Schweppenstette ist eigentlich nicht schlecht. Ein auffälliger Name, zumal für einen Stasi-Mann, wo Film und Fernsehen Stasi-Männer doch immer zur Unauffälligkeit verdammen. Schon weil sie Geheimdienstleute sind, aber auch weil Stasi-Männer nicht als Sympathieträger taugen, denen die Sonne aus dem Namen scheint. Stasi-Männer heißen Grubitz (wie Ulrich Tukur in Das Leben der Anderen, wo der sympathische Stasi-Mann von Ulrich Mühe es immerhin zu „Wiesler“ gebracht hat), sie heißen Hull (wie Martin Wuttkes würstchenbratender RAF-Betreuer in Die Stille nach dem Schuss), sie heißen Kupfer (wie die linientreue Familie in Weissensee), kurz, sie heißen, wie von Thomas Brussig in Helden wie wir schon früh satirisch zugespitzt: Uhltzscht.
Nun müssen Figuren keine kapriziösen Namen tragen, um sich einen zu machen. Omar Little, Hank Schrader oder Peggy Olson sind keine Namen, die besonders schön oder selten wären. Sie bedeuten einer ziemlich großen und relativ internationalen Gemeinde von Zuschauern aber etwas, weil sich mit ihrer Nennung, wie von Proust an der Madeleine beschrieben, reiche Erinnerungen an markante Charaktere identifizieren lassen. Diese Form von Vertrautheit hat das serielle Erzählen über mehrere Episoden und Staffeln, hat das Fernsehen, das zu einem nach Hause kommt wie Freunde und Familie, dem abendfüllenden Spielfilm voraus; selbst wenn man für Letzteren kein Kino aufsuchen, sich nicht nach draußen begeben muss.
Die Vertrautheit geht so weit, dass, wer Breaking Bad gesehen hat, sich auch zwei Jahre nach dem Ende der Serie noch für einen Moment fragen wird, wie sich Todd als Aufklärungspilot in Steven Spielbergs nächste Woche startenden Kalter-Kriegs-Spionage-Film Bridge of Spies verlaufen konnte. Dabei war der brutale Todd mit seinem Nazi-Onkel, die bislang größte Rolle des Schauspielers Jesse Plemons, eine Nebenfigur, die erst in der fünften Staffel von Breaking Bad in Erscheinung trat.
Es ist selbstverständlich ungerecht, von den Höhen eines Klassikers wie Breaking Bad hinabzuschauen auf die ersten neuen Versuche, die hierzulande im Serienformat unternommen werden. Zugleich hat aber erst ein Phänomen wie Breaking Bad, in dem alles verdichtet ist, was die serielle Erzählung vermag, das Phantasma einer hier produzierten, ebenbürtigen Serie geschaffen. Im Angesicht des Verbrechens von Dominik Graf und Rolf Basedow war 2010 in diesem Sinne zu früh und konnte von der ganzen Quotenmemmigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens schön unentschlossen programmiert werden.
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- SOKO Bonn (Matthias Dell, der Freitag, 25.11.2015)
DEUTSCHLAND 83 | "Student Interrogation" Official Clip | SundanceTV [2:01]
Veröffentlicht am 16.06.2015
Caught with books from the West, two students find themselves at Martin's mercy.
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DEUTSCHLAND 83 is a gripping coming-of-age story set against the real culture wars and political events of Germany in the 1980s. The drama follows Martin Rauch (Jonas Nay) as the 24 year-old East Germany native is pulled from the world as he knows it and sent to the West as an undercover spy for the Stasi foreign service. Hiding in plain sight in the West German army, he must gather the secrets of NATO military strategy. Everything is new, nothing is quite what it seems and everyone he encounters is harboring secrets, both political and personal.
Be a part of what The New Yorker calls "The new go-to network for artistic risk."
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1983 - Am atomaren Abgrund [1:13:13]
Veröffentlicht am 21.04.2014
Dokumentation ARTE
(Originaltitel: Soviet War Scare 1983 -- Discovery Channel, 2007, 1983: The Brink of Apocalypse -- Channel 4, 2008)
Able Archer 83 (engl. „tüchtiger Bogenschütze") war eine europaweite NATO-Kommandostabsübung vom 7. bis 11. November 1983, die einen Atomkrieg simulierte. Der hohe Realitätsgrad, die strenge Geheimhaltung sowie das zu dieser Zeit besonders angespannte Verhältnis zwischen den USA und der UdSSR führten im Warschauer Pakt zu dem Verdacht, es handele sich bei der Übung um einen Deckmantel für einen tatsächlich unmittelbar bevorstehenden Nuklearschlag. Dies zog die Alarmierung konventioneller Streitkräfte und nuklearer Trägersysteme in Osteuropa nach sich. Able Archer 83 war eines der Ereignisse im Kalten Krieg, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges relativ hoch war.
Able Archer spielte sich vom 7. bis 11. November 1983 vor allem auf der Kommando- und Kommunikationsebene der europäischen NATO-Staaten ab und sollte dort mit einem hohen Realitätsgrad die Vorgänge während eines Atomkriegs simulieren. Das Manöver unterschied sich von denen der Vorjahre in drei Punkten:
- Erstmals wurden die Regierungschefs von NATO-Ländern wie Margaret Thatcher und Helmut Kohl eingebunden, was dem Manöver politisches Gewicht verlieh.
- hochrangige Aktivitäten, verbunden mit einem simulierten Durchspielen der Alarmzustände für die Streitkräfte der USA DEFCON-Stufe 5 bis 1 (Maximale Einsatzbereitschaft - Alle verfügbaren Truppen werden eingesetzt)
- die neuen Funkverschlüsselungsmethoden wurden im Rahmen der Übung erstmals im großen Maßstab verwendet.
Text: Quelle Wikipedia
Able Archer 83 (engl. „tüchtiger Bogenschütze") war eine europaweite NATO-Kommandostabsübung vom 7. bis 11. November 1983, die einen Atomkrieg simulierte. Der hohe Realitätsgrad, die strenge Geheimhaltung sowie das zu dieser Zeit besonders angespannte Verhältnis zwischen den USA und der UdSSR führten im Warschauer Pakt zu dem Verdacht, es handele sich bei der Übung um einen Deckmantel für einen tatsächlich unmittelbar bevorstehenden Nuklearschlag. Dies zog die Alarmierung konventioneller Streitkräfte und nuklearer Trägersysteme in Osteuropa nach sich. Able Archer 83 war eines der Ereignisse im Kalten Krieg, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges relativ hoch war.
Able Archer spielte sich vom 7. bis 11. November 1983 vor allem auf der Kommando- und Kommunikationsebene der europäischen NATO-Staaten ab und sollte dort mit einem hohen Realitätsgrad die Vorgänge während eines Atomkriegs simulieren. Das Manöver unterschied sich von denen der Vorjahre in drei Punkten:
- Erstmals wurden die Regierungschefs von NATO-Ländern wie Margaret Thatcher und Helmut Kohl eingebunden, was dem Manöver politisches Gewicht verlieh.
- hochrangige Aktivitäten, verbunden mit einem simulierten Durchspielen der Alarmzustände für die Streitkräfte der USA DEFCON-Stufe 5 bis 1 (Maximale Einsatzbereitschaft - Alle verfügbaren Truppen werden eingesetzt)
- die neuen Funkverschlüsselungsmethoden wurden im Rahmen der Übung erstmals im großen Maßstab verwendet.
Text: Quelle Wikipedia
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