Donnerstag, 18. Oktober 2018

Finanzsystem und Steuerbetrug: Wenn Finanzeliten die staatliche Kontrolle unterlaufen

"Größter Steuerraub der Geschichte Europas": Ein Insider spricht erstmals über den organisierten Griff in die Steuerkassen, auch als Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäfte bekannt.
zur Sendung in der ARD-Mediathek:
Jahrhundertcoup: Angriff auf Europas Steuerzahler (NDR, 18.10.2018)
siehe unten: das erste Video
- "Wir sind aufgetreten als Milliardäre - für einen Tag" (NDR, 18.10.2018)

siehe auch:
- Cum-Ex-Geschäfte: Asoziale Geldmacherei (Jürgen Webermann, ARD, 18.10.2018)
- Cum-Ex: Der Coup des Jahrhunderts ( Manuel Daubenberger, Karsten Polke-Majewski, Felix Rohrbeck, Christian Salewski, Oliver Schröm, ZON, 18.10.2018, beachte auch die Kommentare)
- Ermittlungen gegen Warburg-Bank wegen Cum-Ex-Geschäften ausgeweitet (ZON, 18.10.2018)
- Christian Olearius (Wikipedia)
- Warburg hält an Schifffahrt fest, weist Cum-Ex-Vorwürfe zurück (Stephan Kahl, Welt, 04.06.2018)
- Cum Ex: Vom Ende einer Chose (Günter Salewski, ARD, NDR, 15.01.2018)
Die derzeitige Stimmung in Deutschland: Zufriedenheit im Unbehagen (Post, 10.12.2017)
Cum-Ex-Geschäfte vor der Verjährung (Post, 05.11.2017)
- Cum-Ex-Geschäfte: Die Jagd nach dem verlorenen Steuergeld (Thomas Pany, Telepolis, 03.11.2017)
- Privatbanken: Jetzt auch noch Warburg? (Felix Rohrbeck, Christian Salewski, Oliver Schröm, ZON, 01.12.2016)
- Carsten Maschmeyer: Schmarotzer mit Heiligenschein (Post, 04.03.2016)
- Cum-cum/Cum-ex: Steuerbetrug unter den Augen des Staates (Post, 03.03.2016)


Ende 2008 warnte der französische Senator Jean-Pierre Fourcade, das Etatdefizit des Landes und seine Verschuldung könnten außer Kontrolle geraten. Er äußerte sich hinter verschlossenen Türen bei einem Treffen von konservativen Abgeordneten unter Vorsitz des Präsidenten. Sein Wort hatte Gewicht. Schließlich war Fourcade der letzte französische Finanzminister, der – im Jahr 1974 – einen Budgetüberschuss vorweisen konnte.
In Frankreich hat sich der Autor Antoine Peillon des Themas angenommen und einen Bestseller geschrieben über jene „600 Milliarden, die Frankreich fehlen“. Dafür hat er mit den Methoden des investigativen Journalismus die Praktiken der Schweizer Großbank UBS untersucht. Er kam einem System der organisierten Steuerhinterziehung auf die Spur.
[Splitter23 (unter Punkt »…französisches…«, Bunker99, 11.12.2012)]
Antoine Peillon (franz. Wikipedia)

Von fünf Innsbrucker Seminaristen in Politikwissenschaft kennt keiner den Namen des eben abgewählten französischen Präsidenten. Mehr als jeder vierte Pflichtschulabgänger kann nicht sinnerfassend lesen. Arbeitgeber suchen vergeblich ausreichend gebildete Lehrlings-Kandidaten.
[ebda (unter Punkt »… tiroler akademiker …«, Bunker99, 11.12.2012), off topic?] 

Es ist die moralische Verwahrlosung unserer Wirtschaftseliten, die diese Verwahrlosung nicht einmal verbergen, sondern selbstzufrieden ausstellen. Ein Europa, das von solchen Herrschaften gelenkt wird, ist die Rettung nicht wert. Man kann nicht einmal einen Rettungsversuch verlangen von den Bürgern, die jetzt schon wissen, dass sie am Ende die Dummen sein werden.
[Jens Jenssen, gefunden in: Splitter23 (Bunker99, 11.12.2012)]

Viele sagen jetzt, sie hätten die grosse Krise kommen sehen.
Das war nicht schwer. Es gab ganze Bataillone von Kassandren, die immerzu auf die Labilität der Finanzmärkte hingewiesen haben, aber wer wollte das hören? Wir lebten in einer Frivolitätsphase. Man darf nicht vergessen: Die Moderne ist auf einem Parallelogramm antagonistischer psychopolitischer Energien aufgebaut. Darin ringen frivolisierende, leichtsinnig machende und den Konsum fördernde Kräfte unablässig mit den seriösen, sichernden und down to earth orientierten Tendenzen. Solange die Frivolitätskonjunktur herrschte, war die Stunde der Kassandren nicht gekommen. Aber Kassandren werden ohnehin nie gehört, das Menschenrecht auf Leichtsinn lässt sich zu keiner Zeit unterdrücken.
[Peter Sloterdijk, ebda]
Jahrhundertcoup: Angriff auf Europas Steuerzahler | Panorama | NDR {29:44}

ARD
Am 19.10.2018 veröffentlicht 
"Größter Steuerraub der Geschichte Europas": Ein Insider spricht erstmals über den organisierten Griff in die Steuerkassen, auch als Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäfte bekannt. Bei den in der Finanzbranche auch als "Tax Deals" bekannten Geschäften werden kurzfristig riesige, oft milliardenschwere Aktienpakete hin- und hergeschoben, um sich Steuern zu Unrecht erstatten zu lassen. Bei Cum-Ex-Geschäften und seinen Varianten wird eine einmal abgeführte Steuer sogar mehrfach erstattet.
Mehr Infos: -- https://daserste.ndr.de/panorama/cume...

Im Kopf des Bankers: Wo jedes Maß verloren ging HD {50:58}

freemindlancer
Am 22.08.2012 veröffentlicht 
Jede Krise hat ihre eigenen Umstände -- die Immobilienkrise von 1990 etwa, die Dotcom-Krise von 2000 oder die UBS-Krise von 2008. Doch all diesen Krisen, auch den aktuellen, ist eines gemeinsam: fatale Fehleinschätzungen der Risiken, die zum Teil das Ausmaß von Realitätsverlusten aufweisen. Warum zeigen sich Banker bloß so wenig lernfähig? "Bis jetzt hatten die Banker wenig Veranlassung, aus Fehlern zu lernen, weil sie gerettet oder jedenfalls nicht sanktioniert wurden", erklärt ein einstiger UBS-Risikomanager. "Leider muss ich als Liberaler schweren Herzens sagen, dass man die Banken an die Kandare nehmen muss", sagt ein anderer, der nach 30 Jahren Bankbusiness ausgestiegen ist. "Ich sah keinen Lebenssinn mehr darin, Reiche noch reicher zu machen." Und ein ehemaliger Investmentbanker wechselte in die Realwirtschaft, weil er den Respekt vor seinen Kollegen verloren hat: "Einige von ihnen hätten auch ihre Großmutter verkauft, um einen guten Deal zu machen." Hans-Peter Portmann, überzeugter Banker und Zürcher FDP-Politiker, ist besorgt ob dem schlechtem Ruf des Bankgewerbes: "Das macht mir sehr zu schaffen, auch viele meiner Kollegen leiden darunter, dass wir heute ein so schlechtes Image haben."  

Domian - Banker packt aus {11:24}

Franxter
Am 23.04.2015 veröffentlicht 
Domian Themenabend 23.04.2015: "Ich kann nicht mehr in den Spiegel schauen"

Die zweifelhaften Deals der Warburg-Bank | Panorama | NDR {9:43}

ARD
Am 04.11.2016 veröffentlicht 
Die Hamburger Privatbank Warburg präsentiert sich als Haus mit Tradition und Werten. Doch das Bild bekommt Risse. Hat die Bank mit dubiosen Geschäften den Steuerzahler geprellt?
http://www.daserste.de

siehe auch:
Halbe Wahrheiten, ganze Lügen (Marcus Hammerschmitt, Telepolis, 09.12.2017)
- Die drei Geistesgifte als Motor des Lebensrades (Post, 02.03.2016)
- Wirtschaft zwischen sozialstaatlicher Demokratie und krimineller Ökonomie (in: NachDenkSeiten, Hinweise des Tages, Punkt 16, 10.06.2011)

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