Freitag, 20. März 2015

Die EU zieht in den Propagandakampf

Die EU wirft Russland gezielte Desinformation, Manipulation und Propaganda vor. Europa will sich mit einer gemeinsamen Kommunikationsstrategie dagegen zur Wehr setzen.
mehr:
- Die EU zieht in den Propagandakampf (ZEIT, 20.03.2015)


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Narrative Psychologie geht davon aus, dass Menschen ihrem Leben Sinn und Bedeutung verleihen, indem sie Erlebnisse in Form von Geschichten und Erzählungen wiedergeben. Einzelne Lebensereignisse werden so nicht − wie von selbst miteinander verbunden betrachtet: Verbindungen und Plausibilität werden vielmehr erst im Prozess der Narrativierung vom Subjekt geschaffen. Ausgangspunkt für eine Erzählung sind weder die Fakten noch der Glaube daran, dass es wirklich so war, sondern die aktuelle Präsenz des erzählenden Subjektes in Raum und Zeit.Erzählungen sind sodann nicht das Ergebnis einer wie auch immer gearteten Vergangenheit, sondern der Versuch des Erzählers, aus der Perspektive des hier und jetzt eine − für den Zuhörer und sich selbst − kohärente Geschichte zu formulieren. Erzählt wird dabei in drei Formen der Zeit: Das jeweilige Ereignis stammt aus der Vergangenheit, es wird mit aktuellen Zuständen der Gegenwart verknüpft und in einer Antizipation zur Zukunft gesehen. Ein besonderes Interesse innerhalb der Narrativen Psychologie gilt dabei den Erzählungen einer Person über sich selbst, also ihrer Konstruktion des Selbst und der eigenen Identität. [Narrative Psychologie, Theoretischer Rahmen, Wikipedia, abgerufen am 20.03.2015, Hervorhebungen von mir]
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Aus der narrativen Perspektive werden Organisationen nicht beschrieben als kybernetische oder biologische Systeme, in denen die Mitglieder wechselseitig ihr Verhalten regulieren, sondern als sprachliche Systeme, in denen Mitglieder durch Sprache gemeinsame Bedeutungen und Wirklichkeiten bilden. Das Individuum wird konzipiert als Erzähler, der sich durch Erzählungen Wirklichkeit erschafft, verständlich macht und seine Stelle in der Welt bestimmt. Jedes Individuum ist Autor seiner Lebenserzählung, die durch neue Erfahrungen laufend umgeschrieben werden muß. Dadurch entwickelt sich Identität. Sprache und Konversation und deren wirklichkeitsbildender Charakter stehen im Mittelpunkt der Betrachtung (Metaphern aus Literatur, Philosophie, Semiotik). [Die narrative Denkrichtung in der Beratung, Joachim Hipp, Institut für Systemische Beratung, Wiesloch, PDF]
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Nachdem vor kurzem das deutsche Außenministerium eine Sprachregelung verfaßt hat, 
- Land of Confusion (Paul Schreyer, Telepolis, 24.02.2015)
will Europa jetzt auf gemeinsam machen.
Siehe auch die Papa-Verdad-Videos auf »Alles Schall und Rauch«:
- Die Lüge kann man nur mit Humor ertragen (Freeman, Alles Schall und Rauch, 09.03.2015)

Ich bin ja sehr gespannt darauf, wie die Sprachregelung für die Vorgänge auf dem Maidan (=> Euromaidan, Wikipedia) lautet, für den Sturz von Ministerpräsident Janukowitsch (Wikipedia: »Absetzung«), für das militärische Vorgehen Kiews in der Ostukraine (ich sage dazu: »ethnische Säuberung«), und vor allem die Gesamteuropäische Geschichtsschreibung der Person Stepan Bandera würde mich interessieren.
Daß die Sache mit der Krim inzwischen »Annexion« (Krimkrise, Wikipedia) genannt wird (Annexion – Sprache: So wird Realität hergestellt, Post, 14.02.2015) und Gabriele Krone-Schmalz von unserer Qualitätspresse (»Lügenpresse« ist ja inzwischen »Unwort des Jahres«) »Putin-Versteherin« genannt werden darf. Da möchte ich gerne wissen, warum. 
- Zar Wladimir I. - Was will Putin wirklich? – Deregulierte Wrestling-Show statt sachliche Diskussion (Post, 04.03.2015)
Und warum solche Blätter immer noch gekauft werden und sich mit solchen Fouls nicht selbst in den Orcus schießen.
- Eklat vor laufender Kamera: Putin-Versteherin wird ausfallend (Michael Stifter, Augsburger Allgemeine, 25.02.2015) Und ich möchte gern auch wissen, wie Praktikant Stifter das Wort »ausfallend« definiert. 

Erwin Pelzig -- Fragen {4:33}


Am 27.09.2011 veröffentlicht
dict adtv
Ausschnitt aus der Sendung "Neues aus der Anstalt" vom 27.09.2011:
Frank-Markus Barwasser aka Erwin Pelzig hat Fragen, Fragen, Fragen...

- Und ich möchte gerne wissen, wie es sein kann, daß solche Real-Satiriker wie Eric Frey im Fernsehen behaupten können, die USA hätten in der Ukraine keinerlei Interessen, ohne daß die Moderatorin in die Kamera kotzt. siehe:
Ukraine und USA: Interessen, Nebelkerzen und Deutungshoheit (27.11.2014)
• Und ich möchte gerne wissen, wenn Putin expansionistische Bestrebungen unterstellt werden, wie der NATO-Beitritt von 14 ehemals dem Ostblock zugehörigen Staaten in den vergangenen Jahren in der gemeinsamen europäischen Sprachregelung genannt wird.
• Und ich möchte gerne wissen, wie Europa die Tatsache sprachregelt, daß der Sohn des US-amerikanischen Außenministers auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise 2014 in den Vorstand der größten ukrainischen Gasfirma Burisma rutscht. siehe dazu:
Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch (Post, 12.05.2014)
• Und als letztes möchte ich gerne wissen, was das gemeinsame Europa zur zeitlichen Übereinstimmung der Vorgänge in und um die Ukraine mit dem Buch von Zbigniew Brzeziński zu sagen hat. Mein Vorschlag: »reiner Zufall«!
- Zbigniew Brzezinski, Die einzige Weltmacht (Post, 28.11.2014)

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