Donnerstag, 15. Oktober 2015

Kommt neue linke Hoffnung aus Großbritannien und den USA?

Jeremy Corbyn, Bernie Sanders und zuvor Syriza: Kritik an einer Linken, die sich Veränderungen immer nur aus dem Ausland erhofft
Seltsam fern scheinen heute die Tage im Juni und Juli dieses Jahres, als sich die griechische Syriza-Regierung noch nicht dem Diktat von "Deutsch-Europa" gebeugt und ihren Kurs mittels Referendum hat bestätigten lassen. In jenen Tagen hatten in ganz Europa vor allem junge Menschen die Gewalt erkannt, die hinter der offiziellen Propaganda von Demokratie und Freiheit wirkt, wenn genau diese Begriffe einmal ernst genommen werden.

Das Nein der griechischen Bevölkerung hat selbst bei Menschen in Deutschland die Ahnung entstehen lassen, dass eine andere Gesellschaft möglich ist. Die Bewegung war speziell hierzulande, aber auch in ganz Europa zu schwach, um den griechischen Widerspruch gegen das europäische Diktat zu unterstützen. Mit der griechischen Unterwerfung, die vielerorts als Putsch wahrgenommen wird, schien die Hoffnung schon wieder vorbei.

Doch diejenigen, die im Sommer 2015 politisiert wurden und die Hoffnung hegten, von Griechenland könne ein Signal für ein anderes Europa ausgehen, sind weiter dabei zu lernen und zu überlegen, wie es das nächste Mal besser laufen könnte. Am vergangenen Dienstag war mit Janis Varoufakis ein Mann zur Berliner Volksbühne gekommen, der monatelang im Fokus der Öffentlichkeit stand, weil er als griechischer Verhandlungsführer mit den EU-Gremien die ökonomischen Argumente hinter sich hatte, was ihm auch vielfach bestätigt wurde.

mehr:
- Kommt neue linke Hoffnung aus Großbritannien und den USA? (Peter Nowak, Telepolis, 11.10.2015)

mein Kommentar: ist eine andere Gesellschaft möglich? Oder heißt »links« einfach nur: über seine Verhältnisse leben?
Das Problem auf der Welt sind meiner Meinung nach weder Freiheit und Demokratie noch kommunistisches oder kapitalistisches Wirtschaftssystem, das Problem auf der Welt sind die gierigen Oligarchen … und die hat es schon immer gegeben. Die Frage, die sich in jeder Gesellschaft stellt, lautet, wie schafft es ein Gemeinwesen, mit der gierigen Wirtschaftsclique umzugehen? und die andere Frage: Wie schafft es ein Gemeinwesen, mit der Masse an Bild-Lesern umzugehen, mit den Konsumenten der »Dschungel-Camps«, mit den »Big Brother«-Konsumenten?
Welche Leute schauen sich sowas an:
- Brutalstmöglich - Containerformat aus Japan

Reality-TV-Extrem in Japan: Die Leiden des Nasubi | ZAPP | NDR [7:56]

Veröffentlicht am 15.10.2015
"Susunu! Denpa Shōnen" startete als verrückte Reality-TV-Show und endete als Menschenexperiment. Über ein Jahr lebte der japanische Comedian Nasubi allein und nackt in einem Zimmer. Seine Nahrung musste er sich erspielen. Unter den Folgen der erniedrigenden Show, bei der er sich wochenlang von Reis und Hundefutter ernähren musste, leidet er noch heute.

Mehr zu dem Thema gibt's auf der Beitragsseite: http://www.ndr.de/nasubi100.html

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