Freitag, 22. März 2019

Was die EU meint, wenn sie über Desinformation spricht

Europas Regierungsspitzen debattieren beim EU-Gipfel, wie Falschnachrichten in sozialen Netzwerken unsere Demokratie manipulieren. Wir sollten dabei nicht nicht nur über Einflussnahme von außen reden, sondern auch über die Rolle der großen Internetkonzerne.

In Brüssel wird heiß diskutiert, ob und in wie weit manipulative Nachrichten im Netz zur Spaltung unserer Gesellschaft beitragen. Heute beraten die Staats- und Regierungschefs der 28 Mitgliedsstaaten auf höchster Ebene darüber, wie Desinformation bekämpft und Wahlen besser geschützt werden können.

Unter Desinformation versteht man die bewusste Verbreitung von Falschnachrichten und irreführender Information, um Schaden anzurichten oder zum eigenen Profit. Der Begriff wird abgegrenzt von bloßer Fehlinformation ohne böswilliger Täuschungsabsicht – im Englischen Misinformation – sowie von künstlerischen Formen wie Satire und Parodie.

mehr:
- Öffentlichkeit – Was die EU meint, wenn sie über Desinformation spricht (Alexander Fanta, Netzpolitik.org, 22.03.2019 – Hervorhebungen im Original)
siehe auch:
Desinformation über Desinformationskampagnen (empfehlenswert!) (Post, 10.10.2018)
Datenmissbrauch-Skandal: Cambridge Analytica suspendiert CEO Alexander Nix (Post, 20.03.2018)
Donald Trumps Wahlkampf stützte sich unter anderem auf detaillierte Persönlichkeitsprofile von mehr als 87 Millionen Facebook-Nutzern. Dank investigativer Recherchen kommt jetzt ans Licht, wie die verantwortliche Firma Cambridge Analytica an die Daten kam und wie sie arbeitete.
[Demokratie – FAQ: Was wir über den Skandal um Facebook und Cambridge Analytica wissen [UPDATE] (Ingo Dachwitz, Tomas Rudl, Simon Rebiger, Netzpolitik.org, 21.03.2018)]
==========
Cambridge Analytica (CA) ist ein 2014[2] von der britischen SCL Group gegründetes Datenanalyse-Unternehmen, das im Mai 2018 Insolvenz anmeldete. Es hat seinen Hauptsitz in New York City und sammelte und analysierte in großem Stil Daten über potentielle Wähler mit dem Ziel, durch individuell zugeschnittene Botschaften das Wählerverhalten zu beeinflussen (Mikrotargeting).
Das Unternehmen war anfangs überwiegend in den USA tätig, weil dort die Datenschutzbestimmungen weniger streng sind als in Europa. Es war mit der Muttergesellschaft eng vernetzt; viele der insgesamt etwa 200 Mitarbeiter arbeiteten für beide Unternehmen gleichzeitig, und man nutzte gemeinsame Büros an verschiedenen Standorten. Die Leitung hatte bis zu seiner Suspendierung am 20. März 2018 Alexander Nix inne, einer der früheren Direktoren von SCL.[3]
Am 2. Mai 2018 teilte das Unternehmen mit, es habe wie die Dachgesellschaft SCL Group Insolvenz beantragt und werde unverzüglich alle Tätigkeiten beenden.[4] Die Eigentümer gründeten vor einiger Zeit eine neue Gesellschaft unter dem Namen Emerdata, deren Existenz erstmals im März 2018 bekannt wurde und bei der es personell zahlreiche Überschneidungen mit Cambridge Analytica gibt. Deren Geschäftsadresse ist mit der Londoner Adresse von Cambridge Analytica identisch, wo sich jedoch keine eigenen Büroräume befinden. Zu den Mitarbeitern gehören die Schwestern Rebekah Mercer, Präsidentin von Cambridge Analytica, und Jennifer Mercer, deren Vater Robert Mercer der Hauptinvestor von Cambridge Analytica war.[5][6]
[Cambridge Analytica, Wikipedia, abgerufen am 24.03.2019]
==========


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen