Freitag, 9. Oktober 2020

Neue Daten zur Gefährlichkeit von Covid-19

Eine Metaanalyse zeigt, dass Covid-19 auch für Personen im mittleren Alter gefährlich ist und dass fast 90 % der Unterschiede bei der Letalität von der altersmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung abhängt

In meinem letzten Artikel in Telepolis vom 8.9.2020 habe ich wichtige Fakten über die Gefährlichkeit von Covid-19 als Grundlage für einen rationalen Umgang mit der Coronavirus-Pandemie zusammengestellt (Viel gefährlicher als die saisonale Grippe und am tödlichsten für ältere Männer). Dabei habe ich eingeschätzt, dass Covid-19 viel gefährlicher als die saisonale Grippe und besonders tödlich für ältere Männer ist.

Nachdem die Pandemie die Welt jetzt neun Monate in Atem gehalten hat, sind zur Frage der Gefährlichkeit dieser Naturkatastrophe Ende September 2020 zwei neue Arbeiten veröffentlicht worden, die von der interessierten Öffentlichkeit und den Politikberatern zur Kenntnis genommen werden sollten und die ich deshalb kurz vorstellen möchte.

Bisher mehr als eine Million Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben

Zum einen handelt es sich um einen Artikel aus dem angesehenen Wissenschaftsmagazin "Nature", in dem darüber berichtet wird, dass die offizielle weltweite Zahl der Todesopfer, die im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind, inzwischen eine Million überschritten hat. Die Forscher warnen, dass diese Zahl wohl die tatsächliche Zahl der Todesopfer bei weitem unterschätzt.

In Wirklichkeit ist es wahrscheinlich so, dass diese Zahl "schon vor einiger Zeit überschritten wurde", sagt Andrea Gémez Ayora, Epidemiologin an der Universität von Chile in Santiago. Viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus seien nicht gemeldet worden, sagt sie, vor allem in Ländern, in denen Tests nicht weit verbreitet sind. Die Zahl werde weiter steigen, da die diagnostische Kapazität weltweit ausgeweitet wird.

"Wir hätten viele dieser Todesfälle vermeiden können", sagt Ali Mokdad, Epidemiologe am Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington in Seattle. Er vertritt die Auffassung, dass in den USA, die mit mehr als 200.000 die höchste Zahl an Todesopfern auf nationaler Ebene aufweisen, beispielsweise ein landesweites Gesetz zum Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit dazu beigetragen hätte, die Übertragungsraten von SARS-CoV-2 deutlich zu senken.

Auf der Basis der offiziellen Daten zu Covid-19 aus verschiedenen Ländern schätzten die Forscher der IHME die globalen Auswirkungen der Pandemie unter mehreren Szenarien ein. So würde, wenn die aktuellen Trends anhalten, bis zum Januar 2021 die Gesamtzahl der weltweiten Todesfälle 2,5 Millionen erreichen. Diese Zahl könnte auf 1,8 Millionen reduziert werden, wenn in jedem Land weltweit Masken getragen würden.

Die Modelluntersuchungen der IHME deuten darauf hin, dass, wenn mindestens 95 % der Bevölkerung innerhalb von 7 Tagen beginnen würde, eine Maske zu tragen, die durchschnittliche Zahl der weltweiten täglichen Todesfälle, die bis Januar 2021 erwartet werden, von der aktuellen Prognose von fast 33.300 auf rund 17.450 sinken könnte.

Unter anderen Bedingungen könnte sich die Situation jedoch verschlimmern. Wenn die Regierungen Schutzmaßnahmen wie soziale Abstands- und Versammlungs-beschränkungen aufheben, könnte die Zahl der Todesopfer der Pandemie weiter steigen und bis kommenden Januar 3,3 Millionen erreichen, wobei täglich etwa 72.700 Menschen sterben würden. "Wir stehen vor einer schwierigen Zeit", sagt Mokdad.

Er fügte hinzu, dass die Pandemie auch Todesfälle verursachen werde, die nicht in der offiziellen Covid-19-Statistik enthalten sind, aufgrund von Folgeeffekten, die sich abzeichnen. Dazu gehören ein Rückgang der Impfungen von Kindern, da Menschen (aus Angst vor Ansteckungen) Kliniken meiden, außerdem steigender Alkoholkonsum und ansteigender Gebrauch von illegalen Drogen sowie eine erhöhte Sterblichkeit durch andere Krankheiten aufgrund von überlasteten Gesundheitssystemen.

Andere Forscher hoffen, dass die hohe Zahl der bisherigen Todesopfer, die die 1-Millionen-Marke überschritten hat, einen Wendepunkt im Verlauf der Pandemie darstellen könnte. "Ich hoffe, dass die Vorstellung von einer Million Opfer der Pandemie möglicherweise eine Art Weckruf sein könnte," sagt Naomi Rogers, eine Medizinhistorikerin an der Yale Universität in New Haven.
mehr:
- Neue Daten zur Gefährlichkeit von Covid-19 (Klaus-Dieter Kolenda, Telepolis, 09.10.2020)
siehe auch:

In der 36. Kalenderwoche wurden laut RKI 290 Patienten mit positivem Covid-19-Test in ein Krankenhaus eingewiesen. Vor vier Wochen waren es noch 322, im April betrug der Wert noch bis zu 6.029 Patienten pro Woche. Die Zahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten liegt mit zurzeit 226 (davon werden 130 künstlich beatmet) sogar unwesentlich unter dem Wert von vor vier Wochen (227) – im April waren es bis zu 2.922. Gegenüber den Höchstwerten aus dem April bedeutet dies einen Rückgang von 92,3%.
In unserem letzten Artikel zum Thema vor vier Wochen sind wir bereits ausführlich auf den Erklärungsansatz eingegangen, dass die Altersverteilung der Infizierten der wohl wichtigste Faktor für die massive Abnahme der schweren und tödlichen Krankheitsverläufe ist. In allen hier untersuchten Ländern liegt das Durchschnittsalter der Verstorbenen über 80 Jahren und in allen Ländern waren sowohl bei den wenigen jüngeren als auch bei den vielen älteren Todesopfern meist mehrere einschlägige Vorerkrankungen zu beobachten. So machen die unter 60-Jährigen in Spanien beispielsweise nur 6% der Todesopfer aus, während zwei Drittel der Todesopfer älter als 80 Jahre waren. Diese Altersverschiebung setzt sich auch bei den schweren Verlaufsformen fort. Obgleich nur jeder zwanzigste spanische Infizierte über 80 Jahre alt ist, zählt fast jeder vierte hospitalisierte Patient zu dieser Altersgruppe. Dennoch erklären die Faktoren Alter und Vorerkrankungen alleine nicht, warum in allen europäischen Ländern im Frühjahr vor allem so viele alte und vorerkrankte Menschen gestorben sind und die Todeszahlen auch in diesen „Risikogruppen“ aktuell stark rückläufig sind.  
[Jens Berger, Covid-19 – ein europaweiter Zahlenvergleich zeigt, wie unbegründet und manipulativ der derzeitige Alarmismus ist, NachDenkSeiten, 09.09.2020]
3. Prof. Sucharit Bhakdi präsentiert die Stanford-Studie von Prof. Ioannidis:

Aussage Ioannidis:
Von 10.000 Deutschen 80plus sterben 2 Corona-assoziiert.
(Keine Differenzierung ob »mit« oder »an«!)
Um die Ioannidis-Zahl auf die gleiche Größenordnung zu bringen wie die Schiffmann-Berechnung (pro 100.000):
Von 100.000 Deutschen 80plus sterben 20 Corona-assoziiert.
Durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland: 81 Jahre

[Coronahypnosetag 91: Die Tagesschau steigt in die Orgie ein!, Post, 30.04.2020]          
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