Zugegeben, selbst nach Jahrzehnten konnte die Medienwirkungsforschung – ein sperriges Wort und eine wabbelige Wissenschaft obendrein – nicht nachweisen, dass Medien Effekte haben. Das wäre wohl noch lange so weitergegangen, hätte es nicht das Flüchtlingskind Reem gegeben.
Die 14-Jährige brach in einer Rostocker Schule in Tränen aus, als sie Angela Merkel von ihrer drohenden Abschiebung berichtete. Die Bundeskanzlerin streichelte sie, sie habe das doch „prima“ gemacht – ohne zu begreifen, dass wohl nicht der TV-Auftritt des Mädchens, sondern der unsichere Ausgang des Asylverfahrens der Grund seiner Trauer war.
Das Video wird zum Youtube-Hit, Zeitungen und Onlineseiten berichten, das Bundespresseamt manipuliert die eigene Meldung nachträglich. Der Rostocker Bürgermeister verspricht, die Abschiebung auszusetzen, die Flüchtlingsbeauftragte Aydan Özoguz schaltet sich ein, SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann drängt auf ein Einwanderungsgesetz, das Kind und ihre Familie scheinen gerettet. Wann hat ein Fernsehbericht zuletzt schon einmal eine solch nachhaltige Wirkung gehabt? (Und nein, der #Varoufakefake-Finger war keine Sternstunde politischer Debatten.)
Reem hat Merkel bis auf die Knochen blamiert – das gelingt nur wenigen Journalisten. Sie hat Politik wieder spannend gemacht, nahbar, emotional.
mehr:
- Bürgerdialog als TV-Debatte – Wie Merkel den politischen Talk revolutionierte (Petra Sorge, Cicero, 23.07.2015)
siehe auch:
- Das gute Leben ist keine Staatsaffäre (Post, 20.06.2015)
Merkel im Bürgerdialog - Das ungeschnittene Gespräch mit dem Flüchtlingsmädchen Reem [7:14]
Veröffentlicht am 17.07.2015
Die junge Reem aus dem Libanon soll mit ihrer Familie abgeschoben werden. Sie erzählt Angela Merkel von ihrem Schicksal. Das Mädchen beginnt zu weinen, die Kanzlerin versucht zu trösten.
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Weinendes Flüchtlingsmädchen: Das halten die Menschen von Merkels Reaktion [4:06]
Veröffentlicht am 17.07.2015
Am Mittwoch kam die Kanzlerin in Rostock mit Schülern zusammen. Ein weinendes Flüchtlingsmädchen brachte Merkel aus dem Konzept. Unter dem Hashtag #merkelstreichelt löste ihre Reaktion eine breite Diskussion. Wie sehen die Menschen das? Wir haben die Berliner gefragt...
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Internationaler Spott für Merkel nach Tröst-Fiasko [1:16]
Veröffentlicht am 16.07.2015
Für ihren Versuch, ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen zu trösten, ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Zielscheibe internationalen Spotts geworden. Tausendfach wurde das Video, in dem das Mädchen der Kanzlerin von der drohenden Abschiebung ihrer Familie berichtet, in sozialen Medien geteilt.
"Wir haben jetzt gerade in letzter Zeit eine schwere Zeit gehabt weil wir kurz davor waren, abgeschoben zu werden", erzählt Reem in akzentfreiem Deutsch. Sie ist mit ihrer Familie vor v…
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- Fast prima reagiert, Frau Bundeskanzlerin! (AlterMannBlog, 17.07.2015)- Stadtluft macht frei (Wikipedia)
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