Sonntag, 20. Dezember 2015

Der Gruppendruck in der westlichen Wertegemeinschaft – Cicero: »Es kann uns keiner vorwerfen…«

Gruppenzwang (auch Gruppen- oder Konformitätsdruck, engl. unter anderem Peer pressure) ist Auslöser für das Verhalten oder die Einstellung von Personen innerhalb einer Gruppe. Häufig beeinflusst solcher Gruppenzwang nur Verhaltensweisen innerhalb einer begrenzten Gruppe und bewirkt eine Anpassung des Verhaltens an die Gruppennormen, insbesondere dann, wenn sie als Bedingung der Mitgliedschaft gilt. Die Wirksamkeit eines Konformitätsdruckes zeigt sich aber nicht zuletzt auch in der Anpassung des Verhaltens an die herrschende Sozialmoral und an die Öffentliche Meinung.
Normativer EinflussPersonen verhalten sich konform mit Gruppen, da sie bei anderen einen erwünschten Eindruck hinterlassen wollen. Viele Menschen fühlen sich unwohl oder unsicher, wenn sie andere Meinungen als die der Gruppenmehrheit vertreten. Sie meinen, damit bei anderen Gruppenmitgliedern Antipathie und Abneigung hervorzurufen. Der normative Einfluss bedeutet also, dass Personen sich konform verhalten, um von anderen Menschen als sympathisch beurteilt zu werden. Auch die Gesellschaft kann man als Gruppe sehen, die versucht, Abweicher zu integrieren, um sich nützliche Mitglieder zu formen (siehe Normativer sozialer Einfluss).[1]
Informativer EinflussWenn Menschen in bestimmten Situationen keine vollständigen Informationen zur Verfügung stehen, können andere Individuen als Informationsquelle dienen. Die Konformität kommt also dadurch zustande, dass man eine persönliche Unsicherheit beseitigen möchte, indem man sich auf die Meinung der Mehrheit verlässt und diese unter Umständen auch annimmt. Je schwieriger (oder unklarer) eine Situation ist, desto stärker ist auch die gezeigte Konformität (siehe Informativer sozialer Einfluss).[1]
SituationWenn die Gruppe in einer schwierigen und hoffnungslosen Situation ist, niemand der Gruppe von außen hilft und keine objektiven Informationen vorliegen, wird der Konformitätsdruck erhöht.[2] [Gruppenzwang, Wikipedia]

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In seiner Januar-Ausgabe kürt Cicero Wladimir Putin zur Person des Jahres. Chefredakteur Christoph Schwennicke erklärt, warum wir noch lange mit dem russischen Präsidenten rechnen müssen 


geplantes Cicero-Titelbild: Wlatimir Putin als Dali
 Vor etwa einem Jahr schrieb der Schriftsteller und Regimekritiker Michail Schischkin in Cicero einen Aufsatz über das „Imperium der Lügen“ des Wladimir Putin. Nicht der einzige, aber der pointierteste Text, der sich in diesem Magazin kritisch mit dem Moskauer Machthaber auseinandergesetzt hat. Niemand kann uns also vorhalten, dass wir bei Cicero den russischen Präsidenten in den vergangenen Monaten für sein Vorgehen auf der Krim und in der Ostukraine nicht angemessen hart kritisiert hätten. [Wie muß jemand drauf sein, der sowas schreibt? Sogar ein solches Intellektuellen-Blatt wie der Cicero spürt den Gruppendruck! Anmerkung von mir] Und dennoch kommt man nicht umhin anzuerkennen, dass es Putin mit einer Mischung aus Skrupellosigkeit und Geschick geschafft hat, sich zur Schlüsselfigur der Weltpolitik zu machen. Ohne Russland geht nichts, das haben die Atomverhandlungen mit dem Iran erwiesen, das zeigt sich nun auch im Syrienkrieg und in den Wiener Verhandlungen zu einer politischen Lösung des Syrienkonflikts.
mehr:
- Wladimir Putin: Skrupellos und geschickt (Christoph Schwennicke, Cicero, 17.12.2015)


Dali, Die westlichen Werte :-P (gefunden in 
Wirklichkeit – Illusion – Träume, Meine kleine internette Welt)
 O.K., ich mache mir mal den Cicero-Sprachduktus zu eigen:
Niemand wird mir vorwerfen können, ich hätte in den vergangenen Monaten die USA für ihr Vorgehen bei der NATO-Osterweiterung und in der Ukraine nicht angemessen hart kritisiert. Auch muß ich wohl oder übel anerkennen, daß es die USA mit einer Mischung aus Gier, Ignoranz und Skrupellosigkeit geschafft haben, sich zur Schlüsselfigur der Weltpolitik zu machen:


Der Westen gewann die Weltherrschaft 
nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen 
oder Werte oder Religion, 
sondern vielmehr durch seine Überlegenheit 
bei der Anwendung organisierter Gewalt. 
(Samuel Phillips Huntington, 1927-2008, Kampf der Kulturen, US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Autor)

siehe auch:

- Samuel Huntington entdeckte den Kampf der Kulturen als Triebkraft der Geschichte (Alan Posener, WamS, 28.12.2008)
- Zwischen Russophobie oder Russophilie (Rudolf Maresch, Telepolis, 07.01.2009)
- Politologe Samuel P. Huntington gestorben (Alan Posener, Die Welt, 27.12.2008)
Der Ukraine-Konflikt – Aktuelles, Teil 5, ab September 2015 (Post, 30.11.2015)

Putin & Leitl. Eine Diktatur in Österreich. [1:27]

Veröffentlicht am 16.02.2015
Russischer Präsident Wladimir Putin beim Staatsbesuch in Österreich, die Wirtschaftskammer und ihre Präsident Christoph Leitl.

Präsident V. Putin muß lachen [0:26]

Veröffentlicht am 10.09.2013

mein Kommentar:
Wir können froh sein, so lange wir ihn haben. Die übrigen Figuren, die in der russischen Bevölkerung hoch geschätzt werden, haben alle einen an der Waffel. 
Und dann: »Niemand kann uns vorhalten…«. Manchmal habe ich den Eindruck, daß das Wichtigste, was in unserer Gesellschaft angestrebt werden kann, das ist, daß einem keiner was vorwerfen kann. Wo sind wir hingeraten?


Zum siebzigsten Jahrestag des Kriegsendes am 9. Mai 2015 schrieb er: "Einmal mehr greift ein Diktator zum Patriotismus, um seine Macht zu sichern. (…) Die Machthaber von Heute haben dem russischen Volk das Erdöl und das Gas, die Wahlen und das Land gestohlen. Und auch den Sieg (von 1945). (…) Russen und Ukrainer aufeinanderzuhetzen ist eine unverzeihliche Niedertracht."[7] (Michail Pawlowitsch Schischkin, Leben, Wikipedia)
ich frage:
Was läuft bei uns anders?
siehe auch:
- Der Ukraine-Konflikt 4 – Um was geht es eigentlich? (Post, 28.03.2014)
- Der Ukraine-Konflikt 3 – Westliche Naivität oder westliche Machtpolitik? (Post, 25.03.2014)
- Der Ukraine-Konflikt 6 – Wer stoppt die USA? (Post, 25.04.2014)
Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch (Post, 12.05.2014, zuletzt aktualisiert am 29.10.2014)
Ukraine 13 – Unser westliches System und die MH 17-Berichterstattung (27.07.2014, zuletzt aktualisiert am 14.09.2014, man achte auch auf den Öltanker »Altair Voyager«!)
Bild-Zeitung und USA gegen die Welt: Schwanzus longus und Incontinentia oder: Die Angst innen und die Angst außen (Post, 20.09.2015)
Unsere Welt besteht aus Geschichten (Post, 17.12.2015)

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