Freitag, 21. August 2020

Studie kritisiert Corona-Berichterstattung bei ARD und ZDF

Eine Studie analysiert die Corona-Berichterstattung bei ARD und ZDF kritisch. Dann greifen die Reflexe aus Hohn und Dementi. Ein Anruf bei den Machern bringt Differenzierung.

Die Literatur- und Medienwissenschaftler Dennis Gräf und Martin Hennig haben in den ersten Monaten der Corona-Krise analysiert, welches Weltbild öffentlich-rechtliche Sondersendungen transportieren. Dazu haben die beiden Wissenschaftler der Universität Passau von Mitte März bis Mitte Mai 93 Ausgaben der Sondersendungen ARD extra und ZDF Spezial untersucht. Das Preprint ihrer Studie, die in einigen Wochen im Magazin des DFG-Graduiertenkollegs Privatheit und Digitalisierung erscheint, legt den Schluss nahe, dass der Journalismus differenzierter hätte sein müssen und stattdessen die Krise als konstantes Bedrohungsszenario geschildert wurde.

SZ: Ihre Studie haben Sie mit "Die Verengung der Welt" überschrieben. Was meinen Sie damit?

Martin Hennig: Insgesamt wurde die Krisenhaftigkeit zur zentralen Perspektive der Wahrnehmung. Das liegt allein schon an der hohen Anzahl der beiden Formate. Sondersendungen werden bei einem gesellschaftlich außergewöhnlichen Ereignis ausgestrahlt. Aber im Untersuchungszeitraum waren die Sondersendungen zu Corona omnipräsent und damit wurde das Besondere zum Normalfall.

mehr:
- Kritik an ARD und ZDF: "Krisen generieren neue Krisen" (Interview von aroline Gasteiger, sueddeutsche.de, 21.08.2020)
siehe auch:
Corona-Berichterstattung Studie kritisiert Sondersendungen von ARD und ZDF (Annika Schneider, Deutschlandfunk, 20.08.2020)
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