Donnerstag, 11. Dezember 2014

Vor 100 Jahren – Herbst 1914: Propaganda im Ersten Weltkrieg

Der Feind ist böse und grausam 

Das Erste, was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit. Dieser seit der Antike bekannten Erkenntnis kann man hinzufügen: Und das Erste, was geboren wird, ist die Propaganda, als besondere Art der Kriegsführung. Da Propaganda vor allem wirksam wird, wenn sie viele Menschen erreicht, nahm sie im Ersten Weltkrieg mit den zu dieser Zeit schon stark verbreiteten Massenmedien eine neue Dimension an. Der Krieg war auch eine Medienschlacht. Zum ersten Mal wurden von beteiligten Staaten entsprechende Stellen und Ämter eingerichtet, die Propagandabüros. 
»Der Gesandte Gottes«, Wilhelm II. als Schlächter
(französische Propagandaillustration, Dezember 1914)
Beide Seiten setzten auf eine Gräuelpropaganda, die den Gegner dämonisierte, um die »Kriegsmoral« in der Schlacht und an der »Heimatfront« zu stärken. Auf entsprechenden Illustrationen trieft es nur so von Blut, mal ist es der deutsche Kaiser mit einem Schlachtermesser, mal der französische Soldat, häufig als Farbiger aus den Kolonien dargestellt, der einem Deutschen hinterhältig die Kehle durchschneidet. Wegen des deutschen Überfalls auf Belgien zu Kriegsbeginn besaß die Entente auf dem Schlachtfeld der Propaganda von Beginn an die besseren Karten. 

Deutscher Propagandaspruch 
»Jeder Schuss ein Russ, jeder Tritt ein Britt, jeder Stoß ein Franzos.«
 Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014

Deutsche Feldpostkarte aus dem 1. Weltkrieg mit mehreren abgebildeten und beschrifteten Patronen. Dazu die Botschaft: "Die berüchtigten Dum-Dum-Geschosse. Mit solchen Mitteln arbeiten Deutschlands Feinde!" [aus Propaganda im Ersten Weltkrieg, Wikipedia]

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