Freitag, 18. Oktober 2019

Heute vor 334 Jahren – 18. Oktober 1685: Die Hugenotten werden aus Frankreich ausgewiesen

Konfrontation statt Toleranz


Angriffe auf Hugenottenführer in Frankreich nach
dem sog. Revokationsedikt von Fontainebleau;
historische Farblithogafie von Marice Leloir, 1904
Die Kriege der französischen Krone gegen die calvinistischen Protestanten, die Hugenotten (»Eidgenossen«), hatten das Land über Jahrzehnte verheert, bis König Heinrich IV. (reg. 1589-1610) in einem klugen Ausgleich 1598 das Toleranzedikt von Nantes erließ.

Nach der Eroberung der Festung La Rochelle (1628), des wichtigsten »Schutzplatzes« der Hugenotten, setzte der Staatsabsolutismus der Kardinäle Richelieu und Mazarin, der neben einer zentralen Staatsverwaltung auch einen einheitlichen Glauben anstrebte, die Protestanten erneut unter Druck. Diesem Ziel fühlte sich Ludwig XIV. besonders verpflichtet, als er 1661 selbst die Regierung übernahm. Nach Zwangsbekehrung und systematischer Verfolgung widerrief das Edikt von Fontainebleau 1685 das Edikt von Nantes. In den nächsten Jahrzehnten verließen rund 200000 Hugenotten, meist gut ausgebildete Handwerker und Händler, das Land. Sie bescherten vor allem den Niederlanden und Preußen, wo sie Aufnahme fanden, einen Aufschwung, während Frankreichs Wirtschaft schweren Schaden nahm.

Hugenottenkriege
▪︎1562: Massaker von Vassy
▪︎1572: Bartholomäusnacht (Pariser Bluthochzeit)
▪︎1572: Ermordung des Admirals Coligny
▪︎1588: Ermordung der Brüder Guise
▪︎1589: Ermordung Heinrichs III.
▪︎1598: Edikt von Nantes


Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019
x
Nächte der Entscheidung: Die Bartholomäusnacht {43:31}
wirsind ARTig
Am 01.11.2017 veröffentlicht 

Dokumentation: Film von Christian Romanowski:

Inhalt:
Paris im August 1572. In der Nacht vor dem Bartholomäusfest werden weit mehr als 3000 Menschen umgebracht. Der Film zeichnet die dramatischen Ereignisse dieser Nacht nach. Die Opfer des Massakers sind Hugenotten, französische Protestanten. Sie waren zur Hochzeit ihres Schutzherrn, des Prinzen von Navarra, mit der Schwester des katholischen Königs, nach Paris gekommen. Die Versöhnungsfeier wird zum Blutbad, zur "Pariser Bluthochzeit".
Selbst, wenn sich die Abläufe des schrecklichen Ereignisses rekonstruieren lassen, es bleiben viele Fragen über Täter und Opfer, Motive und Intrigen unbeantwortet.
In der Dokumentation "Das Blutbad am Bartholomäusfest" zeichnet Regisseur Christian Romanowski die dramatischen Ereignisse und die Verstrickungen der Königsfamilie in das Verbrechen nach. Er zeigt aber auch die religiösen Gegensätze, das Ringen von persönlichem Glauben und staatlich verordneter Religion um den rechten Weg zum Heil.
Glaube. Kriege. Hoffnung. - Ein Thementag in 3sat
500 Jahre Reformation - Auf den Spuren Martin Luthers
********************************************************************
Themenabend 3 SAT am 1.11.2017 um 03:20 Uhr
********************************************************************
https://de.wikipedia.org/wiki/Barthol…
********************************************************************
Titelbild: Paris während der Bartholomäusnacht. Zeitgenössisches Gemälde von François Dubois: Le massacre de la Saint-Barthélemy


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen