, Zahl der negativen Corona-Befunde – Die Test-Frage, SPON, 04.04.2020]


In der virologischen Surveillance der AGI wurden in der 24. KW 2020 in 8 von 36 eingesandten Proben (22 %) Rhinoviren nachgewiesen. Seit der 15. KW 2020 wurde keine Influenza-Aktivität mehr beobachtet, seit der 16. KW 2020 gab es keine Nachweise von SARS-CoV-2 mehr.
[
Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 18.06.2020 – AKTUALISIERTER STAND FÜR DEUTSCHLAND, RKI, 18.06.2020, Abschnitt »Ergebnisse aus weiteren Surveillance-Systemen des RKI zu akuten respiratorischen Erkrankungen«,  S. 11, 2. Absatz. unten – Hervorhebung von mir]


Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den zahlreichen neuen Corona-Fällen und der Anzahl an Tests gibt, ist legitim. Sie erreicht auch BR24 in Kommentaren auf unserer Homepage, in Social Media und in Mails an die Redaktion.

Die Ausweitung der Tests soll den Gesundheitsbehörden ein möglichst genaues Bild der Pandemie ermöglichen. Zugleich ziehen manche Personen falsche Schlüsse daraus. Sie werten die Verbindung aus gestiegenen Testzahlen und zunehmenden Infektionen als Beleg für die angebliche Ungefährlichkeit des neuartigen Coronavirus.

RKI: Steigende Fallzahlen nicht mit Testaufkommen zu erklären

Spahns Aussagen am Donnerstag legten nahe, dass er einen Zusammenhang zwischen der Ausweitung der Test und den Corona-Zahlen sieht. "Ein Teil der gestiegenen Zahlen hat auch damit zu tun, dass wir mehr positive Fälle, mehr Infizierte entdecken - und das ist auch gut, damit wir Infektionsketten durchbrechen", sagte der Bundesgesundheitsminister am Donnerstag.

Spahn ist in seiner Wortwahl also vorsichtig, spricht von "teilweise", sagt "ein Teil" der entdeckten Neuinfektionen habe damit zu tun, dass man mehr teste. Das Robert Koch-Institut (RKI) differenziert diese Aussage auf BR24-Anfrage.

"Eine Ausweitung der Testindikationen oder eine Erhöhung der Testzahl kann zu einem Anstieg der Fallzahlen führen, da zuvor unentdeckte Fälle detektiert werden. Das heißt aber nicht, dass umgekehrt die steigenden Fallzahlen nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären sind." Robert Koch-Institut auf BR24-Anfrage […]
Falschbehauptungen: Von Trump bis zu deutschen Verschwörungsideologen
Zu sagen: "Je mehr man testet, desto mehr Fälle findet man" ist also extrem verkürzt. Das Infektionsgeschehen entwickelt sich losgelöst von den Tests. Zugleich helfen mehr Tests dabei, die Fälle zu entdecken, die zuvor vielleicht unentdeckt geblieben wären. Diese Erkenntnis weisen einige Personen zurück. In Deutschland sind es vor allem Corona-Relativierer, in den USA ist es auch Präsident Donald Trump.
[#Faktenfuchs: Mehr Corona-Tests, mehr Infizierte?, br.de, 07.08.2020]
mein Kommentar:
Dieses Geschwurbel ist mir zu blöd auseinanderzunehmen:
Daß sich das Infektionsgeschehen losgelöst von den Tests entwickelt, dürfte jeder Grundschüler begreifen. Und natürlich helfen Tests dabei, Fälle zu entdecken, die sonst nicht erkannt worden wären. (Scheinlogik: Wozu sollte ich was entdecken wollen, was sonst nicht erkannt worden wäre? Das ist nur logisch, wenn das zu Erkennende sehr wertvoll oder gefährlich ist. Ein Zirkelschluß nach dem anderen. Und dann kommt der Knaller: Wenn die Corona-Relativierer [eindeutig daneben: es handelt sich nicht um Corona-Relativierer sondern um Maßnahmen-Relativierer!]. Ich relativiere ja auch keine Fledermäuse oder Kühe oder Kanarienvögel). Aber wer will schon mit diesen Corona-Relativierer in einen Topf geworfen werden – und wer mit dem pussy-grabschenden Narzissten? An dieser Stelle hört man am besten mit dem Denken auf, sonst ist man genauso wie die!

Spahns Aussage
»Ein Teil der gestiegenen Zahlen hat auch damit zu tun, dass wir mehr positive Fälle, mehr Infizierte entdecken – und das ist auch gut, damit wir Infektionsketten durchbrechen«
Der Satz enthält – außer Worten – NICHTS, ü-ber-haupt-NICHTS.
Er ist nicht zu beweisen, er ist nicht zu widerlegen.
Er hätte auch sagen können, daß die gestiegenen Zahlen auch damit zu tun haben, daß morgens die Sonne im Osten aufgeht – oder daß fünf Freitage dieses Jahr schon auf den dreizehnten fielen.
Dieser Satz enthält überhaupt keine Information!
Er tut so, als ob er eine Erklärung wäre, ist es aber nicht!
In zwei Monaten wird er erklären, man habe die Testkapazitäten auf 2 Millionen pro Woche erhöht, um sicherzustellen, daß JEDER, aber auch wirklich JEDER Infizierte in Deutschland gefunden wird, um jede Möglichkeit eines neuen Super-Spreading-Events auszuschließen.

Und dann werden sie im Herbst dazu übergehen, auch Tiere zu testen.
Dann wird es große Diskussionen geben, ob sich Menschen auch durch den Verzehr von Fleisch infizierter Tiere anstecken können. Dann werden FastFood-Ketten zumachen, dann gibt es neue Forschungsgelder für die Ernährungswissenschaftler, dann wird es Reihentestungen an Fleisch geben – und flugs haben wir einen neuen Attraktor, auf den wir draufstieren können wie Mogli auf die Schlange…
Das ist dermaßen bescheuert (und genial), daß mir fast die Spucke wegbleibt. Wie bei Politikern gekonntes Rumgeschwurbel, das hauptsächlich der Vernebelung dient.
Spahns Satz erinnert mich an das geniale Konstrukt von Liana Fix in einem Interview mit einer deutsch-türkischen Zeitung:
»Die EU war tatsächlich überrascht von der Krise, da in Brüssel nicht damit gerechnet wurde, dass Russland mit militärischen Maßnahmen auf ein ursprünglich rein technisches Freihandelsabkommen reagieren würde.«
[Liana Fix interviewt von Oktay Yaman über die Ukrainekrise, 
Das Assoziierungsabkommen mit der EU war Auslöser des Konfliktes, Deutsch-türkisches Journal, 04.07.2014 – 
Hervorhebungen von mir]

»Ein Teil der gestiegenen Zahlen hat auch damit zu tun, dass wir mehr positive Fälle, mehr Infizierte entdecken – und das ist auch gut, damit wir Infektionsketten durchbrechen.«
Wenn ich 1 Million Menschen teste, kriege ich bei einer Falsch-Positiven-Rate von 1% zwangsläufig 10.000 falsch positiv Getestete! 
Was nutzt mir denn das? Egal ob ich Trump oder Spahn oder Lieschen Müller heiße, ob ich Kinderpornos auf meinem Computer habe oder Tiere quäle oder an Chemtrails oder Außerirdische oder die flache Erde glaube: 
10.000 falsch Positive sind 10.000 falsch Positive, egal, wer was daherschwurbelt! 
Punkt!
Ist das ein Kreuz!
Noch ein Tip: Bei Google mal suchen nach »Spiegel« plus »Corona« plus »falsch positiv« oder das Wort »Spiegel« durch einen beliebigen anderen MSM-Namen ersetzen…
siehe auch:
Corona-Tests und die nie endende Endemie… (Post, 19.06.2020)
- Warum die Pandemie nicht endet (Klaus Pfaffelmoser, multipolar, 24.05.2020)


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