Ende der 1980er-Jahre tauchten auf dem internationalen Kunstmarkt prächtige Terrakotten auf, die aus Westafrika stammten. Es handelte sich um kunstvolle Plastiken der westafrikanischen Nok-Kultur, die in stilisierter Form Menschen und Tiere darstellen. Ihr gemeinsames Charakteristikum ist die elliptische bis dreieckige Form der Augen, deren Pupille durch eine Vertiefung angedeutet ist. Die Wissenschaft spürt dieser Kultur erst seit gut zehn Jahren nach. Neue Datierungen von Funden legen nahe, dass die Nok-Kultur sich vor mehr als 3000 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Nigerias entwickelte. Die Frühphase dauerte wohl von 1500 bis 900 v. Chr., danach erlebte diese Kultur ihre Blütezeit, um gegen 300 zu verschwinden.
Terrakottaköpfe der Nok-Kultur, 1. Jhdt. v. Chr. |
Was am 17. November noch geschah:
1973: Frankreich und England beschließen, einen Tunnel unter dem Ärmelkanal zu bauen.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014
- Archäologie in Westafrika – Das Rätsel der Nok-Kultur (Spektrum.de, 19.06.2008)
- Nichts als Kunst? (Nok-Kultur.de)
Afrikanische Nok Ausstellung im Liebieghaus eröffnet [2:19]
Veröffentlicht am 29.10.2013
Der Kontinent Afrika übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Er bietet tolle Landschaften, fremde Traditionen und eben auch eine besondere Form der Kunst. Diese Kunst der afrikanischen Nok-Kultur wird uns nun im Frankfurter Liebieghaus näher gebracht. Heute wurde die neue Sonderausstellung vorab präsentiert.
- Skandal: Neu entdeckte Nok-Sulpturen werden erstmals in Deutschland und nicht in Nigeria gezeigt (Einar Schlereth, 28.10.2013)
Kwame Opoku hat am 25. October 2013 einen Artikel geschrieben, in dem er von dem Liebieghaus in Frankfurt und von der National Commission for Museums and Monument (NCMM) in Nigeria Rechenschaft darüber verlangt, wieso die bedeutenden Ausgrabungen des Archäologischen Institus der Universität Frankfurt in Nigeria im Bereich der 2000 Jahre alten Nok-Kultur zuerst in Deutschland statt im Ursprungsland Nigeria gezeigt werden. Er schreibt:
„Wir lesen mit Erstaunen und Zorn, dass die jüngst entdeckten Nok Skulpturen zum ersten Mal in Deutschland und nicht in Nigeria, wo sie entdeckt wurden, ausgestellt werden. Eine Ausstellung 'Nok Origin of African Sculpture', organisiert von der Frankfurter Universität und der Liebieghaus Skulpturensammlung wird vom 30. Oktober 2013 bis zum Februar 2014 gezeigt und präsentiert über einhundert Skulpturen, die von den Archäologen der Frankfurter Universität ausgegraben worden sind.“
In Frankfurt werden die Objekte zusammen mit Beispielen aus dem alten Ägypten sowie aus der parallellen Zeitperiode der römischen und griechischen Kultur gezeigt. In Zusammenhang damit sollen Vorträge und Workshops stattfinden. Doch anschließend geht diese Ausstellung nicht nach Nigeria, sondern die Nok Skulpturen werden lediglich zurückgegeben. Kwame Opoku stellt die zu Recht die Frage, wieso die Nigerianer nicht mit den Zusammenhängen vertraut gemacht werden sollen.
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