Donnerstag, 17. Januar 2019

Paranoia im Dienst des Weltmachtstrebens

Verfügten denn die Vereinten Nationen jemals über Atombomben? Oh, ja! Bei Betrachtung des Korea-Krieges, 1950 bis 1953, kann man fassungslos werden angesichts der Tatsache, dass er als sogenannte UN-Friedensmission allen Ernstes mit dem Gedanken des Atomkrieges spielte. Der selbst heraufbeschworene paranoide Wahn der Machteliten in den USA, entstanden aus der fixen Idee, sich gegen einen vorgeblich aggressiven Kommunismus verteidigen zu müssen, löste immer mehr Hemmschwellen – vor allem die von Humanität und Völkerrecht. 

Doch ist tatsächlich etwas dran an dem ungeheuerlichen Vorwurf, dass die UNO praktisch über Atomwaffen verfügte und diese gedachte, auch einzusetzen? 

Um den Krieg in Korea zu verstehen – vor allem die Art und Weise, wie er von Seiten der UNO geführt wurde – muss man sich in die damalige Zeit und das vorherrschende gesellschaftliche Klima hinein versetzen (a1). Wieder ist es verblüffend, welche Parallelen sich zur Gegenwart auftun. So ist die im Jahr 2018 konstruierte Skripal-Affäre nicht nur als Manipulation der Bevölkerung, sondern auch als Zeichen einer zunehmenden Hysterie politischer Entscheidungsträger vor den allenthalben lauernden Feinden anzusehen.

Gesellschaftliche Psychose

Paranoia ist das Symptom einer gestörten Psyche mit übersteigerten Angstzuständen. Jedes Vertrauen weicht tiefem Misstrauen, überall werden Feinde gewittert und umgehend bekämpft. Die damit verbundene zunehmende Einsamkeit wird mit geradezu religiösem, selbstzerstörerischem Eifer kompensiert. Das ist nicht neu, erfasste doch eine gleichermaßen gestörte Psyche 1947 schon einmal den Machtapparat der Vereinigten Staaten von Amerika vollständig und leitete die sogenannte McCarthy-Ära ein.

Der Tod des im Jahr 1949 gerade entmachteten US-Kriegsministers James Forrestal steht geradezu symbolisch für die Psychose im Machtapparat der USA, in der zunehmend erst einmal grundsätzlich jeder als ein Agent Moskaus einzuschätzen war, solange er nicht überzeugend Stellung auf der „guten Seite“ bezogen hatte. Forrestal hatte sich am 22. Mai 1949 aus dem Fenster einer Klinik gestürzt, gefangen in tiefen Depressionen und Wahnvorstellungen von den die einzigartige Nation angreifenden Russen.

„Mein Gott, George [ein Freund Forrestals], du und ich und Bill Bullitt [damaliger US-Botschafter in der UdSSR] sind die einzigen Leute um den Präsidenten, die die Russen durchschauen.“ (1)
Dieser Wahn verursachte – im Zusammenspiel mit dem sich im Entstehen befindlichen militärisch-industriellen Komplex der USA, der sich goldene Zeiten der Hochrüstung erträumte – geradezu irrsinnige Pläne von Atomkriegen gegen die Sowjetunion. Die Strategen der einzigartigen Nation liefen zur Hochform auf und entwickelten die Konzepte des Containment und dann des Rollback.

In Denkfabriken wie dem Council on Foreign Relations (CoFR), RAND und Tavistock ging man davon aus, dass der Mensch von Natur aus ein selbstsüchtiges Wesen sei, dem man grundsätzlich zu misstrauen habe. Entsprechend stellten sich den Eliten in den USA auch Gesellschaften dar. Nur die eigene Person und die eigene Gesellschaft nahm man „ganz rational“ aus diesem Bild heraus. Die Paranoiden – unfähig der kritischen Selbstreflexion – spiegelten also ihre Paranoia und rechtfertigten jede ihrer Handlungen als die pure Selbstverteidigung.

mehr:
- Die UNO und ihre Atombomben (Peter Frey, Peds Ansichten, 17.01.2019)
x
Der Korea Krieg - Vorgeschichte und Verlauf - Doku Koreakrieg {1:16:35}

under dok
Am 07.04.2013 veröffentlicht 
Sehenswert auch die Dokumentation "CIA Operation Laos"
https://youtu.be/kUxaUyaowKE

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