Lebensmittel für die kalte, unfruchtbare Jahreszeit haltbar zu machen, war für die Menschen des Mittelalters eine lebensnotwendige Maßnahme. Vorausgesetzt, es gab überhaupt etwas zu konservieren, denn die Jahre schlechter Ernten und großer Hungersnöte waren reich gesät. Bei der Haltbarmachung von Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst griff man auf Praktiken zurück, die wie das Dörren schon seit der Antike bekannt waren. Es wurden aber auch neue Verfahren entwickelt.
Arbeit in einer italienischen Schlachterei, Illustration, um 1435 |
Wenn man Mangel an Salz hat, so kann man frisches Fleisch in Honig legen. (Aus einer mittelalterlichen Schrift)Ein wichtiges Hilfsmittel beim Konservieren war Salz: Fleisch und Fisch wurden gepökelt, zuweilen auch zusätzlich geräuchert. Auch Obst wurde in Salzlaken konserviert und vor dem späteren Verzehr ausgiebig gewässert. Essig fand ebenfalls breite Verwendung beim Einlegen von Fleisch und Fisch in Steintöpfen, häufig in Mixturen mit Wacholder oder Kümmel. Das Wissen, dass Feuchtigkeit wesentlich dafür verantwortlich ist, dass Nahrungsmittel verderben, führte zum Trocknen und Dörren. Die Früchte wurden dazu in Sand oder in die Restwärme des Brotbackofens gelegt und anschließend luftig gelagert. Das Konservieren übernahmen spezielle Gewerbebetriebe, aber auch daheim kannte man die einschlägigen Verfahren für den Eigengebrauch.
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2015
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen