Samstag, 25. Juli 2015

Ein Plan B für die Zukunft

Schulden Zum Internationalen Währungsfonds und zur Weltbank gibt es durchaus Alternativen. Aber diese neuen Finanzinstitutionen scheuen noch die Konfrontation

Grexit oder Kapitulation – der griechischen Regierung blieb nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Aber hätte es nicht noch eine dritte Möglichkeit gegeben? Tatsächlich hat Alexis Tsipras versucht, Kredite von anderen Geldgebern zu bekommen, sehr zum Missvergnügen der Troika. Daraus wurde leider nichts, weder Russland noch China waren bereit, die nötigen Summen lockerzumachen. Tsipras hat das seinen Landsleuten in einem einstündigen TV-Interview erklärt. Sein Plan B hat leider nicht funktioniert.

Geheim war Plan B keineswegs. Griechenland wurde Anfang Mai vom Sergej Storchak, dem stellvertretenden russischen Finanzminister, eingeladen, sich als sechstes Mitglied an der neuen Entwicklungsbank NDB zu beteiligen, einem Projekt der aufstrebenden Volkswirtschaften Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). Daraus wurde nichts, weil die übrigen vier Staaten von dieser Idee weniger begeistert waren. Aber alleine die Einladung sorgte für einige Unruhe in Brüssel, Frankfurt und Washington. Denn sie brachte die neuen Finanzinstitutionen im globalen Süden ins Spiel. Können finanzstarke Schwellenländer, allen voran die BRICS mit ihren geschätzten fünf Billionen US-Dollar an Devisenreserven, als Geldgeber einspringen und Länder wie Griechenland aus der Schuldenfalle befreien?
mehr:
- Ein Plan B für die Zukunft (Michael Kratke, der Freitag, 24.07.2015)

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