Samstag, 4. Mai 2019

Krieg reich gegen arm à la française: Die öffentliche Darstellung der Gelbwesten in den Medien

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Als Service à la française (dt. „Bedienung nach französischer Art“), selten auch  Service à l’anglaise (dt. „Bedienung nach englischer Art“)[1], wird eine Speisenfolge bezeichnet, bei der bei jedem von zwei oder drei Gängen mehrere sehr unterschiedliche Gerichte gleichzeitig auf dem Tisch stehen. Die heute in der westlichen Welt übliche Speisenfolge, bei der in einem mehrgängigen Menu jeweils nur ein Gericht mit seinen Beilagen serviert wird, bezeichnet man dagegen als Service à la russe
Der Service à la française ist eine heute unüblich gewordene Servierweise eines Menüs mit einer ungewöhnlichen Vielzahl von dargereichten Speisen: während des ersten und zweiten Menügangs wurden herzhafte bis süße Speisen dargeboten, die nach heutigem Verständnis bereits jeweils einem vollständigen Menü mit einer Speisenpalette von Vorspeise bis Dessert entsprächen. Diese Form eines Mahls entwickelte sich in Europa aus der Esskultur des Mittelalters und der Renaissance und für die Speisenreihenfolge hatten sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts weitgehend feststehende Konventionen herausgebildet. Für formelle Dinners und Banketts war der Service à la française bis weit ins 19. Jahrhundert die Norm.[2]
[Service à la française, Wikipedia, abgerufen am 04.05.2019]
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Der 1. Mai in Frankreich: Die Opposition auf der Straße
Nichts mehr sollte so sein wie zuvor, hatte Macron angekündigt, bevor er letzte Woche sein Maßnahmenpaket verkündete. Tags darauf war Gewohntes zu lesen: "Wo ist der Wow-Effekt?", fragte die Libération. Der Präsident machte weiter wie bisher; es gab keine Kursänderung: Macrons Gelbwesten-Rede: Viele Versprechen, wenig Konkretes. Nun war die Öffentlichkeit gespannt, wie die Reaktionen auf der Straße ausfallen. Der 1. Mai stand an.
Laut Innenministerium haben gestern in ganz Frankreich 164.000 Personen an den Demonstrationen teilgenommen; die Gewerkschaft CGT berichtete dagegen von 310.000 Teilnehmern. Die Medien schrieben danach von einer beachtlichen Mobilisierung. Selbst die Zeitung der bürgerlich-liberalen Mitte, Le Monde, wies darauf hin, dass die Zahlen aus dem Haus von Innenminister Castaner auffällig untertreiben.
Als Beispiel nannte man Paris, wo das Innenministerium eine Schätzung von 28.000 Demonstranten präsentierte, währenddessen Le Monde wie auch andere Medien sich auf Schätzungen von Occurence referierten, wo von 40.000 bei den Demonstrationszügen in der Hauptstadt die Rede ist. Gut möglich, dass auch die Zahlen der Teilnehmer in den anderen Städten nach oben korrigiert werden müssten. Erwähnt wurden größere Demonstrationen in Bordeaux, Lyon, Marseille, Nantes, Toulouse, Montpellier, Strasbourg, Grenoble, Lille, Rennes und Nancy. Dort verliefen die Demonstrationen zum 1. Mai ohne große Auffälligkeiten, so der Tenor.
mehr:
- Gewerkschaften und Gelbwesten: Einig gegen Polizeigewalt (Thomas Pany, Telepolis, 02.05.2019)

Die Macht um Acht (25) {18:02 – Start bei 1:01}

KenFM
Am 01.05.2019 veröffentlicht 
Abschminken!
Tagesschau-Nachrichten bis zur Unkenntlichkeit umgeschminkt
Die aktuelle Ausgabe der MACHT-UM-ACHT, der alternativen Sendung zur TAGESSCHAU, geht davon aus, dass jede Menge der sogenannten Nachrichten der Tagesschau geschminkt sind. Zwar ist der Kern des jeweiligen Berichts aus der Hamburger Redaktion häufig korrekt, aber durch Wortwahl oder angebliche Experten wird der eigentliche Gehalt der jeweiligen Nachricht verändert, umgeschminkt, bis zur Unkenntlichkeit verdeckt.
Schon wieder erzählt die Tagesschau die Legende von den randalierenden "Gelbwesten" in Frankreich: "Festnahmen bei Gelbwesten-Protesten" lautet die Überschrift und mal wieder werden "Ausschreitungen" ins Zentrum eines Tagesschau-Beitrages gestellt. Die MACHT-UM-ACHT lässt die Gelbwesten mit ihren Forderungen selbst zu Wort kommen: Die wollen keine Obdachlosigkeit in Frankreich, sie fordern einen Mindestlohn von 1.300 Euro netto monatlich (im Beitrag der MACHT-UM-ACHT leider falsch mit 3.000 Euro zitiert). Diese und andere Forderungen wollen sie durch eine höhere Besteuerung großer Konzerne wie McDonald’s, Google, Amazon und Carrefour finanzieren. Davon bei der Tagesschau natürlich kein Wort. Denn die deutschen Kollegen der französischen Gelbwesten könnten ja vergleichbare Forderungen aufstellen. Deshalb muss die ARD-Nachrichten-Sendung die mutigen Franzosen unbedingt als Polit-Verbrecher diffamieren.
Die Gelben Westen fordern auch "Keine Rente unter 1.200 Euro monatlich". Und damit die deutschen Rentner und ihre Familien nur ja nicht auf ähnliche Gedanken kommen, liefert die Tagesschau diese Schlagzeile: "Besteuerung von Renten - Alles in allem ein gerechtes System". Von dem gerechten System darf, ohne von der Redaktion hinterfragt zu werden, der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß schwafeln. Immerhin würden ja Rentner auch besteuert, will sagen: Wer sogar Steuern zahlt, dem kann es doch nicht schlecht gehen. Dass es im Jahr 2017 knapp 1,1 Millionen Mini-Jobber ab 65 Jahren gab, also Leute, die wegen ihrer schlechten Rente noch zusätzlich etwas verdienen müssen und deshalb Steuern zahlen, das verschweigt das Nachrichten-Monster aus Hamburg natürlich. Man schminkt die schlechte Nachricht lieber auf ein "gerechtes System".
Der bisherige Höhepunkt der Hamburger Maskenbildnerei sind die Manfred-Weber-Festspiele: Rund um den CSU-Politiker und Spitzen-Kandidaten der EVP zur EU-Wahl, Manfred Weber, inszeniert die Tagesschau alle paar Tage Wahlkampf-Spots, Nachrichten ohne jeden Nachrichten-Wert. Denn bald sind Wahlen zum EU-Parlament und niemand kennt Manfred Weber. Laut einer Umfrage kennt den Unions-Spitzenkandidaten Manfred Weber, der Präsident der EU-Kommission werden will, nur jeder Vierte der Befragten. Aber der soll doch gewählt werden, meinen die Auftraggeber der Tagesschau, also nicht die Gebührenzahler. Und so produziert die ARD kostenlose Wahlkampfspots für die CSU und die EVP, die Europäische Volkspartei, das Sammelsurium der konservativen Parteien im EU-Parlament. Und mit wem sitzt der Herr Weber im Europäische Parlament und der EVP-Fraktion? Unter anderem mit den Abgeordneten der spanischen Partido Popular, der Nachfolgeorganisation der Franco-Faschisten. Eine Truppe, die sich nie von der grausamen spanischen Diktatur distanziert hat und bis heute das Erbe der spanischen Nazis verwaltet. Das wäre mal eine Nachricht gewesen. Aber die verschweigt die Tagesschau-Redaktion.
Die ARD-Nachrichten-Redaktion schminkt ihre Nachrichten, bis man ihren eigentlichen Inhalt nur noch mit Mühe erkennt. Und ihre Konsumenten macht sie mit dieser Schminkage zu Clowns. Auch deshalb fordert Uli Gellermann von der MACHT-UM-ACHT: Abschminken!
Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau.
Gemeinsam mit den Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung der ARD.
Bei KenFM nimmt er mit dem gleichnamigen Format die subtile Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die Lupe.
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siehe auch:
"Angriff" auf Krankenhaus: Frankreichs Innenminister verbreitet Fake News über Demonstranten (Post, 04.05.2019)
Die Freiheit auf Knien oder Was die Gelbwesten mit Frank Schirrmacher und Notre-Dame zu tun haben (Post, 26.04.2019)
Gelbwesten: Wichtiger als das was ist, ist, wie darüber berichtet wird! (Post, 17.03.2019)
Suizidwelle unter französischen Polizisten (Post, 17.03.2019)
- »Ich sehe Mistgabeln« – Menschen ohne Ansprechpartner (Post, 23.01.2019)
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