Montag, 5. Dezember 2011

Vor vierzig Jahren: Pakistans Luftwaffe bombardiert Ziele in Indien

Mitglieder der Freiwilligenarmee für ein unabhängiges Bangladesh, 1971

Aus Ostpakistan wird Bangladesch

Nachdem das britisch-indische Kolonialreich 1947 in die Unabhängigkeit entlassen worden war, wurde es bald darauf in zwei Teile geteilt: in das vorwiegend hinduistische Indien und in das vorwiegend muslimische Pakistan. Pakistan wiederum bestand ebenfalls aus zwei Territorien, die durch Nordindien getrennt waren und etwa 1300 km auseinanderlagen. Das bedeutend größere Westpakistan beanspruchte die Führung in beiden Teilen, bald kam es zu Spannungen und Konflikten mit dem Ostteil, der seinerseits nach Autonomie strebte.

Als Ostpakistan im März 1971 seine Unabhängigkeit ausrief, eskalierte der Konflikt: Westpakistan gab seinen in Ostpakistan stationierten Militäreinheiten den Einsatzbefehl, die Führung Ostpakistans rief im indischen Exil den unabhängigen Staat Bangladesch aus. Es folgte ein Bürgerkrieg, dem mehrere Hunderttausend Menschen zum Opfer fielen. Pakistans Luftwaffe bombardierte am 3. Dezember 1971 auch Ziele in Indien, das aufseiten [furchtbar, die neue Rechtschreibung!] Ostpakistans in den Konflikt eingegriffen hatte. Der Gegner aber war eine Nummer zu groß. Im Januar 1972 trat Mujibur Rahman (1920-1975) als Premierminister an die Spitze des neuen Staats Bangladesch, Pakistan ging geschwächt aus dem Konflikt hervor.

Bangladesh
• östlicher Teil der historischen Region Bengalen
• etwa doppelt so groß wie Bayern
• gehört zu den ärmsten Ländern der Welt
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2011

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