Vor gut sechs Jahren zog sich der Microsoft-Gründer Bill Gates aus dem Geschäft zurück. Seitdem hat er viel Zeit. So viel, dass er sehr dicke Bücher lesen kann. Zum Beispiel Thomas Pikettys Capital in the Twenty-First Century. Nach eigenen Angaben findet er viele Ideen darin richtig, hat aber einige Verbesserungsvorschläge, die er mit dem Franzosen via Skype diskutierte.
Grundsätzlich stimmt der mit einem geschätzten Vermögen in Höhe von 72,7 Milliarden US-Dollar mutmaßlich reichste Mann der Welt mit Piketty darin überein, dass sich der Kapitalismus selbst nicht zufriedenstellend reguliert und dass eine extreme Ungleichheit die Demokratie unterminiert, Leistungsanreize verwässert und eine Tendenz zum Feudalismus in sich birgt.
Allerdings sind die USA nach Gates Ansicht von so einem Zustand weit entfernt. In diesem Zusammenhang verweist er unter anderem darauf, dass von den laut Forbes 400 reichsten Leuten die Hälfte ihr Vermögen nicht ererbt, sondern selbst akkumuliert hat. Darüber hinaus berücksichtigt Piketty seiner Ansicht nach nicht ausreichend, dass sich in den letzten Jahrzehnten viel neuer Reichtum in Ländern wie China, Mexiko, Kolumbien, Brasilien und Thailand anhäufte.
mehr:
- Bill Gates fordert progressive Verbrauchssteuern (Peter Mühlbauer, Telepolis, 17.10.2014)
Kommentar von mir:
Oh, oh, Multimilliardäre machen sich Gedanken um den Fortbestand unserer Gesellschaft… Das sieht nicht gut aus. Kriegen die Bauern Angst um ihre Milchkühe?
(Ich habe oben Bill Gates nach Wikipedia verlinkt. Da ich allmählich alt werde, muß ich der Möglichkeit Rechnung tragen, daß die Anzahl der Leute, die Bill Gates nicht kennen, allmählich größer wird.)
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