Dienstag, 18. Juni 2019

Die wirkliche syrische Katastrophe macht der Mainstream unsichtbar.

Die öffentlich-rechtlichen Medien achten peinlich genau darauf, ja nicht ihr virtuelles Bild der dortigen humanitären Katastrophe anzukratzen. Die Reizworte Fassbomben, Krankenhäuser und Zivilisten halten den Großteil der Menschen hierzulande erfolgreich davon ab, die beklemmende Realität in Syrien zu erkennen und – daraus schlussfolgernd – kritische Fragen zu stellen.

Beginnen wir mit einem Zitat (sinngemäße Übersetzung PA):
“In den von den USA kontrollierten Gebieten [Syriens] werden sämtliche fundamentalen Grundsätze des Völkerrechts verletzt. Die Situation in den Flüchtlingslagern al-Rukban und al-Hawl ist als kritisch anzusehen. Mittels der Schaffung inhumaner Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern innerhalb der illegal okkupierten Gebiete Syriens schaffen die USA die Bedingungen für eine Rückkehr von Terrororganisationen, die darauf zielen, die Instabilität im Land und in der Region aufrechtzuerhalten.” (1)
Das berichtete Michail Misintjew vom russischen Kriegsministerium. al-Rukban wurde hier schon mehrfach thematisiert. Es liegt im Süden Syriens, in der Region al-Tanf, al-Hawl dagegen im Nordosten des Landes, in der Region Hasakah. In al-Hawl (auch al-Hol genannt) hat sich die Anzahl der Flüchtlinge in den vergangenen Monaten auf über 70.000 versiebenfacht (2). Nach Angaben des russischen Versöhnungszentrums sterben dort täglich zwischen zehn und zwanzig Bewohner infolge der katastrophalen Bedingungen. Die Besatzer und ihre Proxies sind unfähig beziehungsweise bewusst nicht willens, für menschenwürdige Bedingungen in den Lagern zu sorgen (3).
Die Okkupanten aus jenen Staaten, deren Politiker und Medien sich kaum einbekommen, wenn sie von Fassbomben und Giftgas fabulieren, erfahren keinerlei Kritik, Protest oder Empörung ob der von ihnen zu verantwortenden humanitären Katastrophe.
Ist es so, dass der UN-Sicherheitsrat in seiner Mehrheit diese humanitäre Katastrophe verurteilt und gemeinsame Maßnahmen zu ihrer Lösung vorschlägt? Nein, wir erfahren nicht einmal, dass Russland wiederholt entsprechende Vorschläge beim höchsten Gremium der Staatengemeinschaft einbringt.
mehr:
- Humanitäre Katastrophen – Zwischen Dichtung und Wahrheit (Peter Frey, Peds Ansichten, 18.06.2019)
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