Dienstag, 23. Juli 2019

Rechtsextremismus: Der Mainstream biegt sich sein Weltbild zurecht

Das krampfhafte Festhalten großer Teile des Mainstreams am Feindbild Russland treibt regelmäßig sonderbare Blüten. Russland ist danach “rechts” – und “rechts” ja “rechtsextrem” sind auch all die, welche die Kooperation mit Russland befürworten. Wenn dann die angeblich demokratische Regierung der Ukraine Bündnisse mit Neonazis eingeht, welche ständig den Krieg in der Ostukraine zu forcieren suchen, läuft man schwer in Dissonanz.
Am 15. Juli des Jahres hob die Polizei in mehreren norditalienischen Städten beeindruckende Waffenlager von Rechtsextremisten aus. Sie sicherte große Mengen an Schusswaffen und Munition sowie Devotionalien aus der Zeit des Nationalsozialismus (1,b1).
mehr:
- Die Rechtsextremen, die Ukraine und die Medien (Peter Frey, Peds Ansichten, 23.07.2019)

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Anhänger von Karpaty Lwiw halten
ein Transparent mit der
Aufschrift „Bandera – unser Held“
Vor allem im Westen der Ukraine wird Bandera heute von breiteren Bevölkerungsschichten als Nationalheld verehrt, dort gibt es auch Hunderte nach ihm benannte Straßen, viele lebensgroße Statuen und Büsten, einige monumentale Denkmäler sowie mehrere Museen zu seinen Ehren.[18][19] Die insbesondere in der Westukraine politisch erfolgreiche nationalistische Partei „Swoboda“ sowie die rechtsextreme Organisation Prawyj Sektorberufen sich ebenfalls auf Bandera. Die Anhänger des Fußballvereins Karpaty Lwiw zeigen bei Heimspielen ihres Vereins regelmäßig große Transparente mit seinem Konterfei.[20][21] In der Ostukraine, aber auch in Polen, Russland und Israel gilt Bandera hingegen überwiegend als Verbrecher und NS-Kollaborateur. Der US-amerikanische Historiker Per Anders Rudling bezeichnet Bandera auch als Faschisten.[8]
Am 22. Januar 2010 verlieh der damalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko Bandera postum den Ehrentitel Held der Ukraine.[22] Die damalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko von der Vaterlandsparteisprach Juschtschenko in dieser Angelegenheit ihre Unterstützung aus.[23][24][25] Die polnische und russische Regierung sowie einige andere Institutionen protestierten gegen diese Ehrung.[26] Das Europäische Parlamentäußerte die Hoffnung, dass der neue Präsident der Ukraine diesen Präsidialerlass revidiere. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum verurteilte die Ehrung und wies darauf hin, dass Bandera Mitschuld am Tod von Tausenden Juden trage.[27]
Im März 2010 kündigte der neue Präsident der Ukraine, Wiktor Janukowytsch, an, dass Juschtschenkos Erlass außer Kraft gesetzt werde.[28] Im Januar 2011 wurden gerichtliche Entscheidungen, den Titel wieder abzuerkennen, schließlich rechtskräftig.[29] Die Pressestelle des Blok Juliji Tymoschenko kritisierte die Gerichtsentscheidung als politisch. Die Aberkennung sei zudem ein Bruch von Wahlversprechen Janukowytschs.[30]
[Stepan Bandera, Nachwirkung, Wikipedia, abgerufen am 25.07.2019]
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