Freitag, 7. März 2008

Finanzkrise bricht Herzen der Sparer

STRESS Sorge ums Geld erhöht Infarktrate
Eine Systemkrise der Banken, wie sie derzeit zu beobachten ist, hat keineswegs nur ökonomisch desaströse Auswirkungen. Denn die Angst ums gefährdete Kapital treibt auch die kardiale Mortalität nach oben. In Ländern mit hohem Durchschnittseinkommen steigt die durch Herzleiden bedingte Sterblichkeit um 6,4 Prozent, in ärmeren Ländern sogar um rund 26 Prozent, wie Wissenschaftler der University of Cambridge berechnet haben (Globalization and Health 4 [2008] 1).

Als Aufhänger ihrer Studie diente den Forschern um David Stuckler die Aufregung um die Finanzen der britischen Hypothekenbank Northern Rock, die im Zuge der US-Hypothekenkrise in Schieflage geraten war. Panische Kunden hatte dies veranlasst, die Filialen zu stürmen.

Stuckler und seine Kollegen zogen daraufhin die Daten der Weltbank über Turbulenzen bei Kreditinstituten zurate und verglichen sie mit den WHO-Statistiken zur kardiovaskulären Mortalität. In puncto Infarktgefahr erinnert ihre Bilanz ein wenig an Mackie Messers Diktum aus der Dreigroschenoper: Was ist schon der Einbruch in eine Bank gegen den Einbruch einer Bank?

aus Ärztliche Praxis v. 4.3.2008

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