Am dritten Tag der Proteste in Lhasa kam es zu heftigen Zusammenstössen zwischen Sicherheitsbehörden und tibetischen Demonstranten. Die International Campaign for Tibet ist sehr besorgt über Berichte bezüglich einer Verhängung des Kriegsrechts in Lhasa und verurteilt die Niederschlagung friedlicher Proteste und die Schließung von Klöstern in der Region von Lhasa.
Diese Vorgehensweise der chinesischen Behörden war ursächlich für die Proteste unter der tibetischen Bevölkerung, die am heutigen Tage auf gefährliche Weise in den Straßen Lhasas eskalierten und sich auf unterschiedliche Teile Tibets ausgeweitet haben.
„Die Unruhen sind Ausdruck einer allgemeinen Unzufriedenheit der Tibeter in Tibet. Sie werden sowohl sozial als auch wirtschaftlich systematisch benachteiligt und so an den Rand der Gesellschaft gedrängt“, sagt Kai Müller Geschäftsführer der ICT.
ICT ruft die Regierung der Volksrepublik China dazu auf, alle Tibeter freizulassen, die in Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen inhaftiert wurden und ausländischen Medienvertretern und Konsular- oder Botschaftsvertretern uneingeschränkten Zugang zu Tibet zu ermöglichen.
Die International Campaign for Tibet Deutschland ruft zusammen mit dem Verein der Tibeter in Deutschland sowie der Tibet-Initiative Deutschland für den morgigen Samstag, den 15. März, um 12.00 Uhr zu einer friedlichen Protestkundgebung vor der Botschaft der Volksrepublik China in Berlin (Märkisches Ufer, Berlin-Jannowitzbrücke) auf. Bitte kommen Sie zahlreich.
ICT Deutschland e.V. | Schönhauser Allee 163 | 10435 Berlin | Germany
Tel.: 030 27879086 | Fax: 030 27879087
Radio Free Asia, www.rfa.org
14. März 2008
Chinesische Polizei schießt auf protestierende Tibeter in Lhasa, mindestens zwei Tote
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Kathmandu (RFA) - Mindestens zwei Tibeter kamen in Lhasa ums Leben, als die chinesische Polizei heute mit scharfer Munition in die Menge der protestierenden Tibeter schoß. Die aufgebrachten Tibeter setzten Autos und Läden in Brand, anti-chinesische Demonstrationszüge wälzten sich durch die Straßen der Stadt, wird von Radio Free Asia berichtet.
Augenzeugen berichteten dem tibetischen Dienst von RFA von zwei Toten, die sie am zentralen Barkhor-Markt in Lhasa sahen, während andere die Zahl der Opfer viel höher ansetzen. Schüsse wurden abgefeuert und es gab Tote, berichtete eine andere Quelle Radio Free Asia, doch es ist nicht ratsam, darüber per Telefon zu sprechen. Jetzt protestieren die Tibeter am Barkhor, heißt es aus einer dritten Quelle. Sie plünderten chinesische Läden, und die Polizei schoß scharf in die Menge. Es herrscht nun Ausgangssperre in Lhasa.
Die Unruhen begannen um 10 Uhr Ortszeit (= 3 Uhr MEZ) am Freitag, und bis zum Spätnachmittag waren die Straßen in Lhasa abgeriegelt, so daß Angestellte in ihren Bürogebäuden eingeschlossen blieben. Ein han-chinesischer Bewohner von Lhasa sagte, Autos und Läden seien angezündet worden, und ein anderer meinte, die Lage sei sehr ernst.
Tibetische Quellen in der Stadt sagten, die durch die Straßen ziehenden Protestierenden setzten chinesische Läden in Brand und zertrümmerten alles Chinesische, was ihnen in den Weg käme, wobei die Stadt von dichtem schwarzem Rauch eingehüllt sei. Sie rennen mit ihren traditionellen weißen Khatags in der Hand durch die Straßen und rufen Free Tibet.
Ein dritter chinesischer Einwohner gab an, ab 13 Uhr (Ortszeit) sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Anderen Einwohnern zufolge hätten sich die Protestierenden gegen 15.30 Uhr zerstreut, nachdem paramilitärische Kräfte der bewaffneten Volkspolizei (PAP) in großer Zahl anrückten.
Mönche aus dem Kloster Ramoche verstärkten die Menge. Die Leute zerschmetterten alles, was chinesisch ist, oder was sie als chinesisch wahrnahmen, sie steckten sogar das bekannte Restaurant Tashi Delek in Brand, dessen tibetische Eigentümer als pro-chinesisch gelten.
Gleichzeitig gab es auch Proteste in anderen Lokalitäten, sagte ein weiterer Zeuge. Hunderte von Demonstranten marschierten in verschiedene Richtungen, durch die Barkhor Gegend und die Rangshon Jong Straße.
Einmal schien es, der Protest sei geplant gewesen, und dann wieder hatte man den Eindruck, daß die Leute spontan demonstrierten, ermutigt durch die relativ geringe Polizeipräsenz in der Innenstadt, fügte der Zeuge hinzu. Daher stießen unterwegs immer mehr Tibeter zu der außer sich geratenen Menge. Es war der bisher größte Protest in Lhasa.
Die Spannungen in der tibetischen Hauptstadt eskalierten in den letzten Tagen, nachdem die drei größten Klöster von der bewaffneten Polizei abgeriegelt wurden. Die PAP ging am Dienstag mit Tränengas gegen eine Menge von mehreren Hundert protestierender Mönche in der Nähe von Lhasa vor, um sie auseinanderzutreiben.
Die Proteste begannen am 10. März, als Hunderte von Mönchen anläßlich des 49. Jahrestages des 1959 von der chinesischen PLA brutal niedergeschlagenen Volksaufstands eine Demonstration antraten. Der Dalai Lama, heute 72, floh infolge des Aufstands ins Exil nach Nordindien.
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www.phayul.com
14. März 2008
Schüsse auf Tausende von Tibetern, die in Amdo Labrang protestieren
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Tausende von Tibetern, angeführt von den Mönchen des Klosters Labrang, demonstrierten am Freitag Nachmittag (Pekinger Zeit), sie trugen die tibetische Nationalflagge herum und riefen nach Unabhängigkeit für Tibet.
In Labrang in der traditionellen tibetischen Provinz Amdo kam es heute Nachmittag zu einem weiteren massiven Protest. Tibetische Mönche und Laien zogen demonstrierend durch die Straßen des Kreises Sangchu, Tibetisch-Autonome Präfektur Kanlho, Provinz Gansu, verlautet aus einer zuverlässigen Quelle.
Dem Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie wurden über ein Mobiltelefon Bilder des Protestes übermittelt, welche die Intensität der Demonstration zeigen:
http://www.tchrd.org/press/2008/pr20080314b.html
Etwa 50 Mönche aus dem Kloster Labrang Tashikyil begannen heute um 14 Uhr (Pekinger Zeit) zu demonstrieren, wobei sie die verbotene tibetische Nationalflagge bei sich trugen und Parolen wie Unabhängigkeit für Tibet riefen. Später schlossen sich 600 weitere Mönche des Klosters dem Demonstrationszug an.
Allmählich schwoll die Menge auf ein paar Tausend an, und nachdem die allgemeine Bevölkerung auch mitmachte, wurde der Protest immer intensiver.
Quellen zufolge feuerte die Polizei mit scharfer Munition und drosch auf die Demonstranten ein, als der Zug das Hauptquartier des Public Security Bureau des Kreises Sangchu erreichte.
Die Sicherheitskräfte und die bewaffnete Polizei feuerten Schüsse ab, als der Protest immer heftiger wurde. Ob es Tote gegeben hat, ist noch unklar, verlautet aus der Quelle.
Allmählich wuchs die Zahl der Demonstranten, und Tausende von Tibetern strömten auf den zentralen Marktplatz. Als sie die Polizeistation erreichten, wurden ihre Rufe nach Freiheit immer lauter. Da fing die Polizei an, in die Menge zu schießen, wonach die Leute in Panik auseinanderstoben.
Es heißt, die Lage in Amdo sei äußerst gespannt im Zuge der Unruhen, die sich nun über ganz Tibet ausbreiten. Als dieser Bericht abgesandt wurde, demonstrierten immer noch viele Menschen.
Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: MoKa
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* Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
* Arbeitsgruppe München
* Jürgen Thierack, Rudolfstr. 1, 82152 Planegg
* Tel (+49 89) 85 98 440 oder 811 35 74, Fax (+49 89) 871 39 357
* info@igfm-muenchen.de, www.igfm-muenchen.de
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* Kto 158393803, Postbank München, BLZ 700 100 80
* IBAN DE71700100800158393803 - BIC PBNKDEFF
Diese Vorgehensweise der chinesischen Behörden war ursächlich für die Proteste unter der tibetischen Bevölkerung, die am heutigen Tage auf gefährliche Weise in den Straßen Lhasas eskalierten und sich auf unterschiedliche Teile Tibets ausgeweitet haben.
„Die Unruhen sind Ausdruck einer allgemeinen Unzufriedenheit der Tibeter in Tibet. Sie werden sowohl sozial als auch wirtschaftlich systematisch benachteiligt und so an den Rand der Gesellschaft gedrängt“, sagt Kai Müller Geschäftsführer der ICT.
ICT ruft die Regierung der Volksrepublik China dazu auf, alle Tibeter freizulassen, die in Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen inhaftiert wurden und ausländischen Medienvertretern und Konsular- oder Botschaftsvertretern uneingeschränkten Zugang zu Tibet zu ermöglichen.
Die International Campaign for Tibet Deutschland ruft zusammen mit dem Verein der Tibeter in Deutschland sowie der Tibet-Initiative Deutschland für den morgigen Samstag, den 15. März, um 12.00 Uhr zu einer friedlichen Protestkundgebung vor der Botschaft der Volksrepublik China in Berlin (Märkisches Ufer, Berlin-Jannowitzbrücke) auf. Bitte kommen Sie zahlreich.
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Radio Free Asia, www.rfa.org
14. März 2008
Chinesische Polizei schießt auf protestierende Tibeter in Lhasa, mindestens zwei Tote
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Kathmandu (RFA) - Mindestens zwei Tibeter kamen in Lhasa ums Leben, als die chinesische Polizei heute mit scharfer Munition in die Menge der protestierenden Tibeter schoß. Die aufgebrachten Tibeter setzten Autos und Läden in Brand, anti-chinesische Demonstrationszüge wälzten sich durch die Straßen der Stadt, wird von Radio Free Asia berichtet.
Augenzeugen berichteten dem tibetischen Dienst von RFA von zwei Toten, die sie am zentralen Barkhor-Markt in Lhasa sahen, während andere die Zahl der Opfer viel höher ansetzen. Schüsse wurden abgefeuert und es gab Tote, berichtete eine andere Quelle Radio Free Asia, doch es ist nicht ratsam, darüber per Telefon zu sprechen. Jetzt protestieren die Tibeter am Barkhor, heißt es aus einer dritten Quelle. Sie plünderten chinesische Läden, und die Polizei schoß scharf in die Menge. Es herrscht nun Ausgangssperre in Lhasa.
Die Unruhen begannen um 10 Uhr Ortszeit (= 3 Uhr MEZ) am Freitag, und bis zum Spätnachmittag waren die Straßen in Lhasa abgeriegelt, so daß Angestellte in ihren Bürogebäuden eingeschlossen blieben. Ein han-chinesischer Bewohner von Lhasa sagte, Autos und Läden seien angezündet worden, und ein anderer meinte, die Lage sei sehr ernst.
Tibetische Quellen in der Stadt sagten, die durch die Straßen ziehenden Protestierenden setzten chinesische Läden in Brand und zertrümmerten alles Chinesische, was ihnen in den Weg käme, wobei die Stadt von dichtem schwarzem Rauch eingehüllt sei. Sie rennen mit ihren traditionellen weißen Khatags in der Hand durch die Straßen und rufen Free Tibet.
Ein dritter chinesischer Einwohner gab an, ab 13 Uhr (Ortszeit) sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Anderen Einwohnern zufolge hätten sich die Protestierenden gegen 15.30 Uhr zerstreut, nachdem paramilitärische Kräfte der bewaffneten Volkspolizei (PAP) in großer Zahl anrückten.
Mönche aus dem Kloster Ramoche verstärkten die Menge. Die Leute zerschmetterten alles, was chinesisch ist, oder was sie als chinesisch wahrnahmen, sie steckten sogar das bekannte Restaurant Tashi Delek in Brand, dessen tibetische Eigentümer als pro-chinesisch gelten.
Gleichzeitig gab es auch Proteste in anderen Lokalitäten, sagte ein weiterer Zeuge. Hunderte von Demonstranten marschierten in verschiedene Richtungen, durch die Barkhor Gegend und die Rangshon Jong Straße.
Einmal schien es, der Protest sei geplant gewesen, und dann wieder hatte man den Eindruck, daß die Leute spontan demonstrierten, ermutigt durch die relativ geringe Polizeipräsenz in der Innenstadt, fügte der Zeuge hinzu. Daher stießen unterwegs immer mehr Tibeter zu der außer sich geratenen Menge. Es war der bisher größte Protest in Lhasa.
Die Spannungen in der tibetischen Hauptstadt eskalierten in den letzten Tagen, nachdem die drei größten Klöster von der bewaffneten Polizei abgeriegelt wurden. Die PAP ging am Dienstag mit Tränengas gegen eine Menge von mehreren Hundert protestierender Mönche in der Nähe von Lhasa vor, um sie auseinanderzutreiben.
Die Proteste begannen am 10. März, als Hunderte von Mönchen anläßlich des 49. Jahrestages des 1959 von der chinesischen PLA brutal niedergeschlagenen Volksaufstands eine Demonstration antraten. Der Dalai Lama, heute 72, floh infolge des Aufstands ins Exil nach Nordindien.
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14. März 2008
Schüsse auf Tausende von Tibetern, die in Amdo Labrang protestieren
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Tausende von Tibetern, angeführt von den Mönchen des Klosters Labrang, demonstrierten am Freitag Nachmittag (Pekinger Zeit), sie trugen die tibetische Nationalflagge herum und riefen nach Unabhängigkeit für Tibet.
In Labrang in der traditionellen tibetischen Provinz Amdo kam es heute Nachmittag zu einem weiteren massiven Protest. Tibetische Mönche und Laien zogen demonstrierend durch die Straßen des Kreises Sangchu, Tibetisch-Autonome Präfektur Kanlho, Provinz Gansu, verlautet aus einer zuverlässigen Quelle.
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Etwa 50 Mönche aus dem Kloster Labrang Tashikyil begannen heute um 14 Uhr (Pekinger Zeit) zu demonstrieren, wobei sie die verbotene tibetische Nationalflagge bei sich trugen und Parolen wie Unabhängigkeit für Tibet riefen. Später schlossen sich 600 weitere Mönche des Klosters dem Demonstrationszug an.
Allmählich schwoll die Menge auf ein paar Tausend an, und nachdem die allgemeine Bevölkerung auch mitmachte, wurde der Protest immer intensiver.
Quellen zufolge feuerte die Polizei mit scharfer Munition und drosch auf die Demonstranten ein, als der Zug das Hauptquartier des Public Security Bureau des Kreises Sangchu erreichte.
Die Sicherheitskräfte und die bewaffnete Polizei feuerten Schüsse ab, als der Protest immer heftiger wurde. Ob es Tote gegeben hat, ist noch unklar, verlautet aus der Quelle.
Allmählich wuchs die Zahl der Demonstranten, und Tausende von Tibetern strömten auf den zentralen Marktplatz. Als sie die Polizeistation erreichten, wurden ihre Rufe nach Freiheit immer lauter. Da fing die Polizei an, in die Menge zu schießen, wonach die Leute in Panik auseinanderstoben.
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